MotoGP: Pramac-Boss schießt gegen Ducati

Jett Lawrence (Honda): Bad Boy oder Überflieger?

Von Johannes Orasche
Jett Lawrence: Platz 3 in der Meisterschaft

Jett Lawrence: Platz 3 in der Meisterschaft

Der blutjunge Australier Jett Lawrence hat in seinen ersten Rennen als Honda-Werksfahrer einen bleibenden Eindruck in der Szene hinterlassen.

Mit nur 17 Jahren ist der Jett Lawrence der jüngste der Top-Akteure im Feld der Lites-Fahrer in der Supercross-Ostküsten-Serie 2021. Der Australier hat bei Honda wie sein älterer Bruder Hunter einen Werksvertrag in der Tasche. Lawrence hat in der noch jungen Saison bereits mehrere Duftmarken gesetzt. Ein Highlight war sein Sieg in Houston-2. Der Honda-Fahrer wurde für seine spektakuläre und durchaus kompromisslose Fahrweise auch schon bestraft.

In Indianapolis geriet er im Finish mit Christian Craig aneinander. Im Vorlauf balgte er sich mit GASGAS-Mann Michael Mosiman, der sich für eine Attacke vor einigen Tagen revanchierte. Im Finale überzeugte Lawrence aber mit gnadenlosem Speed, zeigte gleich zweit entfesselte Aufholjagden. Zunächst wetzte aus dem Mittelfeld an die Top-5 heran. Nach einem Strauchler in das Hinterrad eines Konkurrenten musste er von P12 erneut zu einer Hetzjagd durch das Feld ansetzen.

Beeindruckend: Obwohl Lawrence teilweise im Pulk unterwegs war und auch immer wieder Überholmanöver ausführte, konnte er seinen Abstand auf die Spitze reduzieren. Yamaha-Ass Christian Craig (2.) hatte sechs Minuten vor dem Ende noch einen Vorsprung von zehn Sekunden auf Lawrence. In der letzten Runde war Lawrence plötzlich am Blondschopf dran, ehe es sogar noch zur Berührung der beiden Streithähne kam, die dabei von der Piste rodelten.

Der Rest ist bekannt: Jett Lawrence kam schließlich als Vierter ins Ziel. In der Meisterschaft liegt Lawrence trotz seiner teils chaotischen Final-Rennen mit nur 13 Punkten Rückstand auf Colt Nichols auf Platz 3.

«Ich habe mich auf der Piste wirklich gut gefühlt und bin ins P1 gekommen», schilderte der Honda-Pilot. «Im Heat 2 bin ich mit dem 'holeshot' gut gestartet, ich bin aber dann in den ersten Kurven gestürzt. Ich war dann Zehnter und bin auf Platz 2 vorgefahren. Im Main Event habe ich beim Start gepatzt, viel schlimmer wäre es nicht gegangen. Damit waren meine Siegchancen stark beeinträchtigt. Aber ich kam dann in einen guten Flow und rückte dadurch auf Platz 6 vor. Aber leider habe ich am 'wall jump' das Hinterrad eines anderen Fahrers touchiert. Ich fiel wieder auf P12 zurück. Nachher preschte ich wieder nach vorne auf P5 und merkte, dass Jo Shimoda vor mir war, ich schnappte ihn mir. Danach war Mosiman an der Reihe, nachher Christian Craig, der knapp vor ihm lag. Ich wusste inzwischen, dass Platz 2 in Reichweite lag.»

«In der letzten Runde wollte ich vor den 'whoops' überholen, doch Christian und ich kollidierten, wie verhängten uns, das hat uns beide Zeit gekostet. Ich bin dann trotzdem Vierter geworden, auch wenn das nicht das Ergebnis ist, dassich gewollt oder gebraucht habe. Jetzt habe ich Colt Nichols einen größeren Punktevorsprung gegeben. Aber ich hoffe, dass ich den Rückstand am Dienstag hier in Indy verringern und im Titelgeschäft bleiben kann.»

Ergebnis 250SX East Finale Indianapolis-1:

1. Colt Nichols (USA), Yamaha
2. Michael Mosiman (USA), GASGAS
3. Jo Shimoda (JPN), Kawasaki
4. Jett Lawrence (AUS), Honda
5. Christian Craig (USA), Yamaha

Meisterschaftsstand nach Runde 4:

1. Colt Nichols, 96
2. Christian Craig, 88, (-8)
3. Jet Lawrence, 83, (-13)
4. Jo Shimoda, 77, (-19)

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