Andrea Locatelli: «Jedes Werk sollte siegfähig sein»

Dass so viele Hersteller an der Spitze fahren, sieht man in der Superbike-WM 2026 selten
Seit es die Superbike-WM gibt, gibt es Diskussionen über die Harmonisierung der verschiedenen Konzepte. Denn der eine Hersteller legte bei seinem Motorrad den Fokus auf Alltagstauglichkeit, der andere auf sportliche Eigenschaften. Auch beim Preis lagen und liegen mitunter Welten zwischen den Serienmodellen.
Seit diesem Jahr erfolgt die Balancierung der Motorleistung über die Begrenzung der Benzindurchflussmenge. Dies ist ein Baustein eines komplexen Algorithmus, der selbst für Experten kaum nachvollziehbar ist. Wie im vergangenen Jahr kämpfen aber auch 2025 überwiegend BMW und Ducati um Siege und Podestplätze.
So gelang Andrea Locatelli im zweiten Lauf in Assen der erste Yamaha-Sieg seit Magny-Cours 2023. Das derzeitige System sieht der Italiener skeptisch. «Ich verstehe unter einer Balanceregel, dass alle Motorräder über dieselbe Leistung verfügen», brachte Locatelli gegenüber SPEEDWEEK.com auf den Punkt. «Das mögen meinetwegen auch nur 100 PS sein, aber wenn alle Bikes 100 PS haben, dann könnte der Fahrer einen Unterschied ausmachen.»
Erfolglose Hersteller erhalten über Concession- und Super-Concession-Parts jedoch die Möglichkeit, Änderungen am Motor und Rahmen vorzunehmen, die normalerweise verboten sind. «Natürlich müssten weitere Aspekte berücksichtigt werden. Für alle Hersteller sollte es möglich sein, Rennen zu gewinnen, was auch die Meisterschaft interessanter machen würde», betonte der Yamaha-Pilot. «Ein gutes Beispiel ist derzeit die Supersport-Kategorie, wo viele verschiedene Motorräder an der Spitze kämpfen. Wie man das geschafft hat, kann ich nicht sagen, aber ich würde es mir auch für die Superbike-WM wünschen.»