Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Randy Krummenacher (MV Agusta): «Ich will das ändern»

Von Ivo Schützbach
Der Türke Kenan Sofuoglu ist mit fünf Titeln und 43 Siegen der erfolgreichste Fahrer der Supersport-Klasse. Weltmeister Randy Krummenacher kann sich vorstellen, dieser Meisterschaft noch lange treu zu bleiben.

Kenan Sofuoglu hält in der Supersport-WM jeden wichtigen Rekord: Der 35-Jährige wurde fünfmal Champion, zweimal auf Honda und dreimal auf Kawasaki. Er gewann 43 Rennen, brauste 85 Mal aufs Podium, fuhr 31 schnellste Rennrunden und stand 34 Mal auf Startplatz 1. Nach 126 Rennen in dieser Klasse beendete Sofuoglu im Mai 2018 verletzungsbedingt seine Karriere.

Weltmeister Randy Krummenacher hat erst 37 Rennen in der Supersport-Kategorie auf dem Buckel, in 14 Läufen preschte er aufs Podium und gewann sechsmal. Das Ziel des Schweizers für 2020: Er will den ersten Titel für MV Agusta in dieser Klasse erobern.

Seit 1997 gibt es die Supersport-WM, neben Sofuoglu konnten nur der Australier Andrew Pitt und der Franzose Sebastien Charpentier einen zweiten Titel einfahren.

«Weltmeister zu werden, ist nie einfach», weiß Krummi. «Es mir egal, was andere über die Supersport-WM sagen. Vor allen die Top-5 sind extrem schnell, das sah man auch dieses Jahr beim Auftakt in Australien. Wir fuhren Rundenzeiten 1:32 min tief, damit muss man sich nicht verstecken. Auch letztes Jahr war es sehr hart, am Schluss konnte ich gewinnen und nur das zählt. Ich war lange im Grand-Prix-Sport, auch dort geht es sehr eng zu, aber es stellt sich auch die Frage, wie gut das Material und das Team ist. Das ist überall so, aber in der Supersport-WM war es für mich einfacher, mit meinen Sponsoren ein sehr gutes Paket zu schnüren, weil es um einiges kostengünstiger ist.»

Deshalb kann sich der 30-Jährige auch vorstellen, der Klasse noch einige Jahre treu zu bleiben. «Mir gefällt das Motorrad und ich habe mit der MV Agusta eine neue Aufgabe angenommen», erzählte Krummenacher SPEEDWEEK.com. «Dieses Motorrad hat die WM noch nie gewonnen, ich möchte das gerne ändern. Mir gefällt die Aufgabe, ich habe ein sehr gutes Feingefühl, um das Motorrad weiterzuentwickeln und abzustimmen. Ich kann meiner Crew mit meiner Erfahrung guten Input geben und sie setzen das auch sehr gut um. MV hat die letzten zwei Jahre einen Schritt nach vorne gemacht und da ist noch mehr möglich.»

«Die 1000er gefällt mir auch», grinste der Zürcher Oberländer, der 2017 für das Team Puccetti Kawasaki seine einzige Saison in der Superbike-WM fuhr. «Letztes Jahr konnte ich einige Runden für YART in Le Mans drehen, als Ersatzfahrer für das 24-Stunden-Rennen, das hat mir extrem gut gefallen. Wie immer kommt es auf das Angebot an, wie interessiert ich bin. Ein Rennfahrer braucht ein gutes Team und ein gutes Motorrad. Sonst kannst du noch so gut sein und noch so viel riskieren, es wird niemals reichen. Deshalb sage ich heute: Ich bin glücklich mit der MV in der Supersport-WM.»

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