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Helfer wehrt sich gegen Vorwürfe

Von Ivo Schützbach
Marcel Helfer steht heftig in der Kritik

Marcel Helfer steht heftig in der Kritik

Marcel Helfer wurde für sein Verhalten in der U21-WM-Quali in Neustadt von Nationaltrainer René Schäfer heftig kritisiert. Für die U21-Team-WM in Diedenbergen wurde er deshalb nicht aufgestellt.

Der Bayer hat sich damals im Stechen freiwillig durchreichen lassen, um nicht die Position des Reservisten einnehmen zu müssen. Nun nahm Vater Klaus Helfer, selbst jahrelang mit internationaler Lizenz unterwegs, in einem offenen Brief Stellung zu den Vorkommnissen.

Klaus Helfer: «Monatelang arbeitete das ganze Team auf das direkte Weiterkommen bei der Qualirunde in Neustadt hin. Leider gelang es Marcel nicht, in die Phalanx der Profis einzudringen und sich unter den besten sechs zu platzieren, was zur direkten Teilnahme am Halbfinale geführt hätte und unser Ziel war. Als Marcel bereits umgezogen war, wurde uns erst mitgeteilt, dass er ein Stechen um den Reserveplatz fahren soll. Sportlich fair zog er sich wieder an und nahm am Stechen teil, um dort noch einmal zu zeigen, dass er zumindest der Siebtplazierte gewesen wäre. Auch mit dem achten Platz ist Marcel dieses Jahr immer noch bester Deutscher Teilnehmer in der U21-WM (Kai Huckenbeck wurde in Herxheim Neunter). Die Entscheidung im Stechen, den bis dahin Zweiten Lucas Simon auf der Ziellinie vorbeizulassen, hatte folgenden Grund: Von vorne herein stand fest, dass aus den Quali-Runden vier Reservefahrer für zwei Halbfinals qualifiziert sind. Die Auslosung ergibt dann, wer Erster bzw. zweiter Reserve beim jeweiligen Halbfinale ist. Wie man mittlerweile weiss, ist Lucas Simon nun zweiter Reserve beim Halbfinale in Zarnovica. Da wir unsere Kosten alle selbst tragen und weder vom Verband noch Verein für die Teilnahme als Reserve beim Halbfinale etwas bekommen, haben wir es vorgezogen, den Reserveplatz sportlich fair abzugeben. Wenn wir unsportlich gewesen wären, hätten wir den Lauf gewonnen und Marcel dann kurzfristig krank gemeldet. Dann hätte Simon keine Gelegenheit mehr gehabt, dort anzutreten.»

«Die Fahrt nach Zarnovica «zum Zuschauen» hätte uns mit allem drum und dran (WM-Lizenz 170 €, Sprit, Übernachtung, Strassengebühr) mindestens 650 bis 700 Euro gekostet. Also trotz der Unkostenvergütung laut Reglement ein dickes Minus, sowie einen Tag unnötigen Urlaub. Marcel ist kein Profi und geht fünf Tage die Woche zur Arbeit, wo er das Geld erst einmal verdienen muss, und auch Urlaub beanspruchen muss, um an den Rennen bzw. Trainings teilzunehmen. Das ist in der heutigen Zeit nicht mehr so einfach. Zum anderen war es ein Einzelwettbewerb, bei dem wir entscheiden, ob wir als Reserve irgendwo hinfahren oder nicht. In der Regel kommt der zweite Reservist bei einem WM-Halbfinale sowieso nicht von Anfang an zum Einsatz, damit ein Weiterkommen möglich wäre.»

«Als Roberto Haupt am 30.4.11 in Stralsund (EM-Quali) nicht mehr zum Stechen für den Reserveplatz antrat, bzw. Kroner und Hefenbrock (übrigens letztes Jahr noch beide Profis) in Diedenbergen 2010 nicht weiterkommen wollten oder konnten, verlor niemand ein Wort darüber. Aber über einen Nachwuchsfahrer zieht man her, anstatt ihn zu unterstützen und zu fördern.»

«Wegen der U21-Team-WM in Diedenbergen möchte ich nur sagen: Wenn man es realistisch sieht, ist dort Platz 1 und 2 an Dänemark und Australien vergeben, also wäre keine Gefahr nach Russland zu müssen. Somit wäre Marcel für das Team wichtig gewesen, um wenigstens Platz 3 zu sichern. Schade, dass den Jungs diese Chance genommen wurde. Marcel war wahrscheinlich sogar der erste, der seine WM-Lizenz für die Team-WM bezahlt und beantragt hat, obwohl von vornherein feststeht, dass es ein Zuzahlgeschäft ist. Trotzdem hätte er dort sein Bestes bis zum letzten Lauf gegeben. Nichts destotrotz wünschen wir den Jungs alles Gute und viel Erfolg.»

Mit sportlichem Gruss
Speedway-Team Helfer
gez. Klaus Helfer

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