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Thomas Gradinger: MV Agusta wäre eine Riesenchance

Von Ivo Schützbach
Auf Jobsuche: Thomas Gradinger

Auf Jobsuche: Thomas Gradinger

Nach der Trennung von Supersport-Weltmeister Randy Krummenacher und MV Agusta Reparto Corse ist unklar, wie es im Team von Andrea Quadranti weitergeht. Thomas Gradinger hat Interesse, fällt aber noch für Monate aus.

Bis nächste Woche wird MV-Agusta-Teamchef Andrea Quadranti entscheiden, ob er nach dem überraschenden Rückzug von Randy Krummenacher einen anderen Fahrer auf die dritte F3 neben Raffaele De Rosa und Federico Fuligni setzen wird. Der Schweizer sucht einen Podestkandidaten, aber schnelle Fahrer ohne Vertrag sind rar gesät. «Vielleicht mache ich auch nur mit den beiden weiter», sagte er.

Thomas Gradinger wäre ein solcher Kandidat. Der Österreicher fuhr die letzten zwei Jahre 15 Mal in die Top-10, siebenmal in die Top-5 und wurde Siebter sowie Neunter in der WM. In Assen schaffte er es 2019 für Kallio Yamaha als Dritter aufs Podest. 2020 hätte er für Kiefer Yamaha fahren sollen, doch das Team zog wegen finanzieller Probleme noch vor der Saison den Stecker.

Seither ist Gradinger auf Jobsuche.

Ende Mai zog sich der 23-Jährige beim Training auf dem Red Bull Ring in Spielberg eine langwierige Sprunggelenksverletzung am rechten Fuß zu und fällt bis Saisonende aus. Für 2021 will Gradinger unbedingt in die Supersport-WM zurückkehren.

«Bis zu den Wintertests bin ich sicher wieder fit», erzählte er SPEEDWEEK.com. «Ich gehe davon aus, dass ich spätestens im November wieder Motorrad fahren kann. Momentan bin ich in keiner schlechteren Verhandlungsposition für nächstes Jahr als die Fahrer, die einen festen Startplatz haben. Die sind ja auch erst ein Rennen gefahren. Und die Piloten, die nur die Europarennen fahren, sind noch gar nicht gefahren. Wir reden mit den Teams und ich kann mich zurzeit leider nicht mit Ergebnissen empfehlen. Mein ursprünglicher Plan ohne Coronapause und Verletzung wäre gewesen, dass ich als Ersatzfahrer einspringe, wenn es sich ergibt. Das geht jetzt halt leider nicht. Ich kann nur darauf hoffen, dass die Teamchefs uns glauben, was wir ihnen sagen. Und, dass sie ein bisschen auf die Ergebnisse der letzten zwei Jahre schauen.»

Hast du bezüglich Team oder Motorrad eine Präferenz? «Da bin ich für alles offen», unterstrich der Deutsche Supersport-Meister von 2017. «Ich muss keine Yamaha fahren, es kann auch eine Honda, Kawasaki oder MV Agusta sein. Wir arbeiten daran, dass ich schnell wieder fit werde. Ich bin jede Woche bei der Physiotherapie und habe Übungen, die ich zuhause machen kann. Ich trainiere meinen Oberkörper genauso wie immer, das wird schon. Ab Anfang August darf ich den Fuß wieder bis zur Schmerzgrenze belasten. Bis ich wieder ohne Krücken laufen kann, geht wohl noch vier oder fünf Wochen.»

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