Clemens Schmid: «Habe mit diesem Sieg nie gerechnet»

Clemens Schmid (li.) mit Petru Umbrarescu und José María López
Es war eine erhoffte Premiere, die aber so nicht zu erwarten war. Der #87 Akkodis ASP bescherte Lexus in den Sechs Stunden von Sao Paulo den ersten Sieg im WEC, der auch der erste LMGT3-Erfolg für Ex-Weltmeister José Maria López, Clemens Schmid und Petru Umbrarescu war. «Wir hatten schon auf einigen Strecken auf einen Sieg gehofft, aber sicher nicht in Interlagos. Weil das Rennen hier für uns im Vorjahr ganz schlecht gelaufen war», erklärte Schmid. Der Tiroler ergänzte: «Dass es heuer rund zehn Grad kühler als 2024 war, half uns bestimmt. Wir sahen auch nach der Qualifikation nicht gut aus und hofften, in den Top Ten zu bleiben. Doch der neue, harte Goodyear-Reifen passte bei uns im Rennen super.» Auch der Argentinier López verwies auf das schlechte Vorjahresresultat und gab zu: «Wenn ich uns einen Sieg hätte wünschen dürfen, ich hätte dieses Rennen genommen. So nahe meiner Heimat, und mein Vater, meine Brüder und viele Freunde waren hier.»
Das Trio war nicht einmal durch eine Durchfahrtsstrafe von López zu stoppen. Für die frühe Führung sorgte schon Bronze-Fahrer Umbrarescu: «Der fuhr so einen Vorsprung heraus, den wir nur noch verwalten mussten», bestätigte Schmid. «Mit dem harten Reifen waren zwei Stints möglich. Die weicheren hätten keine zwei Stints gehalten.» Das Lexus-Trio ist nun hinter dem Manthey-Porsche mit Lietz & Co. (in Interlagos Sechster), dem Ferrari von Rovera & Co. sowie dem Chevrolet von Juncadella & Co. Vierter. „Unser Ziel in den restlichen drei Rennen ist nun natürlich, in der Endwertung noch auf Platz drei zu kommen“, sagt Schmid. Der auch 2026 mit Akkodis ASP im WEC fahren will: „Ich will bleiben, und das Team will mich. Aber es entscheidet, was Toyota vorhat und mit welchem Branding der neue GT3 antreten wird.“ Der firmiert derzeit unter Toyota Gazoo Racing GT Concept und hatte kürzlich seinen ersten Auftritt – in Tarnverkleidung – beim Festival in Goodwood.
Noch vor dem nächsten WEC-Rennen Anfang September wird der Tiroler, der Mitte August 35 Jahre alt wird, leistungsmäßig «absteigen»: Vom 580-PS-Lexus auf einen alten Fiat 500 mit 24 PS beim Ötztal Classic Ende Juli. Spaß muss schließlich auch sein.
IMSA: Bachler/Heinrich weiter im Titelrennen
Mit einem dritten Rang im Chevrolet Grand Prix im Canadian Tyre Motorsports Park (ehemals als Mosport international bekannt) hat das österreichisch-deutsche Duo Klaus Bachler/Laurin Heinrich weiter gute Chancen, mit seinem grünen AO-Porsche 911 die GTD Pro-Wertung der amerikanischen Meisterschaft zu gewinnen. «Dank einer tollen Strategie fuhren wir vom achten Startplatz noch auf P3, das ist für uns ein Mega-Resultat. Wir hätten mit Risiko sogar um den Sieg fahren können, entschlossen uns aber zur Nummer sicher mit einem zusätzlichen Boxenstopp. Die Neutralisation kurz vor Schluss hat den beiden Führenden geholfen, die sich den Stopp sparen konnten. Nichtsdestotrotz konnten wir in der Meisterschaft Punkte gutmachen. In den nächsten Rennen brauchen wir aber etwas mehr Pace», berichtete Bachler. Die beiden Porsche-Vertragsfahrer halten vor dem nächsten IMSA-Rennen auf dem Road America-Kurs in Wisconsin auf Platz zwei mit 1903 Punkten. Davor rangieren nur Alex Sims/Antonio Garcia (Chevrolet) mit 1943 Zählern, die in Ontario Vierte geworden waren. Tagessieger waren Albert Costa/Giacomo Altee (Ferrari).