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Ken Roczen (Honda): «Habe weiterhin Spaß»

Von Thoralf Abgarjan
Obwohl HRC-Werksfahrer Ken Roczen in Arlington nur knapp an seinem ersten Saisonsieg vorbeischrammte, bleibt der Deutsche zuversichtlich und hat genau analysiert, wo er noch Potenzial hat.

Der erste Laufsieg für HRC-Werksfahrer Ken Roczen war in Arlington zum Greifen nahe. Als Cooper Webb (KTM) in der letzten Rechtskehre der letzten Runde zum entscheidenden Blockpass ansetzte, stockte den Fans im AT&T-Stadium der Atem. Webb ging beinhart zur Sache: Der KTM-Fahrer nahm aus den Whoops viel Schwung mit und stach in der letzten Rechtskehre steil nach innen, um Roczen den Weg abzuschneiden.

In den Whoops konnte Webb immer wieder Boden gutmachen. Das scheint in diesem Jahr seine große Stärke zu sein. So hat er sich in Arlington durch das Feld nach vorn gekämpft und konnte sogar Marvin Musquin bezwingen, der seinerseits eine spezielle Technik an den Tag legte, indem er mit einem weiten Sprung am Anfang gleich mehrere Hügel übersprang und nur noch durch die letzten Wellen hindurch ratterte. Das half dem Franzosen allerdings diesmal nicht. Webb, der seitdem er mit Aldon Baker trainiert, bereits mehrere Kilo abgenommen hat, ging extrem leichtfüßig ans Werk und war in diesem Bereich einfach wieder der Schnellste.

Roczen hat diese Situation genau erkannt: «Die letzte Kehre vor den Whoops und die Waschbrettsektion waren die Stellen, wo ich Zeit liegengelassen habe», erklärte er nach dem Rennen. «An diesen beiden Stellen hätte ich besser in Fluss kommen müssen, dann wäre der Abstand zum Zweiten größer geblieben.»

Am Ende trennten Webb und Roczen nur 28 Tausendstelsekunden. «Das war wohl das knappste Ergebnis aller Zeiten», resümierte der Deutsche. «Ich merke, wie ich seit Saisonbeginn stetige Fortschritte mache.»

Das Überholmanöver zu Beginn des Rennens zeigte, dass Roczen auch seinen Biss und unerbittlichen Siegeswillen zurückgewonnen hat. Sein Manöver gegen Eli Tomac, der im Finale von Arlington die frühe Führung übernommen hatte, zeigte eine bedingungslose Entschlossenheit, die man in dieser Intensität von Roczen in diesem Jahr noch nicht gesehen hatte.

Trotz dieser Bedingungslosigkeit bleibt er dennoch entspannt und geht nicht übers Limit. «Ich habe weiterhin eine Menge Spaß. Seit geraumer Zeit war ich nicht mehr im Titelkampf und wir haben hier echt gutes Racing gezeigt. Meine Ergebnisse in dieser Saison sind konstant und wir sind in der WM gut aufgestellt. Ich freue mich schon auf das nächste Rennen.»

Die 8. Runde der Supercross-WM findet am kommenden Samstag in Detroit statt. Roczen verlor in Arlington zwar das 'redplate' des WM-leaders, aber er liegt mit nur zwei Punkten Rückstand auf Rang 2 hinter Cooper Webb.


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