Mike Jones: Wenn Bayliss fragt, dann pariert Ducati

Von Ivo Schützbach
Der Australier Mike Jones präsentierte sich bereits in seinem ersten Rennen in der Superstock-1000-EM als Podestkandidat. Im Aruba-Ducati-Werksteam wird nichts weniger von ihm erwartet.

2016 sahen wir den Australier Mike Jones bei Gaststarts in der MotoGP- und Superbike-WM, er schlug sich ordentlich. Für 2017 hat ihm sein ehemaliger Teamchef und Mentor Troy Bayliss einen Platz im Ducati-Junior-Werksteam besorgt, in dem er die Superstock-1000-EM bestreitet.

Beim Saisonauftakt im MotorLand Aragón am vergangenen Wochenende landete der 23-Jährige zwar nur auf Platz 9, dieser war aber mit einigem Pech verbunden. «Ich war mitten drin im Podestkampf», hielt Jones fest. «Drei Runden vor Schluss bekam ich Schwierigkeiten beim Zurückschalten, Ende der Geraden rauschte ich geradeaus. Das hat mich viele Positionen gekostet.»

Ducatis Superbike-Direktor Ernesto Marinelli ist von Jones angetan: «Er ist ein junger Fahrer mit Potenzial, auf den wir durch Troy Bayliss schon in Australien ein Auge hatten. Klar, er muss dieses Jahr viel lernen, ich glaube aber, dass er sich in dieser Meisterschaft sehr gut schlagen kann. Zukunft ist, was wir zusammen aufbauen. Wir vertrauen ihm und glauben, dass er ein sehr guter Fahrer werden kann. Wenn die Resultate stimmen, gibt es kein Limit, wohin es zusammen gehen kann. Ich weiß noch nicht, was nächstes Jahr passiert. Vielleicht können wir ihm einen Platz in der Superbike-WM in einem Privatteam anbieten.»

SPEEDWEEK.com sprach mit Mike Jones.

Mike, wie sieht deine Zusammenarbeit mit Troy Bayliss aus?

Troy ist Miteigentümer des Desmo Sport Ducati Teams in der Australischen Superbike-Meisterschaft. Ich fuhr für sie 2016, so lernte ich Troy kennen. Er hilft mir seither meine Karriere voranzubringen, seine Partnerschaft mit Ducati und seine Beziehungen helfen dabei.

Hast du die Superstock-1000-EM in der Vergangenheit verfolgt?

Nicht wirklich, nur sporadisch. Ich habe aber gleich gesehen, dass diese Meisterschaft auf hohem Niveau ist, das ist keine leichte Aufgabe. Mein Indikator ist mein Teamkollege Michael Ruben Rinaldi, er fuhr letztes Jahr zweimal aufs Podium und gewann den Auftakt in Aragón, er ist sehr schnell.

Kennst du alle Rennstrecken?

Nicht alle, aber zirka die Hälfte. 2012 und 2013 fuhr ich in der Superstock-600-EM, da habe ich einige Strecken kennengelernt.

Hast du eine Option im Vertrag, welche dir den Wechsel in die Superbike-WM 2018 mit Ducati erlaubt?

Nein. Ich will mein Bestes geben, kann hoffentlich ein paar Rennen gewinnen und um den Titel kämpfen. Dann sehe ich, was passiert.

Du bist letztes Jahr zwei MotoGP-Rennen mit einer Ducati GP14 gefahren. Kannst du diese Maschine mit deinem australischen Superbike und deiner jetzigen Superstock-Ducati vergleichen?

Das ist schwierig, zwischen diesen Maschinen gibt es gravierende Unterschiede. Natürlich ist das GP-Bike aus einer anderen Welt, das ist eine ganz andere Art Motorrad. Mein Fokus liegt jetzt aber auf der Superstock-Maschine, schon mein erster Eindruck war sehr gut.

Wirst du während der Saison in Europa leben?

Ich werde in Bologna in Italien in der Nähe des Teams leben, während der ganzen Saison.

Gibt es in Australien nach wie vor zwei nationale Meisterschaften?

Ja, auch dieses Jahr. In der Vergangenheit haben sich die Fahrer und Teams auf zwei Meisterschaften aufgeteilt. Dieses Jahr ist es so, dass alle guten Fahrer und Teams in der Meisterschaft der australischen Föderation fahren, die andere ist mehr ein Einstiegschampionat. Das ist ein großer Schritt in die richtige Richtung.

Was wurde aus den Plänen von Troy Bayliss, Manager dieser Rennserie zu werden?

Troy und seine Firma haben versucht, die Australische Superbike-Meisterschaft zu vermarkten, daraus wurde für dieses Jahr aber nichts. Es sind immer noch die gleichen Leute am Ruder.

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