Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

John McGuinness: «Es tritt mir niemand die Türen ein»

Von Helmut Ohner
Es gab 2019 für John McGuinness viel zu grübeln

Es gab 2019 für John McGuinness viel zu grübeln

Mit 23 TT-Siegen fehlen John McGuinness nur drei Erfolge auf die Bestmarke von Joey Dunlop. Ob der bereits 47-jährie Brite den Rekord jemals einstellen oder sogar überbieten wird, scheint mehr als unwahrscheinlich.

Vor vier Jahren beendete John McGuinness das wichtigste Rennen bei der Tourist Trophy, die Senior-TT, an der ersten Stelle. Es war der 23. TT-Sieg für den erfahrenen Briten. Im darauffolgenden Jahr stand der Honda-Pilot im Superbike-Rennen und der Senior-TT neben den BMW-Fahrern Michael Dunlop und Ian Hutchinson als jeweils Dritter auf dem Podium.

Ein unverschuldeter Sturz wegen eines technischen Defekts an seiner neuen Honda CBR1000RR SP2 Fireblade beendete 2017 im Training zum North west 200 seine Erfolgssträhne abrupt. Weil seine schwere Beinverletzung eine über ein Jahr dauernde Rekonvaleszenz nach sich zog, waren seine Dienste im Honda-Werksteam plötzlich nicht mehr gefragt.

Seither hat sich an der Situation des zweifachen Familienvaters nicht viel geändert. Im Gegensatz zur Vergangenheit, wo sich jedes Team glücklich geschätzt hätte, ihn unter Vertrag zu nehmen. Dieses Jahr bestritt er mit Norton das North West 200 und die Tourist Trophy. Die Maschinen erwiesen sich allerdings als nicht konkurrenzfähig, die Erfolge blieben aus.

Bei der Classic-TT konnte McGuinness seine Klasse aufblitzen lassen. 2018 und 2019 gewann er das Rennen der Senior Classic. Auch beim diesjährigen Macau Motorrad Grand Prix zeigte er, was trotz seines Alters von 47 Jahren noch in ihm steckt. Auf der Ducati Panigale V4R erreichte er den vierten Startplatz. Ein Defekt verhinderte ein gutes Ergebnis.

Wie es mit ihm sportlich weitergehen wird, steht momentan in den Sternen. «Ich möchte unbedingt weiterhin Rennen fahren. Auch wenn ich nicht wie der fitteste Athlet aussehe, weiß ich, dass ich nach wie vor dazu in der Lage bin, einen guten Job abliefern», verschwendet McGuinness keinerlei Gedanken an seine Karriereende.

«Zu diesem Zeitpunkt eines Jahres nicht zu wissen, was ich machen werde, ist eine unbekannte Situation für mich. Ich stehe bei Norton für 2020 zwar noch unter Vertrag, aber es müssen einige Dinge besprochen werden. Um ehrlich zu sein, mir fehlen die Alternativen. Es tritt mir niemand die Türen ein, um mich zu verpflichten.»

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