Ken Roczen (HRC/P4): Lenker nach Crash verbogen

Von Thoralf Abgarjan
Ken Roczen (#94) und Dylan Ferrandis (#7) in Red Bud

Ken Roczen (#94) und Dylan Ferrandis (#7) in Red Bud

Angesichts zweier heikler Momente im zweiten Lauf von Red Bud hat HRC Werksfahrer Ken Roczen noch das Beste aus der Situation gemacht. Im zweiten Lauf rettete er mit verbogenem Lenker P6 über die Ziellinie.

Dass die Motorräder bei Einschlägen, wie sie Ken Roczen am letzten Wochenende am Dreifach-Sprung 'La Rocco's Leap' hatte, nicht komplett auseinander brechen und dass bei der Landung nicht sämtliche Speichen aus den Rädern reißen, grenzt an ein Wunder. Roczen ist im zweiten Lauf von Red Bud so heftig in den Gegenhang der dritten Kuppe eingeschlagen, dass einem schon beim Zuschauen der Atem stockte!

«Es ist dumm gelaufen», erklärte der Thüringer. «Heute herrschten ganz merkwürdige Streckenbedingungen. Red Bud ist ja eine Hartbodenstrecke, aber die Oberfläche war extrem weich, sodass das Fahren wirklich schwierig war.»

Es geschah im zweiten Lauf, als Roczen auf Rang 3 hinter Eli Tomac (Kawasaki) und Aaron Plessinger (Yamaha) lag und näher an Plessinger herankam. «Ich war schon an seinem Hinterrad und bei der Zufahrt zu dem Sprung bin ich voll in seinen Sandstrahl geraten und habe dadurch den Schwung verloren. Bei dem harten Einschlag habe ich mir das Handgelenk angeschlagen.»

Roczen wurde total zusammengestaucht, doch er ließ trotz seiner Schmerzen nicht locker. In der nächsten Runde sprang er den mächtigen 'La Rocco's Leap' Triple  zunächst auf Sicherheit als 2-1-Kombination, aber schon in der folgenden Runde schaltete er wieder auf Angriff, sprang den Dreifachsprung wieder in einem Stück und landete erneut zu kurz, aber immerhin noch auf der Spitze des Hügels und nicht am Gegenhang, wie zwei Runden zuvor.

Der Streckenabschnitt nach 'La Rocco's Leap' war im zweiten Lauf mit tiefen Bremswellen übersät. Roczen wurde später an dieser Stelle über den Lenker katapultiert und die edle Werks-Honda steckte kopfüber - Räder nach oben, im Sand. Roczen flog mehrere Meter weit und landete zum Glück ohne schlimmere Verletzungen am Streckenrand. «Ehrlich gesagt bin ich froh, dass ich die Strecke in einem Stück verlassen kann», konnte der Deutsche immerhin noch scherzen. «Mit verbogenem Lenker konnte ich bis zum Ende nur noch Schadensbegrenzung betreiben.»

Am Ende des Tages stand Roczen mit seinem 2-6-Ergebnis und Gesamtrang 4 zwar nicht auf dem Podium, aber angesichts der beiden Zwischenfälle, hätte der Tag für ihn auch ganz anders enden können. Roczen hat nach 4 von 12 Läufen auf Tabellenrang 2 nun einen Rückstand von 14 Punkten hinter Dylan Ferrandis (Yamaha). Für den Deutschen ist in diesem Jahr weiterhin noch alles drin. «Ich schaue nach vorne und freue mich schon auf das nächste Rennen.»

Am kommenden Samstag geht es in Southwick schon weiter mit dem 5. Lauf der US Nationals.

Ergebnis US Nationals Red Bud, 450 ccm:

1. Dylan Ferrandis (F), Yamaha, 1-2
2. Eli Tomac (USA), Kawasaki, 4-1
3. Aaron Plessinger (USA), Yamaha, 3-3
4. Ken Roczen (D), Honda, 2-6
5. Christian Craig (USA), Yamaha, 5-5
6. Chase Sexton (USA), Honda, 8-4
7. Cooper Webb (USA), KTM, 7-9
8. Justin Barcia (USA), GASGAS, 9-8
9. Joey Savatgy (USA), KTM, 10-10
10. Brandon Hartranft, Suzuki, 11-13

Meisterschaftsstand nach Runde 4 von 12:

1. Dylan Ferrandis (F), Yamaha, 179
2. Ken Roczen (D), Honda, 165, (-14)
3. Aaron Plessinger (USA), Yamaha, 143, (-36)
4. Chase Sexton (USA), Honda, 132, (-47)
5. Eli Tomac (USA), Kawasaki, 129, (-50)
6. Justin Barcia (USA), GASGAS, 121, (-58)

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