Philipp Öttl (2.): Jetzt ist WM-Rang 3 in Griffweite!

Von Ivo Schützbach
Philipp Öttl (li.) mit Teamchef Manuel Puccetti

Philipp Öttl (li.) mit Teamchef Manuel Puccetti

In einem Rennen hat Philipp Öttl seinen Rückstand in der Supersport-WM gegenüber Jules Cluzel von 15 Punkten auf zwei reduziert. Am Sonntag hat der Bayer die Chance, sich in Estoril den dritten Gesamtrang zu sichern.

Es war ein heißes Rennen nahe der portugiesischen Atlantikküste, in dem Philipp Öttl cool blieb.

Beim Sturz von Peter Sebestyen in der Zielkurve wurden so viele Kieselsteine auf die Strecke geschleudert, dass das erste Supersport-Rennen in Estoril in der vierten Runde abgebrochen werden musste, um die Piste zu reinigen.

Nach dem Re-Start über zwölf Runden stürzten in der zweiten Kurve die Mitfavoriten Lucas Mahias (Puccetti Kawasaki) und Raffaele De Rosa (MV Agusta).

Philipp Öttl behielt in dem ganzen Chaos einen kühlen Kopf und kämpfte hinter Sieger Andrea Locatelli (Bardahl Evan Bros Yamaha) den Esten Hannes Soomer nieder und wurde Zweiter.

Öttls Widersacher im Kampf um den dritten WM-Rang, der Franzose Jules Cluzel, wurde mit seiner Beinverletzung nur Neunter. So reduzierte der Bayer in einem Rennen seinen Rückstand in der Weltmeisterschaft von 15 auf zwei Punkte.

«Jetzt sind wir auf Medaillenkurs», grinste Philipp nach seinem starken Rennen im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Das Team hat super Arbeit gemacht, wir hatten nach dem Re-Start noch einen neuen Hinterreifen. Es lagen so viele Steine auf der Strecke, ich bin so froh, dass keiner durch den Kühler geflogen ist. Das war ein gutes Rennen. Als ich sah, dass Mahias und De Rosa weg sind, dachte ich mir, dass das gut passt. Das war so eine Erleichterung. Ich hatte zu meinem Teamchef Manuel Puccetti gesagt, dass ich das Rennen gewinne. Dann hat mir mein Papa gesagt, dass ich mindestens Zweiter werden muss. Also musste ich mich echt zusammenreißen. Drum habe ich gegen den Soomer so gebissen, ich sagte mir immer, dass ich den erwische. Nur an Locatelli habe ich mir die Zähne ausgebissen.»

Öttl stand dieses Jahr schon dreimal als Dritter auf dem Podest, Platz 2 in Estoril bedeutet sein bestes Ergebnis in der Supersport-WM. «Das taugt mir», freute sich der 25-Jährige. «Vor dem Wochenende dachte ich mir, dass die 15 Punkte Rückstand aufholen sehr schwer wird. Jetzt habe ich noch zwei aufzuholen, das ist besser als zehn. Ich könnte taktieren, fahre aber lieber zu und schaue es mir an. Ich werde es am Sonntag nicht wegschmeißen, weil ich gewinnen will. Lieber Platz 3 in der WM, als Vierter. Und wenn man mit Halbgas fährt, dann schmeißt man es auch weg. Ich entspann mich, dann läuft es.»

Locatelli und Mahias stehen bereits vor dem letzten Rennen am Sonntag (Start 14.45 MESZ) als Weltmeister und Vize fest.

Ergebnis Supersport-WM, Estoril, Lauf 1
Pos Fahrer Motorrad Zeit/Diff
1. Andrea Locatelli Yamaha 20:11,842 min
2. Philipp Öttl Kawasaki + 1,591 sec
3. Hannes Soomer Yamaha + 1,968
4. Isaac Vinales Yamaha + 4,634
5. Steven Odendaal Yamaha + 6,211
6. Can Öncü Kawasaki + 6,776
7. Manuel Gonzalez Kawasaki + 6,783
8. Axel Bassani Yamaha + 10,724
9. Jules Cluzel Yamaha + 11,386
10. Corentin Perolari Yamaha + 14,494
11. Danny Webb Yamaha + 15,215
12. Hikari Okubo Honda + 15,259
13. Federico Fuligni MV Agusta + 23,869
14. Kevin Manfredi Yamaha + 23,963
15. Andy Verdoia Yamaha + 24,194
16. Galang Hendra Pratama Yamaha + 25,649
17. Glenn van Straalen Yamaha + 31,099
18. Patrick Hobelsberger Honda + 35,996
19. Vincent Falcone Yamaha > 1 min
20. Victor Barros Yamaha > 1 min
Out Lucas Mahias Kawasaki
Out Raffaele De Rosa MV Agusta  
Out Alejandro Ruiz Yamaha  

 

Stand Supersport-WM nach Lauf 1 in Estoril
Pos Fahrer Motorrad Punkte
1. Andrea Locatelli (I) Yamaha 313
2. Lucas Mahias (F) Kawasaki 204
3. Jules Cluzel (F) Yamaha 153
4. Philipp Öttl (D) Kawasaki 151
5. Steven Odendaal (ZA) Yamaha 123
6. Raffaele De Rosa (I) MV Agusta 119
7. Manuel González (E) Kawasaki 117
8. Corentin Perolari (F) Yamaha 107
9. Hannes Soomer (EST) Yamaha 107
10. Isaac Vinales (E) Yamaha 106
11. Danny Webb (GB) Yamaha 74
12. Can Öncü (TR) Kawasaki 63
13. Péter Sebestyén (H) Yamaha 49
14. Kevin Manfredi (I) Yamaha 39
15. Kyle Smith Yamaha 36
16. Andy Verdoia (F) Yamaha 34
17. Federico Fuligni (I) MV Agusta 32
18. Axel Bassani (I) Yamaha 29
19. Álex Ruiz (E) Yamaha 25
20. Miquel Pons (E) Yamaha 16
21. Loris Cresson (B) Yamaha 12
22. Galang Hendra Pratama (IN) Yamaha 12
23. Hikari Okubo (J) Honda 12
24. Karel Hanika Yamaha 11
25. Patrick Hobelsberger (D) Honda 6
26. Glen van Straalen Yamaha 4
27. Maria Herrera (E) Yamaha 2
28. Jaimie van Sikkelerus (NL) Yamaha 2
29. Luigi Montella (I) Yamaha 1

Siehe auch

Kommentare

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu schreiben.

Nachbehandlung mit dem Doktor: Australien

Dr. Helmut Marko
Exklusiv auf SPEEDWEEK.com: Dr. Helmut Marko, Motorsport-Berater von Red Bull, analysiert den jüngsten Grand Prix. Diesmal: Melbourne, ein nahezu historischer Ausfall und ein starker Yuki Tsunoda.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Do.. 28.03., 23:45, Hamburg 1
    car port
  • Fr.. 29.03., 00:15, Motorvision TV
    All Wheel Drive Safari Challenge
  • Fr.. 29.03., 03:45, Hamburg 1
    car port
  • Fr.. 29.03., 03:55, SPORT1+
    Motorsport: Monster Jam
  • Fr.. 29.03., 05:35, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Fr.. 29.03., 05:45, Hamburg 1
    car port
  • Fr.. 29.03., 06:00, Motorvision TV
    AMA Enduro Cross Championship
  • Fr.. 29.03., 07:15, Motorvision TV
    On Tour
  • Fr.. 29.03., 09:05, Motorvision TV
    Nordschleife
  • Fr.. 29.03., 09:15, DMAX
    Richard Hammond's Car Workshop
» zum TV-Programm
11