Kawasaki enttäuscht: Was macht Garrett Gerloff 2026?
Garrett Gerloff ist seit 2020 Stammpilot in der Superbike-WM und konnte mit Ausnahme der Saison 2023, in der er mit der BMW M1000RR eine Pole-Position sicherstellte, in jedem Jahr aufs Podium fahren. Von Poles und Top-3-Ergebnissen ist Gerloff in diesem Jahr weit entfernt. Der Wechsel von Bonovo-BMW zu Puccetti-Kawasaki verlief holprig, was auch auf die ausbleibende Entwicklung der in die Jahre gekommenen ZX-10RR zurückzuführen ist.
Nach den Superbike-Events in Phillip Island, Portimao, Assen, Cremona und Most liegt Gerloff auf der 17. Position der Fahrerwertung. Ein zehnter Platz im zweiten Hauptrennen in Most ist das bisherige Saison-Highlight des einzigen US-Piloten im Feld der Superbike-WM. Wie geht es bei Gerloff nach der Superbike-WM 2025 weiter?
«Ich verfüge über einen Einjahres-Vertrag. Mein Manager sondiert derzeit die Optionen für die kommende Saison. Es gibt noch keine Gewissheit, fest steht aber, dass ich in diesem Fahrerlager bleiben möchte», bekräftigte Gerloff beim Treffen mit SPEEDWEEK.com seinen Wunsch, weiterhin in der Superbike-WM zu fahren.
Klar ist aber auch, dass Gerloff nicht um jeden Preis in der WM bleiben möchte. «Ich will konkurrenzfähig sein. Ich will nicht hier sein, wenn ich weiß, dass ich keine Chance habe», stellte der 29-jährige Texaner klar.
Mit Yamaha und BMW feierte Gerloff in Summe acht Podestplätze und eine Pole. «Ich weiß, dass ich unter bestimmten Voraussetzungen schnell sein kann. Ich fuhr beinahe in jedem Jahr aufs Podium. Ich weiß, dass ich ein Top-5-Fahrer sein kann», zeigte sich Gerloff selbstbewusst.
Mit der Kawasaki gelangen bisher keine Spitzenergebnisse. Podestplätze sind aktuell nur Wunschdenken. «Es wäre toll, wenn ich das auch mit diesem Team realisieren kann. Wenn nicht, dann muss ich mich woanders umschauen. Meine Ergebnisse sehen im Moment nicht gut aus. Mir ist klar, dass die Ergebnisse der wichtigste Faktor sind», so Gerloff.
«Ich hoffe wirklich, auch im kommenden Jahr hier zu sein. Ich mag das Team wirklich gern. Sie arbeiten richtig gut, Manuel ist großartig», lobte Gerloff seinen aktuellen Teamchef, Manuel Puccetti. Doch ohne die Unterstützung von Kawasaki wird Puccetti in der Superbike-WM nicht über das Mittelfeld hinauskommen.
«Vielleicht kann ich Kawasaki überzeugen, ein bisschen intensiver zu entwickeln. Ich würde wirklich gern hier bleiben», kommentierte Gerloff. Im Winter äußerte Teamchef Puccetti den Wunsch, ab 2026 mit zwei Piloten anzutreten. Aktuell schwer vorstellbar, da Kawasaki den Fokus stark auf das Bimota-Projekt legt.
Gerloff begrüßt Puccettis Idee, mit zwei Kawasaki-Piloten anzutreten. «Es wäre gut. Das wäre gut für das Team, aber auch für mich. Dann hätte ich eine Referenz», so der aktuell einzige Kawasaki-Pilot im Feld der Superbike-WM.