Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

Antonio Cairoli ernüchtert: Weitere Tests am Dienstag

Von Thoralf Abgarjan
Zwar hat Antonio Cairoli seinen US-Exkurs von Anfang an als Spaßaktion betrachtet, aber letztendlich war das Rennen in Pala ein Wettbewerb. Cairoli hatte größere Probleme als erwartet, dazu gehörten auch die US-Bikes.

Das selbst gesteckte Ziel, in Amerika die Top-10 zu erreichen, war natürlich nichts weiter als ein Kokettieren mit dem eigenen Leistungsvermögen. Man hätte von dem neunfachen Weltmeister schon erwartet, dass er auf dem Level eines Ryan Dungey fährt, der seit 5 Jahren keine Rennen mehr bestritten hat. Dungey war in Pala phasenweise auf Podiumskurs und beendete den Tag auf Rang 4. Cairoli tummelte sich dahinter nur im Bereich der Top-10 und war von der Spitze anderthalb Minuten entfernt. Und dabei war Titelverteidiger Dylan Ferrandis nicht einmal am Start. Auch Tomac war in Pala nach seinem Bänderriss noch nicht fit und mit Stewart, Savatgy und Wilson fehlten weitere Top-10-Aspiranten im Feld.

Im ersten Lauf kämpfte sich der Italiener nach mäßigem Start zunächst von P8 auf P6 vor. «Leider bin ich dann zwei Runden vor Schluss noch gestürzt und zurückgefallen», ärgerte er sich, nachdem er schließlich auf Rang 10 ins Ziel kam.

Natürlich hat der Italiener immer wieder betont, dass er weder Ehrgeiz noch sonstige Ambitionen in den USA hat und eigentlich nur zum Spaß fährt. Aber genau das ist sein Dilemma in diesem Sport. Rennen auf diesem Level erfordern vollen Einsatz, auch in der Vorbereitung. Dazu kommt, dass der Wechsel aus Europa in die USA - und auch umgekehrt – eine große Umstellung erfordert. Diese Erfahrung musste schon Ryan Villopoto im Jahre 2015 sammeln, als er seiner Karriere in der WM die Krone aufsetzen wollte und schmerzlich scheiterte.

Cairoli ist ja eigentlich längst zurückgetreten. Er hat von Anfang an gesagt, dass er in den USA nur zwei Rennen fahren will. Nun hat er sich mit Pala und Hangtown auch nicht gerade die Sahnestücke des US-Kalenders ausgesucht. «Ich haderte ein wenig mit dem Kurs», erklärte er nach dem Rennen und hat noch ein weiteres Problem ausgemacht, das selbst ihn überrascht zu haben schien: Die US-KTM unterscheidet sich nämlich stark von seinem gewohnten Bike, welches er in Europa bewegt. «Die Rahmen, die wir in Europa fahren, sind viel steifer als hier und meine Dämpfereinstellungen passen gar nicht zu diesem Rahmen. Deshalb haderte ich auch mit dem Dämpfersetting. Ich hatte keine Chance, dieses Motorrad ausgiebig zu testen, da wir bisher auf völlig anderen Strecken gefahren sind. Am Dienstag werden wir nun hoffentlich mehr Zeit finden, ein Setting für das nächste Rennen auszutüfteln.»

Zweifellos wäre es schöner gewesen, wenn Cairoli einen deutlicheren Akzent gesetzt hätte. Aber es ist, wie es ist und der freundliche Sizilianer hat am kommenden Wochenende in Hangtown eine zweite Chance. «Ich bin hier eigentlich nur mit hohen Gängen herumgetuckert, um bei den vielen Löchern einfach nur zu überleben. Ich gebe zu, dass die Strecke nicht zu meinen Favoriten gehört, aber es war trotzdem schön.»

Ergebnis US Nationals Pala 450 ccm:

1. Chase Sexton (USA), Honda, 1-1
2. Ken Roczen (D), Honda, 2-2
3. Christian Craig (USA), 3-3
4. Eli Tomac (USA), Yamaha, 7-4
5. Ryan Dungey (USA), KTM, 5-5
6. Jason Anderson (USA), Kawasaki, 4-8
7. Antonio Cairoli (I), KTM, 10-6
8. Aaron Plessinger (USA), 6-10
9. Justin Barcia (USA), GASGAS, 8-9
10. Shane McElrath (USA), Husqvarna, 11-7

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