Jerez, 1. Lauf: Aprilia dominiert, Podium für Ducati

Von Kay Hettich
Das Aprilia-Duo Marco Melandri und Sylvain Guintoli dominierten das erste Rennen nach der Sommerpause in Jerez de la Frontera. Chaz Davies lässt Ducati jubeln, Rea besiegt Sykes.

Dichte Wolken über Jerez sorgten am Rennsonntag für andere Bedingungen als an den Trainingstagen und das veränderte die Kräfteverhältnisse: Die tendenziell kühleren Temperaturen spielten Ducati in die Karten, für Suzuki waren sie zum Nachteil.

Beim Rennstart war das noch egal, im Laufe des Rennen setzten sich die Aprilia-Piloten Marco Melandri und Sylvain Guintoli an die Spitze und holten einen souveränen Doppelsieg. Chaz Davies (Ducati) stieg nach einem tollen Rennen als Dritter auf das Podium. Sein Teamkollege Davide Giugliano schmiss ein mögliches Top-Resultat wieder einmal in den Kies.

Pole-Setter Loris Baz (Kawasaki) kämpfte an der Spitze, stürzte aber als er das Hinterrad von Melandri leicht berührte. Mit etwas Dusel sah Weltmeister Tom Sykes auf der fünften Position das Ziel – dabei zählte sich der Brite selbst zu den Siegkandidaten.

Honda kam im ersten Jerez-Rennen mit einem blauen Auge davon. Zum einen profitierten Jonathan Rea und Leon Haslam von diversen Stürzen, zum anderen liess Rea den neuen Motor wieder ausbauen und setzte auf das bewährte Aggregat und dankte das mit einem fünften Rang. Haslam wurde Siebter.

Suzuki hatte sich im Rennen mehr ausgerechnet als nur ein sechster Rang von Eugene Laverty. Es war auch mehr drin: Alex Lowes kämpfte nach einem fulminanten Start an der Spitze, stürzte nach einer Serie kleinerer Fehler. Laverty brauchte zu lange, um ins Rennen zu kommen.

Lokalmatador Toni Elias enttäuschte im ersten Rennen auf ganzer Linie. Nur mit grosser Mühe konnte sich der Aprilia-Pilot die beiden Evo-Piloten Sylvain Barrier (10./BMW) und David Salom (9./Kawasaki) vom Leib halten. Sein achter Platz ist geschmeichelt – Elias profitierte von den zahlreichen Stürzen.

Bei nur 18 Motorrädern im Ziel eroberte Claudio Corti für MV Agusta für Platz 15 einen weiteren WM-Punkt.

Peinlich: Toth-Pilot Gabor Rizmayer (16.) besiegte mit der Evo-BMW seinen Chef Imre Toth (18.), der eine BMW S1000 RR nach Superbike-Reglement fährt.

So lief das Rennen:

Start: Perfekter Start von Sykes, doch in die erste Kurve biegen die beiden Aprilia zuerst ein. Pole-Setter Baz, hinter Sykes, dann Giugliano

Runde 1: Guintoli führt das Feld an, Start-Sensation Alex Lowes – der Suzuki-Pilot kam von Platz 11. Dann Baz, Melandri, Davies, Sykes, Giugliano, Laverty, Rea und Haslam

Runde 2: Sykes verliert eine weitere Position an Giugliano – der Weltmeister nur noch P7. Auch Melandri muss dem Ducati-Piloten Platz machen.

Runde 3: Das Tempo ist hoch. Guintoli und Baz setzen sich leicht ab. Lowes verteidigt P3 gegen die Ducati-Piloten Davies und Giugliano. Dann Melandri, Sykes und Rea. Haslam auf P9 schon eine Sekunde zurück.

Runde 5: Baz quetscht sich an Guintoli vorbei. Das französische Duo führt um 0,7 sec. Giguliano neuer Dritter, dann Lowes, Davies und Melandri. Rea überholt Sykes, der das Tempo der Spitze nicht mitgehen kann.

Runde 6: Sykes schon 3 sec zurück auf P8 und bekommt Besuch von Haslam. Laverty nur P10, dann Elias und Barrier.

Runde 7: Lowes wird von Rea abgedrängt. Der Suzuki-Pilot fällt hinter Haslam auf P9 zurück. Der aktuelle Stand: Baz, Guintoli, Giugliano, Davies, Melandri, Rea, Sykes, Haslam, Lowes, Lavert.

Runde 8: Guintoli übernimmt wieder die Führung.

Runde 9: Guintoli um 0,4 sec vor Baz, Baz 0,6 sec vor Giugliano.Sykes fährt jetzt die Rundenzeiten der Spitze, liegt aber 3 sec zurück. Sturz von Bryan Staring (Kawasaki)

Runde 10: Melandri vorbei an Giugliano. Erstaunlich: Barrier hält mit der Evo-BMW tapfer mit und fährt am Hinterrad der schnellen Aprilia von Toni Elias.

Runde 11: Ein Fehler von Sykes kostet den Kawasaki-Pilot 1,5 sec.

Runde 12: Sturz von Giugliano auf P4 liegend. Guintoli vor Baz, Melandri, Davies, Rea, Sykes, Haslam, Laverty, Lowes.

Runde 13: Melandri am Hinterrad von Baz. Sturz von Lowes, aber der Brite kann weiterfahren

Runde 14: Sturz von Baz, für den Kawasaki-Piloten ist das Renne gelaufen. Sykes (und Laverty) wieder bei Rea angekommen. Sykes fährt die schnelleren Rundenzeiten.

Runde 16: Guintoli und Melandri führen deutlich um 3 sec vor Davies. Einig sind sich die Aprilia-Piloten aber nicht! Laverty vorbei an Sykes auf P5.

Runde 17: Melandri übernimmt erstmals die Spitze. Sturz von Aaron Yates mit der Buell. Elias bleibt nur dank seiner Aprilia-Power vor Barrier und Salom.

Runde 18: Melandri dreht auf und lässt Guintoli stehen. Sykes wieder P5 und macht Jagd auf Rea.

Runde 20: Melandri gewinnt souverän vor Guintoli und Davies. Dann Rea, Sykes, Laverty, Haslam, Elias, Salom, Barrier, Guarnoni, Andreozzi, Morais, Canepa und Corti.

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