Sachsenring: Steinhausen/Cluze auf Platz 3

Von Andreas Gemeinhardt
Jörg Steinhausen und Grégory Cluze

Jörg Steinhausen und Grégory Cluze

Trotz Problemen mit der Fahrwerksabstimmung kämpften sich Jörg Steinhausen und Grégory Cluze beim Sidecar-WM-Lauf am Sachsenring erneut auf das Podium.

Jörg Steinhausen und Grégory Cluze erhofften sich beim Seitenwagen-WM-Lauf im Rahmen des Grand Prix auf dem Sachsenring einen Erfolg vor heimischem Publikum. Bereits im ersten Qualifying wurde aber klar, dass dies kein einfaches Unterfangen auf dem Grand-Prix-Kurs wird.

Im verregneten ersten Qualifying platzierten sich Steinhausen/Cluze nur auf dem achten Platz. «Die Strecke war vor dem ersten Zeittraining weitestgehend abgetrocknet, doch unmittelbar zu Beginn kam wieder leichter Regen auf», berichtete Steinhausen. «Wir sind das Risiko eingegangen und sind mit Slicks angetreten.» Eine Fehlentscheidung, denn nach nur wenigen Minuten wurde der Regen stärker. Steinhausen/Cluze rollten zum Reifenwechsel an die Box, während die Konkurrenten ihre schnellsten Runden drehten.

Das zweite Qualifying am Samstag wurde auf trockener Strecke durchgeführt. Für Steinhausen/Cluze blieb dies die einzige Möglichkeit, ihr LCR-BMW-Gespann auf den Sachsenring einzustellen. «Die langen Linkskurven sind hier entscheidend», meinte Cluze. «Aber genau die bereiteten uns den grössten Kummer. Wir verloren zu früh den Grip und damit auch das Vertrauen.» Das deutsch-französische Team qualifizierte sich für den vierten Startplatz, verlor allerdings über eine Sekunde auf die Trainingsschnellsten Birchall/Birchall.

Für das Rennen musste also versucht werden, das Fahrwerk besser zu verstehen und die Fehler abzustellen. «Der Sachsenring ist speziell und verlangt einige ungewöhnliche Einstellungen», Steinhausen. «Andererseits konnten wir vor dem Rennen nicht alles über den Haufen werfen, was wir in diesem Jahr mit dem neuen Motorrad gelernt haben.» Im Team einigte man sich deshalb auf wenige Änderungen, um kein allzu grosses Risiko einzugehen.

Von ihrem Startplatz in der zweiten Reihe hatten Steinhausen/Cluze eine relativ gute Ausgangsposition, verloren im Gerangel der ersten zwei Kurven jedoch einen Platz an Reeves/Hawes. Nach vier Runden hatten die beiden Rivalen Päivärinta/Hänni überholt und der Zweikampf wurde aggressiver. «Mit Reeves lieferten wir uns ja schon viele harte Rennen, aber inzwischen kennen wir uns so gut, dass wir dabei meistens auf der Strecke bleiben. Den Zuschauern gefällt es, doch es kostet Zeit.»

Bis Steinhausen/Cluze das britische Team endlich abschütteln konnten, waren bereits neun von 22 Runden vorbei, und die Lücke zur Spitze betrug bereits sechs Sekunden. In der Schlussphase gelang es den beiden nicht, den Rückstand zu verkleinern. Bei Überrundungen ging weitere Zeit nach vorne verloren, der Vorsprung auf die Viertplatzierten konnte aber weiter ausgebaut werden.

Am Ende brachten Steinhausen/Cluze den ungefährdeten dritten Platz und damit weitere wichtige WM-Punkte nach Hause. Mit dem Sieg von Birchall/Birchall fallen Steinhausen/Cluze im Gesamtklassement zwar auf den vierten Rang zurück, doch der Abstand auf die Tabellenspitze wurde auf vierzehn Punkte reduziert. Die Seitenwagen-Weltmeisterschaft bleibt weiterhin völlig offen und spannend. In fünf Rennen gab es bisher vier verschiedene Sieger.

Seitenwagen-WM / Rennergebnis Sachsenring
1. Ben Birchall/Tom Birchall (GB/GB), 22 Runden in 32:44,901 Minuten, 2. Kurt Hock/Enrico Becker (D/D) + 0,411 Sekunden, 3. Jörg Steinhausen/Grégory Cluze (D/F) + 13,942, 4. Tim Reeves/Ashley Hawes (GB/GB) + 17,984, 5. Markus Schlosser/Thomas Hofer (CH/CH) + 18,184, 6. Pekka Päivärinta/Adolf Hänni (FIN/CH), 7. Bennie Streuer/Kees Endeveld (NL/NL), 8. Michael Grabmüller/Ueli Wäfler (A/CH), 9. Petri Makkula/Harri Asumaniemi (FIN/FIN), 10. Mike Roscher/Uwe Neubert (D/D), 11. Oliver Purtschert/Priska Purtschert (CH/CH), 12. André Kretzer/Enrico Roick (D/D)

Seitenwagen-WM / Gesamtklassement
1. Reeves/Hawes, 95 Punkte. 2. Päivärinta/Hänni, 84. 3. Birchall/Birchall, 82. 4. Steinhausen/Cluze, 81. 5. Schlosser/Hofer, 64. 6. Hock/Becker, 41. 7. Makkula/Asumaniemi, 38. 8. Streuer/Endeveld, 36. 9. Purtschert/Purtschert, 29. 10. Roscher/Neubert, 27. 11. Grabmüller/Wäfler, 26. 12. Josef Moser/Dan Evanson (A/GB), 14. 13. Jakob Rutz/Jens Lehnertz (CH/D), 14. 14. Stefan Kiser/Stefan Michelotto (CH/CH), 13. 15. Kentrop 12. 16. Janez Remse/Jamie Biggs (SLO/GB), 11. 17. Sébastien Dellanoy/Olivier Lavorel (F/F), 10. 18. Phillipe le Bail/Christian Chaigneau (F/F), 9. 19. Kretzer/Roick, 4. 20. Thilo Wotzka/Andreas Kolloch (D/D), 4.
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