Spies hat den Aufstieg verdient

Kolumne von Mike Powers
Tanzt Ben Spies (19) Haga weiter auf der Nase herum?

Tanzt Ben Spies (19) Haga weiter auf der Nase herum?

Für mich ist klar: Wird Ben Spies in dieser Saison Superbike-Weltmeister, sehen wir ihn 2010 in der MotoGP-WM.

Die am Freitag vor den beiden Nürburgring-WM-Läufen erfolgte Ankündigung von Yamaha, dass [*Person Ben Spies*] einen Zwei-Jahres-Vertrag unterschrieben hat, 2010 in der Superbike-WM fahren und dann 2011 in die MotoGP-Klasse aufsteigen werde, ist nicht ganz so klar, wie es auf den ersten Blick scheint. Trotz dieser Ankündigung, dass Spies vorerst ein Superbiker bleiben werde, tönt es aus dem Superbike-WM- und dem MotoGP-Fahrerlager gänzlich anders.

Die Alarmglocken begannen bei mir zu klingeln, als ich die Presse-Aussendung von Yamaha genau las. Bereits der erste Abschnitt hat es in sich: «Das Programm sieht vor, 2010 eine Saison im Superbike-WM-Team zu bestreiten und dann 2011 ins Satelliten-Team von Yamaha in der MotoGP-Klasse zu wechseln».

Den Ausdruck «sieht vor ...» liest man nicht oft in einer offiziellen Presse-Aussendung. Auch das Zitat von Yamaha-Rennleiter Lin Jarvis lässt viel Interpretationsspielraum: «Bens wichtigste Mission ist, für ihn selbst und für Yamaha den ersten Superbike-WM-Titel zu holen. Wenn Ben danach den Wechsel in die MotoGP-Klasse vollziehen will, werden wir ihm zur Seite stehen und ihm im Rahmen der neuen MotoGP-Regeln einen Platz im Yamaha-Satelliten-Team anbieten können.»

Spies eigene Kommentare in diesem Schreiben besagen zwar, dass er 2010 auf jeden Fall ein Superbiker sein wird. Aber als ich am Sonntagabend nach den beiden Rennen mit Spies sprach (er führt jetzt mit 18 Punkten Vorsprung auf Noriyuki Haga), merkte ich sofort, dass er sehr wohl bereits 2010 in der MotoGP-Klasse landen könnte.

Ich glaube, es ist ganz einfach: Wenn Spies dieses Jahr Superbike-Weltmeister wird, sehen wir ihn 2010 im Tech3-Yamaha-Satelliten-Team von Hervé Poncharal im MotoGP. Wenn er den Titel an Haga verliert, wird er noch eine Saison Superbike-WM anhängen.

Meiner Meinung hat Spies auch ohne den Titel bereits genug geleistet, um einen Aufstieg in die MotoGP-Klasse zu verdienen. Zudem haben Rossi und Lorenzo nur noch Einjahres-Verträge, also muss Yamaha unbedingt für Nachwuchs sorgen.

Wenn Spies aber Haga besiegt und bereits 2010 wechselt, haben die beiden jetzigen Tech3-Reiter Colin Edwards und James Toseland ein grösseres Problem. Die neusten Gerüchte sagen, dass der stärkere Edwards seinen Platz halten kann, und dass der Einfluss der BBC und der Dorna nicht gross genug ist, um den Platz Toselands zu sichern. Der Brite, immerhin zweifacher Superbike-Weltmeister, würde aber sicher nicht arbeitslos werden, denn Fahrer seines Kalibers sind in der Superbike-WM dünn gesät. Doch der Traum der Briten von einem starken, eigenen MotoGP-Piloten wäre vorerst zu Ende.

Auch der bei Suzuki entlassene Australier Chris Vermeulen (27) scheint sich langsam aber sicher mit dem Wechsel zu den Superbikes abzufinden. Jeder Teamchef auf dem Nürburgring wusste, dass Vermeulen zu haben ist. Der Aussie ist einer der wenigen Piloten, die bereits MotoGP- und Superbike-WM-Rennen gewonnen hat. Zudem soll Vermeulen aufgrund seiner vielen persönlichen Sponsoren kein Vermögen kosten; der Australier hat mehrfach betont, dass ihm ein WM-Titel-taugliches Bike wesentlich wichtiger ist als ein fürstliches Gehalt.

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