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Neuer Ducati-V4-Cup: WM-Feeling für Amateure

Von Sebastian Fränzschky
Im Rahmen der Superbike-WM in Misano debütierte der von MotoGP-Testpilot Michele Pirro ins Leben gerufene V4 Elite Cup, der gut betuchten Ducatisti die Chance bietet, unter professionellen Bedingungen Rennen zu fahren.

Mit dem Start des V4 Elite Cup hat Ducati eine neue Plattform für ambitionierte Amateure geschaffen, die den Nervenkitzel des Rennsports unter professionellen Bedingungen erleben wollen. Premiere feierte das exklusive Format im Rahmen der Superbike-WM im italienischen Misano – und ließ sofort aufhorchen: Top-Organisation, prominente Ducati-Manager als Safety-Bike-Piloten und zwei Rennen ohne Zwischenfälle.

«Die Idee entstand zusammen mit einem Freund von mir», erklärte Cup-Initiator Michele Pirro beim Treffen mit SPEEDWEEK.com. Pirro, der hauptberuflich MotoGP-Testpilot bei Ducati ist, sah Potenzial für ein neues Racing-Format für Amateure: «Reguläre Trackdays können ziemlich gefährlich sein, weil viele Fahrer auf die Strecke gehen. Oft teilen sich 40 oder 45 Leute die Strecke. Es treffen Fahrer aufeinander, die sich nicht kennen – das ist oft eine gefährliche Konstellation.»

Aus dieser Beobachtung wuchs der Wunsch, ein sicheres, strukturiertes und dennoch emotionales Rennformat für Hobbyfahrer zu schaffen. Mit der Unterstützung von Ducati sowie den Veranstaltern der Superbike-WM, der italienischen Meisterschaft (CIV) und des FIM Junior-GP wurde die Vision Wirklichkeit.

«Dieses Format ist einzigartig. Ich bin überrascht über das positive Feedback. Die Leute haben richtig viel Spaß. Es ist unglaublich für mich», so Pirro nach dem Debüt-Wochenende. Besonders bewegend sei für ihn gewesen, «die Fahrer mit ihren Familien in der Startaufstellung und später bei der Siegerehrung» zu sehen.

Gefahren wird im V4 Elite Cup ausschließlich auf Ducati Panigale V4-Modellen der Baujahre 2022 bis 2025 – sowohl die Homologationsversion für die Superbike-WM, die V4R mit 998 cm³, als auch der V4S mit 1.103 cm³ sind startberechtigt. Erlaubt sind Modifikationen wie Racing-Auspuffanlagen, größere Kühler und Racing-Bremsanlagen. Die Reifen stammen ausschließlich von Pirelli – das Aufgebot entspricht dem der Superbike-WM, inklusive des ultraweichen SCQ-Qualifyers. Die Reifenanzahl ist auf sechs pro Wochenende limitiert.

Für mehr Sicherheit sind Airbag-Lederkombis Pflicht, Telemetrieauswertung bleibt untersagt, um den Aufwand überschaubar zu halten. Rennen werden mit fliegendem Start über vergleichsweise kurze Distanzen ausgetragen, das Teilnehmerfeld ist auf maximal 30 Fahrer begrenzt. «Es reicht, eine Serien-Panigale mit Rennverkleidung und Racing-Auspuff einzusetzen – und man ist sofort konkurrenzfähig», so Pirro, der auch als sportlicher Berater von Ducati fungiert.

Mit einer Teilnahmegebühr von 1.220 Euro pro Event erhalten die Fahrer nicht nur einen Satz Pirelli-Reifen, sondern auch Zugang zum Fahrerlager, ein hochwertiges Teamoutfit sowie Pässe für zwei Gäste. Die Unterbringung erfolgt in professionell ausgestatteten Boxenzelten. Wer kein eigenes Motorrad mitbringen will, kann auf Leihfahrzeuge über den Händler zurückgreifen.

«Man kann mit seinem Motorrad oder einem Leih-Motorrad hierhin kommen, überlässt seinem Händler die Arbeit und erhält das Gefühl, ein echter Rennfahrer zu sein», erklärte Francesco Milicia, Vizepräsident für den weltweiten Vertrieb von Ducati. «Auf der Website des Cups werden die Fahrer detailliert vorgestellt – alles wird mit sehr großer Leidenschaft und Professionalität umgesetzt.»

Das Engagement von Ducati war am Eröffnungswochenende in Misano unübersehbar: Am Samstag führte Milicia selbst das Fahrerfeld als Safety-Bike-Pilot durch die Aufwärmrunde, am Sonntag übernahm Ducati-CEO Claudio Domenicali diesen symbolträchtigen Part.

Auch Nicolo Bulega, aktueller Ducati-Werkspilot und Gesamtführender der Superbike-WM. ließ es sich nicht nehmen, den Fahrern persönlich viel Glück zu wünschen. «Hier nur wenige Minuten nach Nicolo, Alvaro und all unseren Helden vor vollen Tribünen zu fahren, ist unglaublich und hat etwas Magisches», schwärmte Milicia. «Wir haben etwas kreiert, das es nirgendwo anders gibt.»

Den ersten Lauf in Misano gewann Francesco Barberini, das zweite Rennen entschied Andrea Tomio knapp für sich. In beiden Läufen komplettierte Denis Magalotti als Dritter das Podium. Eine Meisterschaft im klassischen Sinne gibt es nicht – die Fahrer können einzelne Events buchen.

Angesichts des gelungenen Auftakts und der positiven Resonanz ist eine Ausweitung auf weitere Länder nicht ausgeschlossen. «Wir haben ein sehr positives Feedback erhalten, auch von der Dorna. Das Projekt ist auf jeden Fall auf dem richtigen Fuß gestartet», so Milicia. «Nur Ducati kann seinen Kunden im Moment ein derartiges Projekt anbieten.»

Für Michele Pirro ist der V4 Elite Cup nicht nur ein Herzensprojekt, sondern ein Zeichen für die Zukunft des Hobbymotorsports: «Es war sehr emotional für mich – und ich bin sicher, dass wir gerade erst anfangen.»

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