Bluey Wilkinson: Der letzte Vorkriegs-Weltmeister
Bluey Wilkinson
Am 27. August jährt sich der Geburtstag von Bluey Wilkinson, mit bürgerlichem Namen Arthur George Wilkinson, der 1911 in Milthorpe in Australien zur Welt kam. Vom Rugby kam Wilkinson im Jahr 1928 zum Speedway-Sport und machte erstmals auf sich aufmerksam, als der damals international bekannte Lionel van Praag in seine Stadt kam und Wilkinson auf einem von van Praags Bikes den Star auf Anhieb bezwang. Wilkinson verbesserte sein Material, machte mehr und mehr auf sich aufmerksam und ging 1929 nach England. In den Wintermonaten zog es Wilkinson immer wieder zurück nach Australien, wo er auch nationale Meisterschaften gewann.
1936 qualifizierte sich Wilkinson für das erste Speedway-Weltfinale und fuhr in diesem ein 15-Punkte-Maximum. Dennoch wurde der Australier nur Dritter, da zu dieser Zeit Punkte aus den Qualifikationsrennen ins Finale mitgenommen wurden. So musste sich Wilkinson hinter van Praag und dem Briten Eric Langton anstellen, die den Titel in einem Stechen ausfochten.
Zwei Jahre später, im Weltfinale 1938 vor 95.000 Zuschauern im Londoner Wembley-Stadion, machten die Bonuspunkte den Unterschied für Wilkinson aus, der das Rennen mit gebrochenem Schlüsselbein bestritt. Die Verletzung hatte er sich am Vorabend zugezogen und ließ sich vom Teamarzt des Fußballclubs Tottenham Hotspurs an Arm und Schulter verarzten. Nach vier Laufsiegen und einem zweiten Platz war Wilkinson Weltmeister und wurde damit der letzte Champion vor dem 2. Weltkrieg.
In den Kriegsjahren arbeitete Wilkinson zunächst in einer Flugzeugwerft, ehe er zurück nach Australien ging. «Bluey», der 1985 in die australische Ruhmeshalle des Sports aufgenommen wurde, überstand manch spektakulären Sturz als Rennfahrer. Einen Monat vor seinem 29. Geburtstag verlor er bei einem Motorradunfall auf der Straße am 27. Juli 1940 sein Leben.