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Ken Roczen (HRC): Armkrämpfe nach Bahamas-Urlaub

Von Thoralf Abgarjan
Die dreiwöchige Pause zwischen Washougal verbrachte der deutsche HRC-Werksfahrer Ken Roczen auf den Bahamas. Beim letzten Rennen in Unadilla konnte er seine Pace nicht über die Distanz halten und bekam Armkrämpfe.

Das Qualifying von Unadilla lief für den deutschen HRC-Werksfahrer Ken Roczen zunächst ganz nach Plan. Auf der Strecke, die ihm von Hause aus liegt und auf der er schon mehrfach siegte, brannte er mit 2:14,5 die schnellste Rundenzeit in den Boden und startete von der Pole-Position in den 9. Lauf der US Nationals.

Nachdem der Deutsche in den letzten Wochen mit gesundheitlichen Problemen haderte, genehmigte er sich zusammen mit seiner Familie während der dreiwöchigen Pause zwischen den Rennen in Washougal und Unadilla einen Urlaub mit dem Privatjet auf den Bahamas, während sein HRC-Team-Manager Lars Lindstrom nach Schweden reiste, um den Uddevalla-Grand-Prix zu besuchen.

Roczen hatte beim letzten Rennen wieder guten Speed, aber er konnte seine Pace in beiden Läufen nicht über die Distanz halten. Im ersten Lauf führte er das Rennen 3 Runden lang an, bevor er auf Rang 5 durchgereicht wurde. Am Ende war sein Teamkollege und Sieger Chase Sexton 3 bis 5 Sekunden pro Runde schneller als er.

«Ich bekam Armkrämpfe», stöhnte der Deutsche. «Meine rechte Hand wurde so fest, dass ich den Lenker kaum noch halten konnte. Deshalb bin ich im ersten Lauf auch weit zurückgefallen.»

Im zweiten Lauf startete Roczen im Bereich von Rang 6 und fiel im Rennen wieder auf P7 zurück. In der Gesamtwertung von Unadilla wurde Roczen Fünfter. In der Meisterschaft rangiert der Thüringer mit 105 Punkten Rückstand zu Leader Chase Sexton auf Rang 4. Der Meisterschaftszug ist damit längst ohne ihn abgefahren. Zu Jason Anderson auf Platz 3 klafft bereits eine Lücke von 21 Punkten. Das ist zwar theoretisch in den verbleibenden 3 Rennen noch einholbar, aber dazu müsste Roczen Anderson auch einmal wieder hinter sich lassen, was ihm jedoch seit Runde 6 (Southwick) nicht mehr gelungen ist. Läuft es weiter so wie in den letzten 3 Meisterschaftsrunden, kann Roczen das Podium am Ende der Saison vergessen.

Leider gibt es auch keine Neuigkeiten in Sachen Teamzukunft. Roczens HRC-Vertrag endet und Honda hält sich in Sachen Verlängerung zurück. Das bedeutet nichts anderes, als dass Roczens HRC-Engagement endet. Dass Roczen nächstes Jahr in einem anderen Werksteam unterkommt, scheint derzeit eher unwahrscheinlich zu sein. Livia Lancelot hat gestern bekanntgegeben, dass sie ihr Grand-Prix-Engagement zu Saisonende aufgibt und mit ihrem Team 114 Motosport in die Supercross-WM einsteigen will. Vielleicht ist das ja eine Perspektive für Roczens sportliche Zukunft, denn engagiert wurde Roczen direkt vom australischen Serienvermarkter SX Global. Das Team müsste ihm also nur noch ein Motorrad stellen, die Gage zahlt der Vermarkter.

Abgesehen von der Supercross-WM hat Roczen angekündigt, dass er danach wieder an den US-Supercross-Meisterschaften teilnehmen will. Dafür wäre dann ein anderes US-amerikanisches Team notwendig.

Ergebnis US Nationals Unadilla 450 ccm:

1. Chase Sexton (USA), Honda, 1-1
2. Eli Tomac (USA), Yamaha, 3-3
3. Jason Anderson (USA), Kawasaki, 3-3
4. Aaron Plessinger (USA), KTM, 7-4
5. Ken Roczen (D), Honda, 5-7
6. Ryan Dungey (USA), KTM, 6-6
7. Dylan Ferrandis (F), Yamaha, 4-10
8. Justin Barcia (USA), GASGAS, 10-5
9. Joey Savatgy (USA), Kawasaki, 9-8
10. Christian Craig (USA), 11-9

Meisterschaftsstand nach Runde 9 von 12:

1. Chase Sexton (USA), Honda, 409
2. Eli Tomac (USA), Yamaha, 408, (-1)
3. Jason Anderson (USA), Kawasaki, 325, (-84)
4. Ken Roczen (D), Honda, 304, (-105)
5. Christian Craig (USA), 273, (-136)
6. Ryan Dungey (USA), KTM, 264, (-145)
7. Justin Barcia (USA), GASGAS, 246, (-163)
8. Aaron Plessinger (USA), 230 (-179)
9. Joey Savatgy (USA), Kawasaki, 195, (-214)
10. Shane McElrath (USA), Husqvarna, 165, (-244)

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