Team Freudenberg: Rückzug aus der WM – vorübergehend
Nach neun Jahren hat die Klasse Supersport 300 ausgedient: Ab 2026 sehen wir die neue WM-Kategorie Sportbike. In dieser werden Maschinen mit 450 bis 700 ccm zum Einsatz kommen, die Bikes sind größer und haben mehr Leistung als jene der Vorgängerklasse.
Während sich in der Supersport 300 dieses Jahr mit Kawasaki, Kove, KTM und Yamaha vier Hersteller tummelten, werden es bei den Sportbikes mindestens sechs sein. Problematisch für das Team Freudenberg aus Bischofswerda in Sachsen: Langzeitpartner KTM hat für diese Kategorie kein passendes Motorrad.
Aus diesem Grund trat die Mannschaft von Michael und Carsten (Vater und Sohn) Freudenberg in der vergangenen Saison nicht nur mit KTM in der Supersport-300-WM an, sondern auch mit Triumph in der IDM Sportbike.
«Fest steht, dass wir in der WM nächstes Jahr nicht dabei sein werden», hielt Carsten Freudenberg gegenüber SPEEDWEEK.com fest. «Es gibt so viele neue Bikes, wir wollen erst mal gucken, in welche Richtung es geht. Wir sind seit über 20 Jahren mit KTM zusammen, das ist eine sehr treue und gute Partnerschaft. Ich werde weitere Gespräche führen, ob es Möglichkeiten gibt, unsere Zusammenarbeit weiterzuführen. Vielleicht können wir beim Testteam für die neue 990 mitwirken. Aus Racing-Sicht ist für uns der Plan die IDM Sportbike.»
«Wir sind seit 2018 acht Jahre in der WM gefahren und haben den Job von Anfang bis Ende ordentlich gemacht», ergänzte der Teamchef. «Wir sind auch stolz auf das, was wir geleistet haben, und wurden dieses Jahr Dritte in der Team-WM. Das war noch mal ein Highlight. Wir haben 16 WM-Laufsiege eingefahren, das kann sich sehen lassen. Wir gehen nicht mit einem bitteren Gefühl – der Plan ist, 2027 wiederzukommen. Das habe ich auch Dorna gegenüber so kommuniziert.»
Carsten Freudenberg abschließend: «Wir haben das Sportbike-Projekt in der IDM gestartet und vier Rennen gewonnen. Für mich ist aber nicht in Stein gemeißelt, ob wir mit Triumph weitermachen. Der Plan ist, mit den Rammerstorfern weiterzumachen. Aber für die WM ist für nächstes Jahr alles zu unsicher. Es gibt bis jetzt kein richtiges Reglement und es nicht klar, wie das mit der Balance funktionieren soll. Deshalb haben wir uns entschieden, ein Übergangsjahr einzulegen. Auch, um Nachwuchsförderung machen zu können. Die 14-jährige Smilla Göttlich kommt bei uns aus der Gegend, in ihr sehe ich großes Potenzial. Sie fährt nächstes Jahr im NTC, das wollen wir unterstützen. Wir gehen einen Schritt aus der WM zurück, aber es ist auch im Sinne der Nachwuchsförderung gedacht. Wenn wir in der WM weitermachen, dann kann ich mich nicht um Smilla und auch nicht um die Rammerstorfers kümmern.»








