Zwei SBK-Kawasaki 2026? Was dafür und dagegen spricht

Zwei Kawasaki ZX-10RR an den Start zu bringen ist der Traum von Manuel Puccetti
Als Kawasaki ankündigte, sein Superbike-Werksteam 2025 mit der neuen Bimota KB998 antreten zu lassen, schienen die Tage der ZX-10RR in der Weltmeisterschaft gezählt zu sein. Aber Puccetti Racing überzeugte die Japaner, ihnen den Werksauftritt anzuvertrauen, was das italienische Team faktisch bereits seit Jahren in der Supersport-WM ist.
Heute wissen wir: Es kam so und mit dem Texaner Garrett Gerloff hat Teamchef Manuel Puccetti einen soliden Piloten unter Vertrag.
Allerdings ist Kawasaki in diesem Jahr als einziges Werk mit nur einem Motorrad am Start – übrigens auch in der Supersport-Kategorie. Auch das ist ein Faktor, weshalb die Ergebnisse hinter den Erwartungen zurückbleiben. Denn bei der Fahrwerksabstimmung kann Gerloff allenfalls in die Daten der vergangenen Jahre schauen, doch die sind angesichts der rasanten Reifen-Entwicklung kaum etwas wert.
Es ist klar: Puccetti würde gerne ein zweites Motorrad einsetzen. «Zwei Supersport-Motorräder wären günstiger und günstiger ist einfacher zu realisieren», bedauerte der 48-Jährige im Gespräch mit SPEEDWEEK.com-Chefredakteur Ivo Schützbach. «Außerdem ist die 636 das zweiterfolgreichste Motorrad von Kawasaki am Markt. Häufiger wird nur ein Modell der Versys-Reihe abgesetzt. Supersport wäre also einfacher, allerdings mag ich es lieber, wenn es kompliziert ist – einfach kann jeder. Mein Wunsch wäre, zwei Superbikes als Werksteam einzusetzen. Wenn das nicht klappt, werde ich an einem zweiten Supersport-Motorrad arbeiten.»
Da sich Kawasaki mit Bimota bereits einen Werkseinsatz leistet, müsste Puccetti einen größeren Anteil vom Budget tragen. «Ich habe einige treue Sponsoren, die mich schon lange begleiten und sich mehr und mehr einbringen – ansonsten würde bereits in diesem Jahr keine Kawasaki mehr mitfahren», betonte der Italiener.