11:6 für Ben Spies
Weltmeister Ben Spies
Noriyuki Haga lag in der WM 10 Punkte vorne, trotzdem entschied sich die internationale Journalisten-Crew, Leute, die jedes Rennen und einen Grossteil der Testfahrten besuchen, mehrheitlich für Spies. Das zeigt, welchen Eindruck der Texaner in seinem Rookie-Jahr in der Superbike-WM hinterlassen hat.
Ohne Ausfälle, technische Probleme und Misskalkulationen bei der Spritmenge (Monza) hätte Spies lange vor Portimao als Weltmeister feststehen können.
Zur Verteidigung Hagas muss man sagen, dass er in Portugal an einer Erkältung litt, Fieber hatte und von Set-up-Problemen an seiner Ducati geplagt wurde. Dinge, die irgendwie typisch sind für seine Karriere. Er bleibt der ewige Zweite und tröstet sich selbst jedes Jahr aufs Neue damit, dass er ja in der nächsten Saison Weltmeister werden kann. Ob dieser Plan jemals aufgeht?
Portimao war für Haga von Beginn an verkorkst. Am Freitag klagte er, dass seine Werks-Ducati in schnellen Kurven keine Linie hält, am Samstag stellte er sie nur in die dritte Startreihe. Im ersten Rennen funktionierte der Reifen nicht, Haga stürzte und Spies triumphierte. Im zweiten Rennen verwaltete Spies die WM-Führung nach Hause und wurde Weltmeister!
Trotzdem kämpfte sich Haga im zweiten Lauf bis auf Rang 2 nach vorne – deshalb lieben ihn die Fans– auch als Nummer 2. Und wer weiss, vielleicht klappt es nach dreimal Vize-WM und viermal Dritter ja doch noch ...