Haga mag es weich
«So muss es sein!» Haga beim Erklären
In der zweiten Saisonhälfte ist Noriyuki Haga stark wie kaum ein anderer Fahrer. Meist ist der Zug um den WM-Titel da aber schon abgefahren. Dem Japaner haftete das Prädikat «Ewiger Zweiter» an, obwohl er schon 33 Superbike-WM-Läufe gewann. Die letzten fünf Jahre wurde Haga in der WM jeweils Zweiter oder Dritter. Gegen stets konstante Fahrer wie Bayliss, James Toseland oder Troy Corser hat es aber nie gereicht, um ganz an der Sonne zu stehen.
«Meine ganze Karriere war es so, dass ich mir den WM-Titel in der ersten Saisonhälfte verbaut habe», weiss Haga. «Will ich 2009 Weltmeister werden, muss ich von Beginn an Rennen gewinnen und Podestplätze holen. Ich weiss nicht, warum es mir jedes Jahr gleich geht. Die Missgeschicke passieren mir aber immer auf den gleichen Strecken. Vielleicht mag ich Phillip Island und Katar einfach nicht.»
Nach den ersten Testfahrten auf der Werks-Ducati ist Haga optimistisch, weiss zugleich aber auch, dass noch viel Arbeit vor ihm liegt: «Mir ist klar geworden, dass ich meinen Fahrstil ändern muss, damit er perfekt auf die Ducati passt. Als ich zum ersten Mal auf der 1098 sass, fuhr ich mit dem Set-up von Bayliss. Für mich war es aber absolut unmöglich so zu fahren. Ich dachte, das Motorrad würde sich wie die 999 anfühlen, die ich 2004 fuhr. Es ist aber etwas komplett anderes. 2004 war es so, dass ich vier Jahre zuvor auf einer Aprilia sass. Die Aprilia war ein sehr steifes Motorrad, die Ducati 999 war dagegen sehr weich. Die 1098 ist steifer als die 999, das habe ich nicht erwartet. Und ich will es auch nicht so. Ich mag es, wenn das Motorrad in meinen Händen schwimmt.»