Cremona: Wer war Namensgeber Angelo Bergamonti?

Miteigentümer Roberto Mazzacato verrät, wer Angelo Bergamonti war
Es ist eine schöne italienische Tradition, dass Rennstrecken den Namen eines bekannten Rennfahrers tragen. So verleiht zum Beispiel Marco Simoncelli dem Misano World Circuit zusätzlichen Glanz und das Autodromo di Imola ehrt Enzo Ferrari. Der Cremona Circuit, seit 2024 Austragungsort der Superbike-WM, hat sich Angelo Bergamonti als Namensgeber ausgesucht.
Hierzulande werden nur wenige den 1971 verstorbenen Italiener kennen. «Es war die Zeit von Straßenrennen, mit Strohballen und simplen Zäunen als Abgrenzung. Bei einem solchen Rennen ist Angelo Bergamonti tödlich verunglückt», erzählte Roberto Mazzacato im Vieraugengespräch mit SPEEDWEEK.com. «Deshalb haben wir uns für ihn entschieden, weil er in unserer ländlichen Region eine bekannte und wichtige Persönlichkeit war. Seine Frau und eine seiner Töchter waren am Superbike-Wochenende zu Gast.»
Mazzacato ist einer der Eigentümer der 3768 Meter langen Rennstrecke.
Bergamonti wiederum war einer der besten und wagemutigsten Rennfahrer seiner Zeit. 1967 war er italienischer 250er- und 500er-Champion und fuhr bald international. Nachdem er in Jarama 1969 hinter Giacomo Agostini Zweiter wurde, wurde er von MV Agusta als Teamkollegen der GP-Legende verpflichtet. Sein tödlicher Unfall 1971 auf dem Circuito Internationale Perla Verde Dell’Adriatico führte dazu, dass Rennen auf temporären Rennstrecken in Italien verboten wurde.
Zusammen mit seinen Partnern hat Geschäftsmann Mazzacato große Pläne. «Wir haben eine große Leidenschaft für Motorsport, am Ende ist es aber auch ein Unternehmen, was wir nachhaltig vorantreiben wollen», erklärte Mazzacato. «Und wir möchten weiter expandieren und haben ein klares Ziel, das wir erreichen möchten.»
Der Cremona Circuit befindet sich im Dreieck der Städte Mantua, Parma und Cremona. Die Region ist von Landwirtschaft geprägt. Der Ort wurde mit Bedacht ausgewählt. «Weil wir hier Platz haben. Das Paddock ist 2025 doppelt so groß wie noch vor einem Jahr. Wir benötigten diese Erweiterung, um normale Rennaktivitäten zu ermöglichen. Wir befinden uns im Wettbewerb mit anderen Rennstrecken. Mit der Dorna haben wir den bestmöglichen Partner, um diesem Markt vorwärtszukommen.»