Maßnahmen der FIM: Wie Yamaha gebremst werden soll
Aus den letzten 37 Rennen in der Supersport-WM ging 29 Mal Yamaha als Sieger hervor. Dass es für 2020 ein neues technisches Reglement gibt, hat die Kräfteverhältnisse nicht sichtbar verschoben.
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Die Yamaha R6 ist zusammen mit der MV Agusta F3 das jüngste Motorrad in der Supersport-WM, sie wurden im Januar 2017 homologiert. Beide Modelle sind vom Grundsatz deutlich älter, sie bekamen damals nur ein Update. Die Honda wurde im Januar 2013 auf den heutigen Stand gebracht, die Kawasaki bereits 2009. Seit 2017 hat Yamaha in jeder Saison die meisten Rennen gewonnen, 2018 sogar alle. Letztes Jahr konnte Ex-Weltmeister Lucas Mahias auf der Puccetti-Kawasaki Yamaha zwei Siege abringen, doch der Titel ging zum dritten Mal in Folge an den Hersteller mit den drei Stimmgabeln im Logo. Die Champions: 2017 Mahias, 2018 Cortese und 2019 Krummenacher.
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Die Weltmeisterschaft 2020 wird nach dem Auftaktsieg von Andrea Locatelli in Australien erneut von einem Yamaha-Fahrer angeführt. Dabei haben der Motorrad-Weltverband FIM sowie Promoter Dorna einiges unternommen, um die Chancen von Kawasaki, Honda und MV Agusta zu erhöhen. Seit 2019 fahren alle mit einer Einheitselektronik von MecTronik, womit der Vorteil der modernen Elektronik der Yamaha dahin ist. 2020 gibt es zum ersten Mal ein technisches Reglement, wie wir es aus der Supersport-300-WM kennen: Jeder Hersteller bekommt das Gewicht und die Maximaldrehzahl vorgeschrieben, über diese Stellschrauben lassen sich die Bikes balancieren. Außerdem unterscheidet sich der erlaubte Tuninggrad der Motoren. Aktuell sind erlaubt: MV Agusta: 15.800/min und 160 Kilogramm Honda: 16.400/min und 160 Kilogramm Kawasaki: 16.400/min und 161 Kilogramm Yamaha: 16.400/min und 164 Kilogramm
Das MV-Agusta-Werksteam von Weltmeister Randy Krummenacher bekam für dieses Jahr 300/min mehr Drehzahl zugestanden, nützte diese in Australien aber nicht, weil die Truppe um die Haltbarkeit der Aggregate fürchtet.
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Weil MV Agusta als einziger Hersteller in der Supersport-WM einen Dreizylinder-Motor verwendet und deshalb mit 75 ccm mehr fahren darf als die 600-ccm-Vierzylinder aus Japan, müssen die Italiener die Serien-Nockenwelle verwenden. Yamaha, Honda und Kawasaki dürfen eine homologierte Kit-Nockenwelle zur Leistungssteigerung einbauen.
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Yamaha stellt 2020 mit der Weltmeister-Truppe Bardahl Evan Bros (Locatelli), Kallio (Vinales, Soomer) und GMT94 (Cluzel, Perolari) drei Spitzenteams, ihnen entgegen stehen Puccetti Kawasaki (Mahias, Öttl) sowie MV Agusta (Krummenacher, De Rosa, Fuligni).
Honda hat seit Oktober 2016 kein Rennen mehr gewonnen, damals triumphierte Kyle Smith in Katar. Lediglich Teamchef Simon Buckmaster hält dem größten Motorrad-Hersteller noch die Treue, für sein Team Dynavolt Honda fahren dieses Jahr der letztjährige WM-Fünfte Hikari Okubo sowie Rookie Patrick Hobelsberger. "Die besten Teams verpflichten die besten Fahrer", bemerkte ein FIM-Funktionär. "Wenn diese Teams auf Yamaha setzen, dann gewinnt Yamaha. Wir müssen dafür sorgen, dass auch die anderen Motorradmarken für die Teams und Fahrer attraktiv sind."
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