Kevin Kölsch: BSB Sidecar statt Weltmeisterschaft

Luke Williams sicherte sich die Dienste von Kevin Kölsch für die BSB Sidecar
Bennie Streuer und sein Beifahrer Kevin Kölsch kamen erwartungsvoll zum Auftakt der Seitenwagen-WM nach Le Mans. Aber bereits vor dem ersten Lauf kam es zum Eklat. Wegen der neuen Regel, dass man sich die Reifen nicht mehr am freien Markt besorgen darf, sondern von einem vom Motoradweltverband FIM vorgegebenen Ausrüster gekauft werden müssen, zog der 41-jährige Niederländer die Notbremse und entschied sich zum Ausstieg aus der Weltmeisterschaft.
Kölsch stand plötzlich ohne Engagement da, wenn man von seinem Debüt bei der Tourist Trophy an der Seite von Wiggert Kranenburg absieht. Ein herber Rückschlag für den leidenschaftlichen Co-Piloten, der schon in der Vergangenheit immer wieder einsprang, wenn Not am Mann war. So half er letztes Jahr unter anderem Luke Williams in Brands Hatch bei den Läufen zur britischen Meisterschaft aus und brauste mit dem Engländer zweimal auf den zweiten Platz.
«Luke und ich haben uns auf Anhieb bestens verstanden. Nach drei Runden waren wir an der Spitze der Zeitentabelle. Letztendlich waren im Qualifying nur Harry Payne/Kevin Rousseau schneller als wir und in den Rennen mussten wir uns einerseits den beiden und andererseits Tim Reeves/Mark Wilkes vor uns. Wir wurden also lediglich von Weltmeistern geschlagen», blickt der Zeitsoldat im Gespräch mit SPEEDWEEK.com nicht ohne Stolz auf seinen BSB-Einsatz zurück.
Nach dieser erfolgreichen Zusammenarbeit wollte Williams, der von Weltmeister Steve Webster tatkräftig unterstützt wird, Kölsch als Beifahrer für die britische Meisterschaft 2025 gewinnen, doch der 27-jährige Deutsche wollte mit Streuer weiterhin an der Weltmeisterschaft teilnehmen.
«Weil ich ja in der Sportförderung der Bundeswehr bin und da man natürlich interessiert ist, dass ich an einer Meisterschaft an den Start gehe, habe ich mich umgehört, ob sich irgendwo etwas ergeben könnte. Bei Luke bestand nach wie vor großes Interesse an mir und wir sind uns rasch handelseinig geworden. Ich mache mich gerade für meinen Trip nach Großbritannien bereit, wo wir in Snetterton im Rahmen der BMCRC Club Bike Championships testen werden.»
«Ich freue mich auf den Auftakt der britischen Meisterschaft. Die BSB ist nach der Weltmeisterschaft die beste Serie. Für Sponsoren ist sie interessant, weil die Rennen auf Eurosport 2 und Discovery Plus gezeigt werden. Luke hat viel Potential, das sage nicht nur ich. Ich bin davon überzeugt, dass wir in die Top3 fahren können, obwohl einige Strecken eine spezielle Herausforderung darstellen werden. Das Teilnehmerfeld kann sich sehen lassen und verspricht spannende Kämpfe», ist sich Kölsch bewusst.