Speedway-GP Prag: Martin Vaculik Überraschungssieger

Von Manuel Wüst
In den ersten beiden Speedway-GP des Jahres trat Martin Vaculik kaum in Erscheinung, in Prag hatte der Slowake einen grandiosen Abend. Die Dänen Leon Madsen und Mikkel Michelsen patzten.

Die Schnellsten im Qualifying zum Grand Prix in Prag waren WM-Spitzenreiter Bartosz Zmarzlik mit einer Rundenzeit von 14,870 sec und Warschau-Sieger Max Fricke mit 14,999 – trotzdem kamen sie nicht ins Finale.

Für Fricke kam es ganz bitter: Nach seinem Sieg in Polens Hauptstadt verpasste der Australier knapp den Einzug in die Halbfinals. Zmarzlik und Fricke setzten bei der Wahl der Startplätze auf die Startnummern 5 und 13, die zweimal den inneren Startplatz vorsehen. Auch Robert Lambert als Dritter im Quali entschied sich so. Was dem Trio bei der Wahl nicht bewusst war: Der innere Startplatz war kein Trumpf, denn von 23 Läufen wurden nur drei von rot gewonnen. Der mit Abstand beste Startplatz in Prag war der blaue, die zweite Bahn von innen. 15 Laufsiege wurden von dort errungen, auch in den entscheidenden Semifinals und dem Finale brachte blau den Sieg.

Nach den Vorläufen war der Brite Tai Woffinden mit 13 von 15 Punkten Topscorer vor Martin Vaculik, der 12 Punkte eingefahren hatte. Woffinden hatte im ersten Halbfinale das Recht, seinen Startplatz als Erster zu wählen und nahm überraschend rot, während Vaculik für das zweite Halbfinale blau wählte. Woffindens Risiko zahlte sich nicht aus, denn der Pole Maciej Janowski gewann vom blauen Startplatz. Woffinden kam zwar als Zweiter ins Finale, durfte in diesem aber erst als Dritter den Startplatz wählen. Aus dem zweiten Halbfinale schafften Vaculik und Jason Doyle den Einzug ins Finale, Vaculik sicherte sich für das Finale erneut den besten Startplatz.

Die Startplätze waren auch deshalb so wichtig, weil es auf der Bahn im Marketa Stadion kaum Überholmanöver gab und wir einen insgesamt langweiligen Grand Prix erlebten.

Nachdem Janowski beim ersten Finalstart das Band berührte und ausgeschlossen wurde, waren mit Vaculik, Doyle und Woffinden drei Fahrer übrig, die im bisherigen Saisonverlauf nicht überzeugen konnten und 2022 zum ersten Mal im Finale standen. Vaculik nutzte den mit Abstand besten Startplatz und gewann den tschechischen Grand Prix vor Woffinden und Doyle.

Das Siegertrio verbesserte sich mit dem guten Prag-Ergebnis um mehrere Plätze in den Bereich der Top-Sechs-Ränge.

Bartosz Zmarzlik hatte das Glück, dass Janowski im Finale disqualifiziert wurde, sonst wäre seine WM-Führung womöglich dahin gewesen. Im Vergleich zu Leon Madsen (7.) und Mikkel Michelsen (14.) kam der zweifache Weltmeister als Fünfter noch gut davon und konnte gegenüber zwei seiner härtesten Widersacher den Vorsprung sogar ausbauen. Vor dem nächsten Grand Prix in Teterow am Pfingst-Samstag liegt Zmarzlik einen Punkt vor Janowski.

Ergebnisse Speedway-GP Prag/CZ:

1. Martin Vaculik (SK), 12 Vorlaufpunkte / 20 WM-Punkte
2. Tai Woffinden (GB), 13 / 18
3. Jason Doyle (AUS), 8 / 16
4. Maciej Janowski (PL), 9 / 14
5. Bartosz Zmarzlik (PL), 11 / 12
6. Daniel Bewley (GB), 8 / 11
7. Leon Madsen (DK), 8 / 10
8. Anders Thomsen (DK), 7 / 9
9. Max Fricke (AUS), 7 / 8
10. Jack Holder (AUS), 7 / 7
11. Fredrik Lindgren (S), 6 / 6
12. Patryk Dudek (PL), 6 / 5
13. Robert Lambert (GB), 6 / 4
14. Mikkel Michelsen (DK), 4 / 3
15. Pawel Przedpelski (PL), 3 / 2
16. Jan Kvech (CZ), 3 / 1
17. Daniel Klima (CZ), 1 / 0
18. Petr Chlupac (CZ), N

Stand nach 3 von 11 Rennen:

1. Bartosz Zmarzlik (PL), 44 WM-Punkte
2. Maciej Janowski (PL), 43
3. Leon Madsen (DK), 40
4. Mikkel Michelsen (DK), 33
5. Tai Woffinden (GB), 32
6. Jason Doyle (AUS), 31
7. Max Fricke (AUS), 30
8. Fredrik Lindgren (S), 30
9. Martin Vaculik (SK), 29
10. Anders Thomsen (DK), 24
11. Robert Lambert (GB), 22
12. Daniel Bewley (GB), 20
13. Jack Holder (AUS), 17
14. Patryk Dudek (PL), 15
15. Pawel Przedpelski (PL), 12
16. Matej Zagar (SLO), 11
17. Maksym Drabik (PL), 4
18. Jan Kvech (CZ), 1

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