MotoGP: Toprak versteht Jorge Martin

Philipp Öttl (7.): Rundenzeiten brachen massiv ein

Von Sebastian Fränzschky
Philipp Öttl kämpfte im ersten Rennen der Supersport-WM in Most um ein Top-4-Ergebnis, doch ein abbauender Hinterreifen hatte zur Folge, dass der deutsche Ducati-Pilot in der Schlussphase viele Positionen verlor.

Ducati-Pilot Philipp Öttl zeigte beim Rennwochenende der Supersport-WM in Most eine deutliche Steigerung. Nach einem schwierigen Start in die Saison mischte Öttl seit dem Auftakt in Tschechien im vorderen Feld mit. Das erste Rennen am Samstag beendete der 29-jährige Deutsche auf der siebten Position. Doch vom puren Speed war deutlich mehr drin.

Öttl fuhr rundenlang vor Landsmann und Ducati-Markenkollege Marcel Schrötter auf der vierten Position. In der Schlussphase verlor Öttl diese Position an Schrötter. Drei Runden vor Rennende musste Öttl in den Notausgang ausweichen, weil er seine Ducati in Kurve 1 nicht verzögern konnte. In der letzten Runde verlor Öttl zwei weitere Positionen und kam als Siebter über den Zielstrich.

Die Rundenzeiten brachen in der Schlussphase dramatisch ein. Am Ende des Rennens fuhr Öttl nur noch 1:38er. Zu Rennbeginn fuhr er noch 1:35er-Zeiten. «In der letzten Runde habe ich mich so gut es ging verteidigt. Aber der Reifen war komplett fertig», berichtete Öttl beim Treffen mit SPEEDWEEK.com in Most.

«Zu Rennbeginn lief es nicht schlecht. Der fünfte Platz war drin, vielleicht wäre sogar der vierte Platz möglich gewesen», grübelte Öttl. Doch in der Schlussphase kämpfte der Deutsche mit stumpfen Waffen.

«Am Ende ging uns der Reifen ein. Das war unser Hauptproblem. Abgesehen davon war es okay. Ich vermute, dass es an der Abstimmung liegt. Aber vielleicht war auch etwas mit dem Reifen nicht richtig. Die Reifen der anderen Fahrer sahen nicht so schlecht aus», erkannte Öttl im Parc Ferme.

Nachdem Schrötter vorbei ging, wollte Öttl kontern und setzte sich auf der Zielgeraden neben die Ducati seines Landsmanns. Doch der Bremspunkt war zu optimistisch gewählt, Öttl musste die Bremse lösen und die Schikane ausgelassen.

«Ich habe den Fehler gemacht und musste deshalb etwas Abstand lassen. Man muss ja mindestens eine Sekunde verlieren, wenn man die Schikane auslässt. Danach knickte der Reifen komplett ein. Das hatte ich so nicht erwartet», wunderte sich Öttl über den Verlauf in den finalen Runden.

Hat Öttl den Hinterreifen zu Beginn zu stark beansprucht? «Natürlich habe ich zu Beginn des Rennens hart gepusht, damit ich den Anschluss halte. Man muss ja attackieren und kann nicht die ganze Renndistanz den Reifen schonen», verteidigte er seine Strategie. «Abgesehen von der Schlussphase war es eines der besseren Rennen. Wir konnten besser mitfahren.»

Nach den Problemen mit dem SC0-Hinterreifen überlegt Öttl, ob der SC1-Hinterreifen eine Alternative für das Sonntags-Rennen ist. Der Sieg von Markenkollege Jaume Masia zeigt, dass die Ducati in Most funktioniert. Öttls Crew kann die Daten der anderen Ducati-Piloten einsehen, orientiert sich aber auch noch an den Werten von Weltmeister Adrian Huertas aus 2024.

«Ich wiege genau so viel wie Huertas. Aber wir müssen uns auf uns konzentrieren. Schritt für Schritt müssen wir das Vertrauen zurückfinden, was zu Beginn des Jahres da war. Dann können wir auch wieder an der Spitze angreifen. Heute war schon nicht schlecht. Ich hoffe, dass wir uns für morgen noch verbessern können», so Öttl.

Ergebnis Supersport- WM 2025, Most, Rennen 1:
Pos Fahrer Motorrad Diff
1. Jaume Masia (E) Ducati
2. Can Öncü (TR) Yamaha + 0,137 sec
3. Lucas Mahias (F) Yamaha + 7,997
4. Marcel Schrötter (D) Ducati + 14,560
5. Aldi Mahendra (RI) Yamaha + 14,796
6. Corentin Perolari * (F) Honda + 14,884
7. Philipp Öttl (D) Ducati + 17,214
8. Bo Bendsneyder (NL) MV Agusta + 17,259
9. Oliver Bayliss (AUS) Triumph + 17,326
10. Jeremy Alcoba (E) Kawasaki + 17,353
11. Simon Jespersen (DK) Ducati + 21,660
12. Ondrej Vostatek (CZ) Ducati + 25,112
13. Leonardo Taccini (I) Ducati + 27,159
14. Xavi Cardelus (AND) Ducati + 27,305
15. Raffaele De Rosa * (I) QJ Motor + 29,155
16. Niccolo Antonelli (I) Yamaha + 33,520
17. Yuki Okamoto (J) Yamaha + 35,232
18. Michael Rinaldi (I) Yamaha + 38,780
19. Kaito Toba (J) Honda + 46,736
20. Jonas Kocourek (CZ) Ducati + 52,502
21. Filip Feigl (CZ) Triumph + 56,493
22. Luke Power (AUS) MV Agusta + > 1 min
23. Bryan D'Onofrio (I) Ducati + > 1 min
24. Syarifuddin Azman (MAL) Honda + > 1 min
25. Federico Caricasulo (I) MV Agusta + > 1 min
26. Stefano Manzi (I) Yamaha + > 1 min
-. Filippo Farioli (I) MV Agusta
-. Valentin Debise (F) Ducati
-. Andy Verdoia(F) MV Agusta
-. Niki Tuuli * (FIN ) QJ Motor
-. Tom Booth-Amos (GB) Triumph
-. Eduardo Montero * (E) Ducati
-. Glenn van Straalen (NL) Ducati
Supersport-WM 2025: Stand nach 9 von 24 Rennen
Pos Fahrer Motorrad Punkte
1. Stefano Manzi (I) Yamaha 175
2. Bo Bendsneyder (NL) MV Agusta 139
3. Tom Booth-Amos (GB) Triumph 124
4. Jaume Masia (E) Ducati 106
5. Can Öncü (TR) Yamaha 97
6. Lucas Mahias (F) Yamaha 90
7. Marcel Schrötter (D) Ducati 68
8. Jeremy Alcoba (E) Kawasaki 66
9. Valentin Debise (F) Ducati 56
10. Aldi Mahendra (RI) Yamaha 44
11. Xavi Cardelus (AND) Ducati 36
12. Philipp Öttl (D) Ducati 33
13. Oliver Bayliss (AUS) Triumph 32
14. Leonardo Taccini (I) Ducati 29
15. Filippo Farioli (I) MV Agusta 28
16. Corentin Perolari * (F) Honda 28
17. Federico Caricasulo (I) MV Agusta 25
18. Simon Jespersen (DK) Ducati 18
19. Michael Rinaldi (I) Yamaha 17
20. Ondrej Vostatek (CZ) Ducati 13
21. Niccolo Antonelli (I) Yamaha 10
22. Kaito Toba (J) Honda 10
23. Luke Power (AUS) MV Agusta 9
24. Glenn van Straalen (NL) Ducati 2
25. Harrison Voight (AUS) Ducati 2
26. Yuki Okamoto (J) Yamaha 2
27. Raffaele De Rosa * (I) QJ Motor 1
* WorldSSP Challenge

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