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50 Jahre Lechner Racing: Der Weg zur Renndynastie

Von Gerhard Kuntschik
Walter Schöch, Robert Lechner, Franz Tost, Walter Lechner jun. (v.l.n.r.) vor dem speziellen Porsche 911 GT3 R rennsport

Walter Schöch, Robert Lechner, Franz Tost, Walter Lechner jun. (v.l.n.r.) vor dem speziellen Porsche 911 GT3 R rennsport

Am heutigen Mittwoch feierte Lechner Racing auf dem Salzburgring den 50. Geburtstag. Wir blicken auf die Geschichte des österreichischen Rennteams, welches der Startpunkt vieler internationaler Karrieren ist.

Der Rennsportbazillus infizierte den in Frankreich in der Gastronomie arbeitenden Teenager als Fan beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans 1968. Dem Frechdachs aus Österreich gelang es, zu Pedro Rodriguez vorzudringen und die simple Frage zu stellen: «Wie kann ich Rennfahrer werden?» Antwort des Stars aus Mexiko: «In dem du Rennen fährst.» Nochmals sieben Jahre später änderte der Discobetreiber und Cafétier Walter Lechner aus Faistenau in Salzburg seine Berufsziele: Er schrieb sich in die Jim-Russell-Rennschule auf dem Salzburgring ein. Es war der 27. August 1975, und Österreich fieberte mit Niki Lauda dessen Anlauf zum F1-Titel entgegen.

Genau am Stichtag 50 Jahre später luden Robert (47) und Walter Lechner jun. (44), die Söhne, zur «Geburtstagsfeier» von Lechner Racing auf den Salzburgring, eben dort, wo alles begann. Der Schüler Lechner, damals schon 26 Jahre alt, «war ein disziplinierter. Keineswegs so wild wie später als Fahrer in seinem eigenen Team», erinnert sich Walter Schöch, der damals als Instruktor Lechner unterrichtete – und dessen Söhne jetzt auch bei LR arbeiten.

Schon zwei Wochen nach der Einführung absolvierte Lechner den zweiten Kurs auf dem Österreichring und brachte seinen eigenen Formel Ford mit. Wieder zwei Jahre später tauschten Lechner und Schöch die Rollen: Der Vorarlberger arbeitete nun für den Salzburger in dessen eigener Rennfahrerschule und seinem Team.

Apropos Lechner-Schüler: Als Walter selbst noch durch die Formel-Klassen raste (FF-Champion, zwei Mal Super-V-Meister, Formel 3, dann insgesamt sechs Mal Interserie-Sportwagen-Sieger und zum Schluss noch Tourenwagenmeister), bekamen einige Schüler die Grundausbildung für spätere tolle Karrieren: Von Stefan Bellof über Michael Bartels, Roland Ratzenberger, Alex Wurz, Toto Wolff bis Ferdinand Habsburg und Thomas Preining.

Der Linzer, DTM-Champion 2023, bestätigt: «Hätte mich damals Walter Lechner nicht aufgefangen, wäre meine Karriere schon früh vorbei gewesen.» 1980 traf Franz Tost auf Lechner und stieg bei ihm ein, wurde selbst 1983 österreichischer Formel-Ford-Meister. «Als ich pleite war, hat mich Walter weiter unterstützt“, erinnert sich der spätere F1-Teamchef, den Lechner immer «Frankie» nannte.

Für Lechner sen. blieben zwei Starts mit Walter Bruns Porsche 962 in Le Mans die Karrierehöhepunkte. Einen eigenen 962 fuhr er in einigen Läufen der Sportwagen-WM und in der Interserie, damit begann die bis heute andauernde enge Verbundenheit mit den Weissachern. Den Formel-1-Traum träumte er nie richtig, aber: In den für CanAm und Interserie verkleideten March – und Williams-Boliden fuhr er zahlreiche Rennen, in einem Formel-1-Auto, aber eben nicht in der F1-Serie.

Ab Mitte der 1990er-Jahre standen die Karrieren der Söhne im Mittelpunkt. Roberts 24-Stunden-Sieg auf dem Nürburgring in der Zakspeed-Viper und der Klassensieg von Walter jun. in Le Mans im Roc-VW passierten im gleichen Jahr (2002). 2005 übernahmen die Jungs Schule und Team, auch wenn der Papa weiter alle wichtigen Entscheidungen traf. Es begann der Erfolgsrun im Porsche Supercup, nach jahrelangem Bearbeiten der Porsche-Motorsport- und -Marketing-Verantwortlichen konnte Lechner auch die Middle East Challenge (jetzt schon Carrera Cup Middle East) in seiner «Zweigstelle» Bahrain etablieren.

25 Meistertitel und 76 Rennsiege holte Lechner Racing im Porsche Supercup. Die Champions hießen Zampedri, Rast (3), Müller, Ammermüller (3), Pereira und Buus. «Ein weiterer Titel heuer wäre natürlich eine besondere Draufgabe im Jubiläumsjahr. Aber wir nehmen es, wie es kommt», sagt Robert Lechner.

Mit dem Bruder enthüllte er das erste «Lechner-Sondermodell»: Einen Porsche 911 R rennsport aus der nur 77 Stück umfassenden Serie. Der in den traditionellen Farben des Seniors (blau-weiß-rot) lackierte Wagen hat die Produktionsnummer 75 – wie das Gründungsjahr.

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