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Nicky Hayden exklusiv: Nicht so lange wie Max Biaggi

Von Ivo Schützbach
Nicky Hayden ist eine Bereicherung für die Superbike-WM

Nicky Hayden ist eine Bereicherung für die Superbike-WM

2006 wurde der heute 34-jährige Nicky Hayden MotoGP-Weltmeister, mit Honda will er auch Superbike-Champion werden. Der erste Teil des großen Exklusiv-Interviews.

Erwartungsgemäß ist Nicky Hayden der Umstieg von der MotoGP-Maschine auf die Honda CBR1000RR schnell gelungen. Innerhalb weniger Testtage fuhr er auf dem gleichen Niveau wie sein schneller Teamkollege Michael van der Mark, der in seinem Rookiejahr 2015 auf der altersgrauen Fireblade immerhin drei Podestplätze eroberte und öfters Weltmeister Sylvain Guintoli schlug.

SPEEDWEEK.com traf sich mit Nicky Hayden, um über seine Ziele, Erwartungen und die Zukunft zu reden.

Wann war für dich klar, dass du 2016 Superbike-WM fahren wirst?

Es gab keinen speziellen Moment, in dem mir ein Licht aufging. Ich sprach mit einigen GP-Teams... wenn du aber für Repsol Honda und Marlboro Ducati gefahren bist, dann ist es schwierig zurückzukommen. Die letzten zwei Jahre konnte ich nicht die Ergebnisse holen, die ich mir wünschte. Eventuell hätte ich weiterhin MotoGP fahren können, diese Bikes sind aber nichts für mich. Sie sind gut für junge Fahrer, die viel zu lernen haben. Ich bevorzuge es, für ein Werksteam zu fahren und etwas Neues und Aufregendes zu probieren.

Ich war im Juli in Laguna Seca, mir hat gefallen, was ich dort sah. Ich sprach mit einigen Teams, dann redete ich mit Honda und alles kam relativ schnell und einfach zustande.

Wurde der Deal einfacher, weil du vom einen zum anderen Honda-Team gewechselt hast?

Es hat geholfen. Ich möchte meine Karriere auf Honda beenden, sie waren immer gut zu mir. 2017 kommt das neue Motorrad, das war ein weiteres schönes Argument. Deshalb unterschrieb ich auch für zwei Jahre.

Habt ihr euch auch über die Zeit nach deiner Karriere unterhalten, etwa einen Job als Markenbotschafter?

Wir haben darüber gesprochen, ob ich Testfahrer für MotoGP werde, ich will aber Rennen fahren. Ich fragte mich, ob ich den Helm an den Nagel hängen und anderen den Vortritt lassen soll. Die letzten zwei Jahre hatte ich keine großartigen Möglichkeiten.

Jetzt bin ich aber in einer Situation, in der sich weitermachen lohnt. Als ich auf dem Weg zum MotoGP-Finale in Valencia war fühlte ich mich wirklich glücklich, weil ich wusste, dass dies nicht mein letztes Rennen sein würde. Ich will Superbike fahren.

Nimm Max Biaggi, du hast noch zehn gute Jahre vor dir.

Vielleicht, dafür muss ich aber ganz schön pushen.

Nur noch fünf Jahre?

Ich denke jetzt erst einmal an 2016. Und an das Jahr danach, ich habe einen Zwei-Jahres-Vertrag. Dann mache ich mir einen Kopf über die Zeit danach.

Glaubst du, dass du der Superbike-WM einen Mehrwert bringst?

Ich hoffe, dass ich der Serie insgesamt etwas bringe. Ich habe viele Fans und bin der einzige Amerikaner. Ich bin ein neues Gesicht und gebe den Fans hoffentlich Gründe, Superbike zu schauen.

Wie groß ist der Anteil der Dorna, dass du jetzt Superbike fährst?

Sie waren sehr glücklich und halfen mir, als ich ihnen von meinem Superbike-Wunsch erzählte. Wir haben eine gute Beziehung. Klar, sie machen nicht immer jeden glücklich, aber ich glaube, dass sie einen guten Job erledigen.

Sicher haben viele im Kopf, dass du der erste MotoGP-Weltmeister bist, der in die Superbike-WM kommt. Und du hast eine realistische Chance, als Erster beide Meisterschaften zu gewinnen.

Ich würde lügen wenn ich sage, dass ich nicht daran denken würde. Aber ich habe einen langen Weg vor mir. Klar – es hört sich großartig an. Ich will es. Mit 34 Jahren muss man sich motivieren und so etwas ist ein Anreiz.

Wie sehen deine Ziele für dieses Jahr aus?

Ich habe mir keine speziellen Platzierungen als Ziel gesetzt. Natürlich will ich vorne fahren.

Eugene Laverty war Superbike-Vizeweltmeister, du hast ihn als Teamkollegen 2015 fast immer geschlagen.

Bis auf einmal immer – um eine halbe Motorradlänge.

Ist das eine Referenz, wo du bei den Superbikes landen wirst?

Hoffen wir es. Auf meinem Motorrad der letzten zwei Jahre konnte ich nicht mein wahres Talent zeigen. Meine Handoperation 2014 hat mich weit zurückgeworfen, ich dachte, dass meine Karriere gelaufen ist.

Ich war 2015 zwar nicht konkurrenzfähig, aber gleich schnell wie die anderen Jungs auf dem gleichen Motorrad.

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