KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

SuperEnduro-WM: Lettenbichler attackiert Gigant Bolt

Von Thorsten Horn
Zwei Ausnahmekönner: Billy Bolt (li.) und Manuel Lettenbichler

Zwei Ausnahmekönner: Billy Bolt (li.) und Manuel Lettenbichler

Am kommenden Samstag beginnt die SuperEnduro-WM-Saison 2023/2024. Am Start ist endlich auch wieder der Deutsche Manuel Lettenbichler. Kann der zweifache Hard-Enduro-Champion Indoor-König Billy Bolt stürzen?

Wenn am kommenden Samstag in Lievin im Nordosten Frankreichs die SuperEnduro-WM beginnt, hoffen alle auf die Fortsetzung des Dauerduells zwischen Manuel Lettenbichler und Billy Bolt. Der Bayer in Diensten des Teams Red Bull KTM ist inzwischen zweifacher Hard-Enduro-Weltmeister und hat in diesem Jahr alle sechs Events gewonnen. Sein britischer Widersacher aus dem Team Husqvarna Factory Racing war 2021 erster Hard-Enduro-Champion und gilt im SuperEnduro seit vier Jahren als nahezu unschlagbar.

Nachdem Lettenbichler Ende 2021 letztmalig beim SuperEnduro am Start war, die vergangenen Winter allerdings teils verletzungsbedingt, teils freiwillig auf die Hallenspektakel mit Massenstart und künstlichen Hindernissen verzichtet hatte, kehrt er nun zur kompaktesten Form des Hard-Enduro-Sports zurück.

Dabei war der Junioren-Weltmeister von 2016 zuletzt Bolt ein ebenbürtiger Gegner, sodass die SuperEnduro-Fanschar hofft, dass mit ihm dem bisherigen Dominator der Szene endlich ein echter Konkurrent erwächst. Dazu wiegelte Lettenbichler im Gespräch mit SPEEDWEEK.com ab: «Schauen wir mal. Das ist sein Spezialgebiet und er ist da richtig gut unterwegs. Wenn es aufgeht, warum nicht. Aber ich glaube, es wird schwierig, den SuperEnduro-König von seinem Thron runterzuhauen.»

Kampflos ergeben wird sich Lettenbichler keinesfalls. «Ich möchte natürlich mein Bestes geben und schauen, wo ich rauskomme», betonte das KTM-Ass. «Ich bin zwar schon lange nicht mehr SuperEnduro gefahren, aber vor meiner Verletzung bin ich Zweiter geworden und habe mit Billy ein bisschen kämpfen können. Von daher bin ich gespannt, wie es wird. Jonny Walker ist auch motiviert und gut drauf. Und Mitch Brightmore kommt als letztjähriger SuperEnduro-Junioren-Weltmeister in die Prestige-Klasse. Da sind wieder etliche gute Fahrer am Start.»

Besonders freut sich «Mani» auf sein Heimrennen beim SuperEnduro-Grand-Prix Germany am 6. Januar 2024 in Riesa: «Es ist cool, auch einen SuperEnduro-WM-Lauf in Deutschland zu haben. Im vorigen Jahr war ich da, hatte nur einen Merchandising-Stand gemacht und Geld für einen guten Zweck gesammelt. Das war dennoch für mich ein schönes Erlebnis. Jetzt bin ich mal gespannt, wie es wird, wenn ich selbst wieder am Start bin. Ich bin mir sicher, das wird super.»

Voller Vorfreude auf die neue Indoor-Saison ist natürlich auch Billy Bolt: «Das Hard-Enduro lief gut für mich, aber jetzt bin ich bereit, wieder in die Halle zu gehen. Als dreimaliger Weltmeister habe ich einen gewissen Extradruck, aber gleichzeitig bedeutet das, dass ich ziemlich gut darin bin. Ich habe eine gute technische Basis und meine Erfahrung hilft mir, nach unterschiedlichen Linien zu suchen und die Strecke gut zu lesen. Gleichzeitig bin ich ziemlich aggressiv und kann gut auf verschiedene Situationen reagieren. Da sich die anderen Fahrer steigern, muss auch ich mich weiter verbessern. Ich habe hart trainiert und mit dem Team und am Bike viel gearbeitet, um sicherzustellen, dass ich in der neuen Saison mein Bestes geben kann.»

Erstmalig wird auch Bolt ein Heimspiel im Rahmen der SuperEnduro-WM haben. «Dass der letzte Lauf in Newcastle stattfindet, ist natürlich etwas ganz Besonderes für mich», so der Engländer. «Ich bin nur ein paar Kilometer vom Stadion entfernt aufgewachsen, sodass es für mich ein echtes Heimspiel wird. Ich hoffe, dass ich mit den britischen Fans meinen vierten SuperEnduro-WM-Titel feiern kann.»

Während in der Top-Klasse Prestige mit dem beim US-Endurocross gestählten Tim Apolle aus Billroda in Sachsen-Anhalt ein weiterer Deutscher am Start sein wird, hat Schwarz-Rot-Gold in der Junioren-WM-Klasse mit dem Norddeutschen Milan Schmüser (WM-Dritter 2022 und 2023) ein heißes Eisen im Feuer.

Die Saison 2023/2024 umfasst sieben Läufe. Auf den Auftakt am kommenden Samstag, 25. November, in Lievin/Frankreich (ZUM LIVESTREAM) folgt in diesem Jahr ein weiteres Rennen, am 9. Dezember im polnischen Krakau.

Das neue Jahr beginnt mit dem SuperEnduro in Riesa am Samstag, 6. Januar, für die deutschen Fans gewohnt fulminant. Daran schließen sich die Rennen in Klausenburg (Cluj)/Rumänien (20. Januar), Budapest/Ungarn (3. Februar) und Sofia/Bulgarien (24. Februar) an. Das von Bolt angesprochene Finale in Newcastle geht am 2. März über die Bühne.

Beim Saisonauftakt gibt es eine Premiere: Nachdem sich der sechsfache SuperEnduro-Weltmeister Taddy Blazusiak mit seinem letzten Arbeitgeber GASGAS nicht auf eine Vertragsverlängerung einigen konnte, wird er am Samstag mit einer Stark Future erstmals ein Elektro-Bike bei einem SuperEnduro-WM-Lauf in der Prestige-Klasse an den Start bringen.


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