Michael vd Mark (BMW): «Wenige verstehen die Regeln»

Michael van der Mark
Für die Superbike-WM 2025 änderte das Reglement hinsichtlich der Balancierung in entscheidenden Positionen. Zum einen wird nicht mehr die erlaubte Drehzahl angepasst, sondern die Benzindurchflussmenge. Weniger Benzin bedeutet weniger Leistung. Gleichzeitig wurde festgelegt, dass nicht mehr die Top-5 herangezogen werden, sondern nur der jeweils beste Fahrer einer Marke.
In weiteren Schritten werden alle zwei Meetings verschiedene Performance-Indikatoren ermittelt und gegenübergestellt, woraus sich am Ende einer komplexen Berechnung die Erlaubnis von Zugeständnissen ergibt oder eben nicht. Tatsächlich ist das Reglement für Außenstehende kaum nachzuvollziehen.
Eine weitere Änderung: Nach dem Gewinn der Superbike-WM 2024 durch Toprak Razgatlioglu wurden BMW alle bisherigen Zugeständnisse gestrichen. Der im vergangenen Jahr eingesetzte Spezialrahmen war damit kurz vor Saisonbeginn verboten.
Fans sehen das Ergebnis auf der Rennstrecke, wo Razgatlioglu mit seiner M1000RR über das Limit geht, und dennoch gegen Nicolò Bulega (Ducati) einen schweren Stand hat. Der Italiener führte die Gesamtwertung mit 34 Punkten Vorsprung auf den BMW-Piloten an, obwohl er in zwei Rennen in Führung liegend mit einem Defekt ausschied. «Die Beschränkungen durch die aktuellen Vorschriften und die daraus resultierende Leistung unseres Motorrads wurden in Assen schmerzlich offengelegt», erklärte Razgatlioglus Teamkollege Michael van der Mark in seiner Kolumne auf racesport.nl. «Im Nassen, wie im Superpole-Race, sieht man, dass wir plötzlich konkurrenzfähig sind. Aber bei trockenen Bedingungen ist es einfach schwierig, insbesondere auf einer Strecke wie Assen. Leider ist das so, manchmal muss man mit dem auskommen, was man hat.»
Selbst für den Niederländer ist das Reglement ein Buch mit sieben Siegeln. «Ich finde den Ablauf immer noch merkwürdig und zugegebenermaßen verstehe ich auch die neuen Regeln nicht ganz. Tatsächlich glaube ich, dass es nur sehr wenige Leute verstehen. Laut Algorithmus war BMW das zweitbeste Motorrad in Assen – was auch immer», wunderte sich der 32-Jährige. «Glücklicherweise bot Cremona etwas Hoffnung. Wir hatten im Vorfeld mit einem schwierigen Wochenende gerechnet, aber es verlief etwas besser als erwartet. Es ist eine kleine, enge und technisch anspruchsvolle Strecke, aber wir haben uns besser geschlagen als gedacht.»