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MV Agusta: Seltsame Reaktion auf Krummis Vorwürfe

Von Ivo Schützbach
Randy Krummenacher auf der MV Agusta F3

Randy Krummenacher auf der MV Agusta F3

Nach der Trennung von Supersport-Weltmeister Randy Krummenacher hätte man erwartet, dass MV Agusta seinem Rennteam den Rücken stärkt. Stattdessen wird darauf verwiesen, dass Reparto Corse eine externe Firma ist.

Seit vielen Jahren hält der Schweizer Andrea Quadranti in der Supersport- und früher auch Superbike-WM für MV Agusta die Fahnen hoch. Sein Team tritt als MV Agusta Reparto Corse (MVRC) auf, vom Namen wie auch der Optik erweckt man den Eindruck eines Werksteams.

Doch Quadranti erfährt nur wenig Unterstützung vom Werk in Varese, den größten finanziellen Brocken muss er selbst stemmen. Das Team betreibt auch die meiste Entwicklung selbst.

Am Freitagnachmittag ließ Randy Krummenacher die Bombe platzen und teilte mit, dass er sich mit sofortiger Wirkung von seinem Team trennt.

Der Vorwurf lautet, dass die MV Agusta F3 nicht dem technischen Reglement entspreche. Krummi hat der FIM sensible Informationen zukommen lassen, der Motorrad-Weltverband bestätigte dies gegenüber SPEEDWEEK.com.

«Bis zum nächsten Rennen in Jerez können wir die Vorwürfe nicht überprüfen, dort werden wir uns alles sehr genau anschauen», sagte Scott Smart, Technical Director der FIM für die drei SBK-Klassen.

Die Motorräder von MV Agusta fielen schon in der Vergangenheit durch Unregelmäßigkeiten auf. So wurde zum Beispiel Lorenzo Zanetti nach dem Rennen in Imola 2016 disqualifiziert, weil die Kurbelwelle bearbeitet war und deshalb als illegal deklariert wurde.

Teamchef Quadranti ist telefonisch bislang für keine Stellungnahme zu erreichen.

Stattdessen verfasste MV Agusta eine Mitteilung – und distanziert sich von dem Team!

«Wir haben von der Trennung aus den Medien erfahren», heißt es darin. «MV Agusta Motor S.p.A. stellt klar, dass MVRC S.r.l. eine eigenständige Firma ist, die als privates, externes Team an der Supersport-Weltmeisterschaft teilnimmt. Die plötzliche Entscheidung Krummenachers kommt für uns überraschend, es gab keine Anzeichen vorab, weder von Krummenacher noch dem Team MVRC, über eine mögliche heikle Situation. Weil MV Agusta Motor S.p.A. kein Vertragsverhältnis mit dem Fahrer hat, werden wir eine eingehende Untersuchung einleiten und behalten uns vor, unser Markenimage sowie unseren Ruf mit allen rechtlichen Mitteln zu schützen.»

Bei Erfolg hat sich MV Agusta immer gerne mit Quadrantis Team gebrüstet, jetzt geht der Hersteller lieber vorbehaltlich auf Distanz, sollten sich die Vorwürfe bewahrheiten.

In der Supersport-WM 2020 fand bislang nur ein Rennen statt, am 1. März in Australien. Dort qualifizierte sich Krummenacher für Startplatz 2, stürzte im Rennen aber bereits in der ersten Kurve. Teamkollege Raffaele De Rosa wurde hinter Andrea Locatelli (Bardahl Evan Bros Yamaha) starker Zweiter. Laut FIM gab es nach dem Rennen keine gesonderte technische Überprüfung der MV Agusta. Für gewöhnlich werden die Motoren der Spitzenteams zwei bis dreimal pro Jahr von den FIM-Technikern zerlegt und kontrolliert.

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