Goldjunge Mario Häusl hat es noch nicht realisiert

Das deutsche Goldtrio (v.l.): Hannah Grunwald, Mario Häusl und Norick Blödorn
Mario Häusl und Norick Blödorn waren das stärkste Team beim Speedway der Nationen 2 und gewannen das erste WM-Gold für Deutschland in einem Speedway-Mannschaftswettbewerb. Während für Blödorn nach dem Finale erst mal Pause war, reiste Mario Häusl vom polnischen Thorn (Torun) direkt nach Pocking zum DMSB-Paar-Cup, den er mit Kevin Wölbert für den AC Landshut ebenfalls gewinnen konnte.
Das Highlight war jedoch der Weltmeistertitel. «Ich habe das absolut noch nicht realisiert und stelle mir immer noch die Frage, wie konnte das passieren und sind wir jetzt wirklich Weltmeister?», gewährte der 18-Jährige Einblick in seine Gedanken. «Wir sind in Polen losgefahren und da habe ich dann mal aufs Handy geschaut und kam mit den Nachrichten nicht mehr hinterher. Ich war damit beschäftigt überall zu antworten und wieder zu posten. Das ging tatsächlich bis in den Sonntag rein.»
Doch wie hat Mario den Renntag erlebt? «Am Anfang war ich schon leicht nervös wegen dem ganzen Drumherum. Es ist auch was anderes, wenn das Rennen live gezeigt wird und das TV überall dabei ist. Aber nachdem ich das erste Mal auf der Bahn war und das Training lief, war alles entspannt und locker», erinnerte sich Häusl an den großen Tag an der Weichsel. «Es war ein super Teamspirit, und das, obwohl Norick und ich bisher immer gegeneinander gefahren sind. Wir haben uns jedes Mal gut abgesprochen und bei mir hat man mein Problem mit den Starts ja auch gesehen. Deshalb nahm Norick die besseren Plätze und ich kam von hinten und habe geschaut, dass ich in die Punkte fahre. Das hat so funktioniert, wie es geplant war.»
Entgegen kam dem Bayer aus der Nähe von Olching, dass er bereits im Sommer wichtige Eindrücke von der Bahn in Thorn gewinnen konnte. «Man kann schon davon sprechen, dass ich beim Ekstraliga-Camp viel gelernt habe, auch wenn ich im Sommer mit einem anderen Motor dort war. Ich habe alles mitgenommen, wie die Linien auf der Bahn sind, vor allem nach dem Bahndienst, und das habe ich dann auch erfolgreich im Rennen umsetzen können.»
Groß war die Freude über Marios Erfolg auch bei seinen Eltern, die ihn vor Ort unterstützten. «Als Quereinsteiger ohne wirklich Ahnung vom Sport haben wir angefangen und ich bin mit meinen Eltern durch alle Höhen und Tiefen gegangen – bis zum SON2-Rennen. Ich bin megaglücklich, dass ich denen mit so einem Erfolg ein Geschenk machen konnte.»
Wie für den deutschen Goldhelden die Saison weitergeht und was für 2026 geplant ist, lesen sie in den kommenden Tagen auf SPEEDWEEK.com.
Ergebnisse Speedway der Nationen2 Thorn/PL:
1. Deutschland, 39 Punkte: Norick Blödorn 24, Mario Häusl 15, Hannah Grunwald N
2. Dänemark 38: Bastian Pedersen 4, Mikkel Andersen 21, Villads Nagel 13
3. Australien 37: Mitchell McDiarmid 19, Tate Zischke 18, James Pearson 0
4. Polen 35: Maksymilian Pawelczak 24, Damian Ratajczak 2, Antoni Kawczynski 9
5. Tschechien 31: Adam Bednar 27, Jan Jenicek 4, Jaroslav Vanicek 0
6. Schweden 28: Casper Henriksson 15, Rasmus Karlsson 7, Erik Persson 6
7. Großbritannien 26: Dan Thompson 23, Luke Harrison 3, Luke Killeen 0
8. Lettland 18: Nikita Kaulins 11, Artjoms Juhno 7, Damirs Filimonovs, 0