Speedway-WM: Nur ein Deutscher steht im GP-Challenge

Von Manuel Wüst
Als einziger Deutschsprachiger hat es Martin Smolinski aus den vier Qualifikationsrennen in den Challenge für den Speedway-Grand-Prix geschafft. Huckenbeck, Riss, Grobauer, Wölbert und Gappmaier scheiterten.

Wenn nur vier von 16 Fahrern aus einem Qualifikationsrennen weiterkommen, sollte man sich möglichst keinen Lauf mit null Punkten erlauben. Abgesehen von Martin Smolinski kam keiner der Deutschsprachigen in seiner Quali ohne einen Nuller durch. Und so war es am Ende lediglich der Routinier, der es in den GP-Challenge schaffte.

Im ungarischen Nagyhalasz fand das erste Qualifikationsrennen statt, das ursprünglich in Abensberg hätte sein sollen. Martin Smolinski, der im vergangenen Jahr verletzt ohne eine Rennrunde geblieben war, konnte mit 13 von 15 möglichen Punkten sicher sein Ticket für die nächste Runde lösen. Im ersten Durchgang unterlag Smolinski dem Australier Rohan Tungate, auf den er im Stechen um den Tagessieg noch einmal treffen sollte, und konnte dann mit drei Laufsiegen die Weichen fürs Weiterkommen stellen. Im letzten Durchgang brauchte der Bayer nur noch einen Punkt, hätte mit dem Laufsieg aber sogar Platz 1 klarmachen können. Mit einem zweiten Rang hinter dem Letten Jewgenijs Kostikovs verpasste der 36-Jährige den Tagessieg und musste ins erwähnte Stechen. Dieses gewann Tungate vor Smolinski, Dritter wurde Kostikovs. Den vierten Qualifikationsplatz sicherte sich der Pole Pawel Przedpelski, der Sergej Logachev im Stechen bezwang. Deutschlands zweiter Fahrer im Feld, Kevin Wölbert, begann mit einem zweiten Rang solide, doch ein Nuller im zweiten Durchgang warf den Heidhofer deutlich zurück. Mit drei weiteren zweiten Plätzen punktete Wölbert zwar ordentlich, doch für einen Top-Vier-Platz reichte das nicht.

In den Qualifikationsrunden im schottischen Glasgow und im italienischen Terenzano kam es jeweils zu Verzögerungen. In Glasgow war das Rennen nach einem Sturz des Finnen Tero Aarnio und des Neuseeländers Bradley Wilson-Dean unterbrochen. In Terenzano gab es bereits im Training Probleme mit der Bahn, wodurch sich der Rennstart bis in die Abendstunden verzögerte und das Rennen erst nach Mitternacht beendet war.

Die weiteren Qualifikationsrunden wurden allesamt von polnischen Fahrern gewonnen. In Gorican siegte Janusz Kolodziej ebenso wie Tobias Musielak mit Punktemaximum. Patryk Dudek sicherte sich in Terenzano den Sieg mit einem Punkt unter Maximum. Aus dem kroatischen Gorican kamen nur drei Fahrer in den Challenge, da dem Gastgeberland des Challenges ein fester Startplatz zugesprochen wurde und sich kein slowakischer Fahrer qualifizieren konnte. Neben Sieger Kolodziej sicherten sich Andzejs Lebedevs und der Brite Robert Lambert die Plätze. Lambert wurde einmal disqualifiziert und musste sich im Stechen gegen Jan Kvech und Oliver Berntzon durchsetzen, um fest im Challenge zu stehen.

In Glasgow konnte sich Tobias Musielak ungefährdet den Sieg sichern. Der ehemalige Weltmeister Chris Holder kam ebenso sicher weiter, wie der routinierte Däne Nicolai Klindt, während Daniel Bewley erst im Stechen sein Ticket löste. Erik Riss begann das Rennen mit einem letzten Platz und brachte sich dann mit einem Sieg und einem zweiten Rang wieder in Reichweite der Top-Vier. Doch mit nur zwei dritten Plätzen aus den letzten beiden Durchgängen reicht es nur zu Rang 9.

Im italienischen Terenzano qualifizierten sich neben Sieger Patryk Dudek auch der Däne Mikkel Michelsen, der Brite Adam Ellis und der Australier Max Fricke. Während Valentin Grobauer als 15. keine Chance aufs Weiterkommen hatte, blieb Kai Huckenbeck in den ersten Durchgängen mit drei zweiten Plätzen an den Top-Vier dran, holte in den letzten beiden Durchgängen aber nur noch einen Punkt und wurde hinter dem Österreicher Daniel Gappmaier Neunter und schied aus.

Der Challenge, in dem drei Startplätze für den Grand Prix 2022 vergeben werden, findet im August in Zarnovica in der Slowakei statt.

Ergebnisse Speedway-WM, Qualifikationsrunden:

Nagyhalasz/H:

Qualifiziert für den Challenge:

1. Rohan Tungate (AUS), 13+3 Punkte
2. Martin Smolinski (D), 13+2
3. Jewgenijs Kostikovs (LV), 12
4. Pawel Przedpelski (PL), 11+3
Ausgeschieden:
5. Sergej Logachev (RUS), 11+2
6. Grigorij Laguta (RUS), 9
7. Kevin Wölbert (D), 8
8. Patrick Hansen (DK), 7
9. Olegs Michailovs (LV), 7
10. Dimitri Bergé (F), 7
11. Kim Nilsson (S), 7
12. Victor Palovaara (S), 4
13. Marko Lewiszyn (UA), 4
14. Eduard Krcmar (CZ), 3
15. Milen Manew (H), 2
16. Denis Fazekas (H), 1
17. Roland Kovacs (H), 1
18. Mark Barany (H), 0

Glasgow/GB:

Qualifiziert für den Challenge:

1. Tobias Musielak (PL), 15 Punkte
2. Chris Holder (AUS), 13
3. Nicolai Klindt (DK), 12
4. Daniel Bewley (GB), 11+3
Ausgeschieden:
5. Rasmus Jensen (DK), 11+2
6. Jaimon Lidsey (AUS), 10
7. Tom Brennan (GB), 9
8. Luke Becker (USA), 9
9. Erik Riss (D), 7
10. Charles Wright (GB), 7
11. Lewis Kerr (GB), 6
12. Broc Nicol (USA), 3
13. Lasse Fredriksen (N), 3
14. Max Ruml (USA), 2
15. Drew Kemp (GB), 1
16. Steven Goret (F), 1
17. Tero Aarnio (FIN), 0
18. Bradley Wilson-Dean (NZ), 0

Terenzano/I:

Qualifiziert für den Challenge:

1. Patryk Dudek (PL), 14 Punkte
2. Mikkel Michelsen (DK), 12
3. Adam Ellis (GB), 11+3
4. Max Fricke (AUS), 11+2
Ausgeschieden:
5. Nicolas Covatti (I), 10
6. Anders Thomsen (DK), 9
7. Josef Franc (CZ), 7
8. Daniel Gappmaier (A), 7
9. Kai Huckenbeck (D), 7
10. Jacob Thorssell (S), 7
11. Piotr Pawlicki (PL), 6
12. Timo Lahti (FIN), 5
13. Paco Castagna (I), 5
14. Mathieu Trésarrieu (F), 3
15. Valentin Grobauer (D), 2
16. Jordan Dubernard (F), 1
17. Michele Menani (I), 0
18. Daniele Tessari (I), 0

Gorican/HR:

Qualifiziert für den Challenge:

1. Janusz Kolodziej (PL), 15 Punkte
2. Andzejs Lebedevs (LV), 13
3. Robert Lambert (GB), 11+3
Ausgeschieden:
4. Jan Kvech (CZ), 11+2
5. Oliver Berntzon (S), 11+1
6. Vaclav Milik (CZ), 10
7. Aleksandr Loktajev (UA), 9
8. Roman Lachbaum (RUS), 8
9. Jack Holder (AUS), 7
10. Daniils Kolodinskis (LV), 6
11. Nicolas Vicentin (I), 5
12. Matic Ivacic (SLO), 4
13. Anze Grmek (SLO), 4
14. Jakub Valkovic (SK), 2
15. Nick Skorja (SLO), 2
16. Miran Praznik (SLO), 1
17. Andrei Popa (RO), 0

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