KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Highlights: WSX-Auftakt im Video mit Ken Roczen

Von Thoralf Abgarjan
Ken Roczen führt die Supercross-WM an

Ken Roczen führt die Supercross-WM an

Ken Roczen (Suzuki) gewann in Birmingham den Auftakt der Supercross-WM mit einem 1-2-1-Ergebnis. Im Villa Park Stadium wurde guter Sport geboten, aber es gab auch einige Probleme.

Der Sieg von Ken Roczen (Suzuki) beim Auftakt der Supercross-WM in Birmingham war kein Selbstläufer. Ähnlich wie bei den in den USA durchgeführten Rennen im Triple Crown Format mussten von den Aktiven nach den Vorläufen drei Sprintrennen absolviert werden. Im Gegensatz zum Triple Crown werden aber bei der WSX in jedem Lauf die vollen Punkte vergeben, während in den USA aus den Ergebnissen der drei Einzelrennen ein Gesamtergebnis abgeleitet wird.

Das Villa Park Stadium von Birmingham war gut besucht, aber längst nicht ausverkauft. Ganze Tribünenbereiche blieben leer. Das war der erste Unterschied zu den Rennen in den USA, wo die Stadien offensichtlich besser gefüllt sind und damit auch eine beeindruckendere Kulisse bilden.

Auch die Strecke im Infield des Stadions war nicht zu vergleichen mit den Verhältnissen in den großen Footballstadien Amerikas. Sie erinnerte eher an Arenacross. Die US-Strecken wirken schon allein wegen ihrer Größe insgesamt flüssiger und spektakulärer, was natürlich auch dem Fahrerfeld geschuldet ist. Savatgy, Friese, Hill, Chisholm, Brayton, Nichols und die anderen WSX-Protagonisten haben am letzten Samstag zweifellos hochkarätigen Sport geboten, aber die erste Liga in den USA hat einfach mehr zu bieten: Tomac, Webb, Plessinger, Sexton, Barcia, Anderson, die Lawrence-Brüder und viele andere Protagonisten standen in Birmingham nicht am Start und das hat man dann doch deutlich gesehen.

Die WSX ist eine neue Serie und sie braucht auch noch Zeit, sich zu entwickeln und zu etablieren. Und wir wollen nicht vergessen, dass dank der WSX Ken Roczen am 14. Oktober nach 10 Jahren Abwesenheit endlich wieder in Deutschland starten wird. Sein letzter Auftritt in seiner Heimat war das Motocross der Nationen im Talkessel 2013!

Zurück zum Saisonauftakt der WM in Birmingham: Die Dokumentation der Ergebnisse seitens des Serienvermarkters Global SX ist mangelhaft. Außer der Rangliste werden hier weder Einzelergebnisse, noch Lap-Charts und Rundenzeiten der Rennen dokumentiert. Wer die Liveübertragung sehen wollte, konnte das (zumindest in Deutschland) nur über die Abo-Plattform DAZN.com tun, wo keinerlei Kommunikation in Sachen Preisgestaltung stattfand. Zur Erklärung: DAZN.com bietet 3 unterschiedliche Abo-Modelle mit unterschiedlichen Inhalten, wie Fußball Champions League, Boxen, Tennis usw. an. Um das Event in Birmingham zu verfolgen, mussten die Zuschauer ein Abonnement mit einer unbefristeten Mitgliedschaft abschließen. Der nächste WM-Lauf findet aber erst am 30. September statt. Nun stehen die Motocross-Fans also vor dem Problem, das Abo für August zu kündigen, um dann im September ein neues Abo abzuschließen.

Wer also die Supercross-WM verfolgen will, muss sich dafür ziemlich ins Zeug legen. An dieser Stelle macht sowohl der WM-Serienpromoter Infront Moto Racing mit mxgp-tv.com als auch Feld Entertainment in den USA mit Supermotocross.tv einen besseren Job. Für alle, die sich den Aufwand des Abos am letzten Samstagabend deshalb nicht gegeben haben, gibt es jetzt eine Zusammenfassung gratis frei Haus.

Ergebnis WSX Birmingham:

1. Ken Roczen (D), Suzuki, 1-2-1
2. Joey Savatgy (USA), Kawasaki, 4-4-2
3. Vince Friese (USA), Honda, 2-1-10
4. Justin Hill (USA), Kawasaki, 3-3-15
5. Dean Wilson (GB), Honda, 6-5-3
6. Kyle Chisholm (USA), Suzuki, 10-7-4
7. Justin Brayton (USA), Honda, 5-8-9
8. Colt Nichols (USA), Kawasaki, 7-9-8
9. Greg Aranda (F), Yamaha, 16-6-5
10. Kevin Moranz (USA), Honda, 13-10-7

WM Stand nach Runde 1:

1. Ken Roczen (D), Suzuki, 69
2. Joey Savatgy (USA), Kawasaki, 62, (-7)
3. Vince Friese (USA), Honda, 53, (-16)
4. Justin Hill (USA), Kawasaki, 52, (-17)
5. Dean Wilson (GB), Honda, 51, (-18)
6. Kyle Chisholm (USA), Suzuki, 43, (-26)
7. Justin Brayton (USA), Honda, 41, (-28)
8. Colt Nichols (USA), Kawasaki, 39, (-30)
9. Greg Aranda (F), Yamaha, 36, (-33)
10. Kevin Moranz (USA), Honda, 33, (-36)


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