Ehrenhaft oder dumm? Keine Aprilia-Teamorder!

Von Ivo Schützbach
Marco Melandri (33) und Sylvain Guintoli schenken sich nichts

Marco Melandri (33) und Sylvain Guintoli schenken sich nichts

Die Aprilia-Werksfahrer Marco Melandri und Sylvain Guintoli nehmen sich in der Superbike-WM gegenseitig die Punkte weg, Leader Tom Sykes lacht. «Der Bessere soll gewinnen», sagte Rennchef Romano Albesiano in Jerez.

Mit seinem zweiten Platz im ersten Superbike-Rennen in Jerez machte Sylvain Guintoli neun Punkte auf WM-Leader Tom Sykes gut, der nur Fünfter wurde. Der Franzose wurde vier Runden vor Schluss von seinem Teamkollegen Marco Melandri überholt. Es hätten leicht fünf Punkte mehr für ihn sein können, doch Aprilia lässt seinen Assen freie Fahrt.

«Ich habe über Teamorder nachgedacht», gab Aprilia-Rennchef Romano Albesiano im Gespräch mit SPEEDWEEK.com zu. «Wir wollen die WM aber nicht mit Tricks gewinnen. Teamorder würden wir nur in einer Extremsituation aussprechen. Es geht um Sport, der Bessere soll gewinnen. Ich weiß, dass andere anders entschieden hätten.»

WM-Leader Tom Sykes büßte so nur neun statt 14 Punkte ein, er wird sich bedanken. «Sykes und Kawasaki sind auch glücklich über Rennabsagen», bemerkte Albesiano. «Wenn sie so gewinnen wollen, sollen sie. Sie müssen große Angst vor uns haben.»

«Mathematisch kämpft Melandri immer noch um die Meisterschaft, ich habe keine Teamorder von Aprilia erwartet», unterstrich Sykes. «In der jetzigen Situation ist es schwierig, eine Teamorder auszusprechen. Für Kawasaki gilt dasselbe.»

Du kannst dich glücklich schätzen, dass es keine Teamorder gibt bei deinen härtesten Widersachern. «Das hilft», gab der Engländer zu. «So lange ein Fahrer Weltmeister werden kann, schaut er auf sich selbst.»

Guintoli hat keine Hilfe von Melandri erwartet. «Das Rennen zu gewinnen wäre besser gewesen, aber ich konnte einige Punkte auf Sykes gutmachen», so der WM-Zweite. «Die WM ist noch nicht vorbei. Ich denke nicht an Teamorder, diese Entscheidung liegt auch nicht in meiner Hand. Um die Meisterschaft zu gewinnen, würde eine Teamorder natürlich helfen. Als Fahrer verstehe ich Melandri aber voll und ganz. Er fühlte sich gut auf dem Bike und war in einer starken Ausgangslage. Meine Aufgabe ist es, Kawasaki zu schlagen.»

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