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Neue R9 übervorteilt? Yamaha-Rennchef widerspricht

Von Ivo Schützbach
Yamaha tritt in der Supersport-WM 2025 zum ersten Mal mit dem neuen R9-Modell an – und hat gegenüber den anderen Herstellern die Oberhand. Das liegt laut Rennchef Andrea Dosoli vor allem an den Fahrern und Teams.

In den bislang acht Rennen der Supersport-WM 2025 erlebten wir fünf Siege von Yamaha, zweimal gewann MV Agusta und einmal Triumph.

Blicken wir auf die Podestplätze, ist Yamaha ähnlich dominant: Von 24 gingen 11 an die Japaner, jeweils 5 an MV Agusta und Triumph, 3 schnappten sich Ducati-Fahrer.

Immer wieder ist im Supersport-Paddock die Aussage zu hören, wie es sein kann, dass Yamaha mit einem neuen Motorrad vom ersten Rennen an vorne fahre; verantwortlich dafür könne nur sein, dass die Balance-Regel zu deren Gunsten ausgelegt wurde.

Der Motorrad-Weltverband FIM könnte die Balance von einer Session zur nächsten verändern, bislang sahen die Regelhüter dafür aber keinen Grund – die Bikes sind immer noch wie beim Auftakt in Australien eingestuft.

Dass Yamaha mit der R9 so stark ist, lässt sich nicht allein dem Reglement zuschreiben. Mit Ten Kate und Evan Bros haben sie zwei der erfolgreichsten Teams und mit Stefano Manzi und Can Öncü zwei der schnellsten Fahrer. Gleichzeitig hat Ducati mit Barni Racing ein Spitzenteam verloren, dieses startet nur noch in der Superbike-WM. Und bei Feel Racing, Weltmeister 2023 und 2024, ist Philipp Öttl nach seiner Bänderverletzung während der Wintertests bislang nicht in Schwung gekommen.

Im WM-Stand schlägt sich das wie folgt nieder: 1. Manzi (Yamaha), 175 Punkte. 2. Bendsneyder (MV Agusta), 131. 3. Booth-Amos (Triumph), 124. 4. Masia (Ducati), 81. 5. Öncü (Yamaha), 77.

«Triumph und MV Agusta haben auch Rennen gewonnen, die Balance zwischen den Herstellern ist gut», bekräftige Yamaha-Rennchef Andrea Dosoli im Vier-Augen-Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Die Unterschiede machen die Menschen – die Fahrer und Techniker. Wir sind in der glücklichen Situation, dass wir drei Topteams haben und zwei von ihnen sind erwiesenermaßen Gewinner. Ten Kate hat zehn Titel gewonnen, neun davon in der Supersport-WM. Evan Bros hat zwei Titel erobert. Sie haben eine gute Kombination aus Fahrer, Maschine und Team, außerdem werden sie von unserer Seite stark unterstützt.»

«Was wir brauchen, ist eine gute Show», betont der Mailänder. «Die FIM hat sämtliche Daten aller Bikes und kann diese vergleichen. Gäbe es Unterschiede, würden sie Anpassungen an der Balance vornehmen, wie sie es in der Vergangenheit getan haben. Wir haben aus genannten Gründen noch nicht die wahre Leistungsfähigkeit der Ducati gesehen. Gleichzeitig hat die R9 eine gute Basis, sie ist ein fantastisches Motorrad und es gibt viel Nachfrage im Markt. Als wir die Klasse mit der R6 dominierten, war ich sehr kritisch, was die Regeln für die Next-Generation-Bikes betrifft. Es war die größte Änderung im Motorsport in den vergangenen 20 Jahren, dass Motorräder mit sehr unterschiedlicher Charakteristik zusammen Rennen fahren dürfen. FIM und Dorna haben alle Werkzeuge, um die Performance der Motorräder zu messen, zu überwachen und um gewisse Parameter faktenbasiert anzupassen, falls nötig. Das ist das Wichtigste, wenn wir enge Rennen sehen wollen. Uns fehlt es an Topspeed und Spitzenleistung, wir haben noch einiges zu tun.»

Derzeit sind in der Supersport-WM sieben Hersteller mit sehr unterschiedlichen Konzepten dabei:

Honda, 600 ccm, Vierzylinder
Kawasaki, 636 ccm, Vierzylinder
Triumph, 765 ccm, Dreizylinder
QJ Motor, 780 ccm, Vierzylinder
MV Agusta, 800 ccm, Dreizylinder
Yamaha, 890 ccm, Dreizylinder
Ducati, 955 ccm, Zweizylinder


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