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Biketoberfest Oschersleben – Teil 2

Von Thomas Beyer
Harald Kitsch (Sound of Thunder)

Harald Kitsch (Sound of Thunder)

Das BIKEtoberfest in Oschersleben machte seinem Ruf als krönender Saisonabschluss alle Ehre. Vor allem in den DMSB-Sportpokal-Klassen ging es heiss her.

PRO Thunder
Toni Heiler (Team DucDickel) kam mit der Ansage nach Oschersleben, zumindest noch ein Rennen zu gewinnen, wenn schon der Meistertitel praktisch futsch war. Im Juni hatte er in der Börde zwei Niederlagen gegen den Tabellenführer Philipp Messer (Team First Attack) hinnehmen müssen, allerdings waren sowohl er als auch seine Morini angeschlagen. Im Training unterstrich der Kölner mit klarer Bestzeit seine Ambitionen, ebenso wie mit einem perfekten Start an die Spitze. Gaststarter Harald Kitsch verzichtete zugunsten eines Buell-Einsatzes für das Pegasusrace.com-Team auf seinen Start in der Superbike OPEN, zumal er ja auch noch in der Sound of Thunder heisser Titelkandidat war. Kitsch gelang es, sich in den Windschatten Heilers zu hängen und den Moto Morini-Piloten wenigstens ein paar Runden unter Druck zu setzen, eher er den Anschluss verlor. Derweil war Favorit Philipp Messer schlecht weggekommen und musste sich erst mühsam an den Kollegen Alexander Vogt (Team U-I-B-Racing), Jan Teichmann und dem Monster-Treiber Frank Spenner (Team U-I-B-Racing) vorbei arbeiten. Letztlich reichte Messer der dritte Platz, um den Titel sicherzustellen. Der zweite Lauf am Sonntag war an Dramatik kaum zu überbieten: Kitsch folgte Heiler wie ein Schatten, überholte Ende der fünfte Runde sogar, als das Rennen wegen eines Unfalls von Iwer Gerdsen abgebrochen werden musste. Heiler nahm aus «Rennen Teil 1» 16 Hunderstel Vorsprung mit und wusste: Wer beim zweiten Heat vor dem anderen in Ziel kommt, gewinnt die Addition. Und so gaben die beiden Altmeister einfach alles. Kitsch versuchte es an allen erdenklichen Stellen, rauschte abermals mit Zentimeterabstand hinter Heiler durch Ziel. «Es hat einfach riesig Spass gemacht mit Toni zu kämpfen», erklärte der glückliche Buell-Pilot im Ziel. Im Zuge des Fights um die Spitze ging die erneute Aufholjagd von Meister Messer und sein erfolgreiches Duell mit Ralf Wobker (Team Ducati Melle) um Rang drei fast unter.
Punktestand nach 8 Läufen: 1. Philipp Messer, 158 Punkte, 2. Toni Heiler, 136 P.; 3. Alexander Voigt, 72 P.;

PRO Bears
Christoph Hellmich zeigte nach dem knapp verpassten Titel grosse sportliche Fairness: «Er hat eben mehr Punkte als ich gesammelt – so einfach ist das!» kommentierte der neue PRO Bears-Vize-Champion 2009 die Tatsache, das sechs Siege in acht Läufen nicht zum Titelgewinn reichten. Dirk Mothes (Team First Attack), Meister der Jahres 2008, gelang es mit immerhin acht Podesträngen, genau drei Zähler mehr zu sammeln und somit den Titel zu verteidigen. Beeidruckend vor allem, wie der Sachse die Nerven behielt und sich auch durch Startplätze in Mittelfeld nicht aus der Ruhe bringen liess. Absolut sehenswert dabei sein unglaubliche Starts aus der Tiefe des Feldes: Mothes musste nach dem Training in beiden Läufen aus Reihe drei (Platz elf) starten und jeweils Dritter werden! So stach der Ducati-Pilot beim ersten Rennen gleich mal als Dritter in die erste Kurve, nur der tschechische BMW-Pilot Stanislav Kloucek (Team Protex) und Kontrahent Hellmich lagen vor ihm. In Runde drei übernahm der fünffach siegreiche Triumph-Pilot wie gewohnt das Kommando und entschwand. Mothes rückte gar auf Position zwei vor, ehe von hinten ein gut aufgelegter, aber mäßig gestarteter Bernd Zwanzig aufkam (dabei die schnellste Runde drehte) und Mothes später den zweiten Platz abknöpfte. Toll auch das Debüt der jungen Supermoto-Pilotin Jessica Baruth, die die Buell XB 12 R des Pegasusrace.com-Teams auf Platz sieben ins Ziel brachte. Im zweiten Lauf am Sonntag zeigte «Rocket-Dirk» einen noch perfekteren Start aus Reihe drei und bog gleich mal als Führender in die erste Runde. Hellmich und später auch Bernd Zwanzig mußte sich mit viel Kampfgeist an Mothes vorbeidrücken. Und dann drohte von hinten akute Gefahr in Form des stark aufrückenden Stefan Solterbeck, der Mothes drei Runden vor Schluss bedrohlich nahe kam. Hätte er den Sachsen vom Treppchenplatz verdrängt, wäre der Titel an den Marken-Kollegen Hellmich gegangen. Mothes aber wehrte bis zur Ziellinie perfekt ab und durfte so den zweiten Titel feiern. Hinter Solterbeck kam Jessica Baruth als erstaunliche Fünfte ins Ziel. Stanislav Kloucek, Uwe Krüger (Team Hadeler Ducati) und Jörg Dreisörner (Team Scuderia ARC) folgten auf den Plätzen.
Punktestand nach 8 Läufen: 1. Dirk Mothes, 153 Punkte, 2. Christoph Hellmich, 150 P.; 3. Stefan Solterbeck, 125 P.; 4. Bernd Zwanzig, 116 P.;

Sound of Thunder
Mit einem beruhigenden Punktepolster trat Harald Kitsch (Team Motorrad-Braun) als Tabellenleader die Reise zum Finale der Sound of Thunder nach Oschersleben an: 24 Zähler plus auf Julius Ilmberger (Team Ilmberger Carbon Parts) mit der prächtig gehenden Buell 1125 R liessen keine Unruhe aufkommen. Kitsch startet ironischerweise auf einer Buell in der Klasse PRO Thunder, während er auf den sonstigen Doppeleinsatz mit der KTM bei den Superbike OPEN verzichtete. Der Sieg war mit der Nennung des Österreichers Chris Zaiser quasi schon vergeben, hatte der Alpenländer doch bei seinem Gastspiel im Juni (Festival Italia) an gleicher Stelle drückend dominiert. Auch heuer holte er mit seiner Ducati 848 (!) deutlich die Pole und beide Laufsiege. Doch ein Quintett aus dem superb gestarteten Andreas Newiger (Team Claus Carstens), KTM-Treiber Onno Bitter sowie Ilmberger, Kitsch und dem amtierenden Meister Ralph Schädel lieferte den Zuschauern herzerfrischende Duelle. In der letzten Runde verabschiedetet sich Schädel mit einem Sturz auf dieser Speed-Truppe, wobei Onno Bitter Buell-Pilot Ilmberger noch knapp den dritten Platz hinter Newiger entriss. Am nächsten Tag verfügte Kitsch noch immer über 22 Punkte Vorsprung, was den KTM-Piloten zu einer wahren «Kaffeefahrt» auf Platz sechs veranlasste – allerdings weniger aus Sicherheitsgründen als deshalb, weil unmittelbar nach dem SoT-Heat noch auf das PRO Thunder-Rennen bestritt (und den Kollegen Heiler ordentlich vor sich herjagte!). Ralf Schädel blieb diesmal im Sattel und holte Platz fünf hinter den bekannten Vieren des Vortags: Zaiser, Newiger, Bitter und Ilmberger.
Punktestand nach 8 Läufen: 1. Harald Kitsch, 137 Punkte, 2. Julius Ilmberger, 118 P.; 3. Andreas Newiger, 110 P.; 4. Chris Zaiser, 100 P.;

(Angaben ohne Gewähr, Punktetabellen unter www.art-motor.de)
 

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