Lennox Lehmann (16): Sein rasanter Aufstieg in die WM

Von Thorsten Horn
Vor erster WM-Saison: Lennox Lehmann

Vor erster WM-Saison: Lennox Lehmann

Die bisherige Karriere von Lennox Lehmann verlief schnurgerade. Wie Dirk Geiger steigt auch der zweifache IDM-Supersport-300-Meister kommende Saison in die WM ein und wird die einzige KTM RC 390 R pilotieren.

Nach Erfolgen im ADAC Mini Bike Cup und seinem Gewinn der Sächsischen Mini-Bike-Meisterschaft 2017 ging es für Lennox Lehmann 2018 in den ADAC Junior Cup, den er 2019 gewann. In seinem ersten Jahr in der Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) gewann der Dresdner 2020 als 14-Jähriger auf Anhieb den Titel in der Klasse Supersport 300. Diesen verteidigte er im vorigen Jahr erfolgreich und steigt nun innerhalb des Bischofswerdaer Teams Freudenberg KTM Paligo Racing in die Supersport-WM 300 auf.

«Dass wir das gemeinsam angehen, haben wir so ungefähr ums IDM-Finale in Hockenheim Ende September festgezurrt. Mitte Januar hatten wir die Bestätigung der Dorna, dass alles passt. Aber das war ja eigentlich nur noch Formsache», blickte der 16-Jährige auf das Erklimmen der nächsthöheren Stufe auf seiner Karriereleiter zurück. «Das größere Fragezeichen war anfangs, ob KTM noch ein Jahr mit der aktuellen RC 390 R machen will, denn im nächsten Jahr kommt ein neues Modell. Dann will man wohl mit mehr Fahrern in der WM dabei sein.»

In der WorldSSP300 wird Lehmann die bewährte RC 390 R pilotieren. Die Entwicklungsarbeit des neuen Bikes wird der Niederländer Scott Deroue nach der Homologation und voraussichtlich außer Wertung in der IDM verrichten. «Da ich das bewährte Motorrad fahren werde, habe ich keinerlei Sorgen, weil ich das Bike ja aus den letzten Jahren bestens kenne. Somit kann ich mich voll aufs Fahren konzentrieren», meinte Lennox beim Treffen mit SPEEDWEEK.com.

In die 300er-WM wollte er schon im vorigen Jahr in Most hinein schnuppern, doch da der tschechische Verband beide Wildcards für Fahrer aus seinen Reihen beanspruchte, wurde daraus nichts. Beim drittletzten 300er-Event des Jahres 2021 in Barcelona kam Lehmann doch noch zu seinem Schnupperkurs und wurde im ersten Rennen 17., nur 2,7 Sekunden hinter dem Sieger. Im zweiten Lauf musste er sich mit Platz 21 begnügen. «Die Ergebnisse waren natürlich nicht die, die ich mir vorgenommen hatte, aber insgesamt war meine Vorstellung okay. Ich habe im Verlauf des ersten Rennens zu viele Fehler gemacht. Aber weil ich im Prinzip mit bei der Musik war, habe ich gesehen, dass dort was möglich ist.»

Nach dieser beschränkten Standortbestimmung sollte der Youngster zu seiner Zielsetzung für dieses Jahr konkrete Vorstellungen haben, doch hält er diesbezüglich den Ball flach. «Ich möchte jedes Rennen konstant in die Punkte fahren, hauptsächlich aber lernen. Wie die Vergangenheit gezeigt hat, muss man dazu meist in der Führungsgruppe dabei sein. Dann könnte ich sogar das eine oder andere Highlight setzen. Auf Strecken, die ich von der IDM her kenne, zum Beispiel Most, könnte ein Podiumsplatz möglich sein.» Letztendlich hält Lennox fest, dass er nicht in die WM geht, um nur dabei zu sein. «Das wäre Geldverschwendung.»

Dass er der einzige KTM-Fahrer im Feld sein wird, sieht der Sachse eher als Vorteil. «Wenn du eine Kawasaki fährst, vorn dabei bist und Fünfter wirst, heißt es, er fährt eine Kawasaki wie fast jeder Fahrer. Wenn eine KTM vorne mitfährt, wirft das ein gutes Bild auf KTM und auf mich selbst. Umgekehrt will ich diese Tatsache nicht als Ausrede für mich verwenden.»


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