Akropolis: Hyundai-Pilot Tänak führt weiterhin
Nach einem Vorsprung von gerade 3,0 Sekunden aus dem Vortag fuhr Tänak eine saubere und kalkulierte Fahrt über die drei klassischen Schotterprüfungen der Rallye mit Pavliani, Karoutes und Inohori, Der Este erarbeitete sich dabei einen Vorsprung von 33,2 Sekunden auf den neuen zweitplazierten Sebastien Ogier im Toyota.
Tänak hat nun die besten Voraussetzungen, seinen ersten Sieg seit der Zentral-Europa-Rallye im vergangenen Oktober zu erringen - und kann, je nachdem, wie der Sonntag verläuft, auf den zweiten Platz in der Meisterschaft klettern.
Mit Siegen auf WP8 und WP9 setzte sich der Hyundai-Star Tänak von den Verfolgern ab. WP10 ging mit gerade 0,1 Sekunden Vorsprung an Ogier auf Tänak - die einzige Etappe, die dieser nicht gewinnen konnte. Tänak beschloss keine unnötigen Risiken einzugehen und gab zu: «Es wäre schön richtig zu pushen, aber das Wichtigste ist, dass wir uns aus Schwierigkeiten heraushalten. Es läuft großartig für uns, das Auto fühlte sich im Laufe der Etappe immer besser an. Die Akropolis zeigt extrem anspruchsvolle und sehr harte Prüfungen auf».
Der gestern an zweiter Stelle liegende Fourmaux lag bis zur letzten Prüfung auf dem zweiten Platz. Doch seinen Ambitionen auf seinen ersten Rallye-WM-Sieg wurde auf grausame Weise zunichte gemacht. Der Franzose torpedierte einen Stein, der nicht in seinen Aufzeichnungen vermerkt war und brach einen hinteren Aufhängungsarm an seinem i20 N Rally1. Der Zwischenfall kostete Fourmaux über eine Minute. Trotz des Dramas ist er aktuell auf Platz drei platziert mit 84,4 Sekunden hinter Tänak.
Der WM-Spitzenreiter Elfyn Evans verblieb nach einem unspektakulären Tag auf dem vierten Platz. Der Toyota-Mann beschrieb die Bedingungen wiederholt als «sehr rau» und beendete die Etappe mit über drei Minuten Rückstand auf die Spitze. Mit dem amtierenden Meisterschaftsrivalen Thierry Neuville im Nacken sind für den Waliser die Bonuspunkte am Sonntag von besonderer Bedeutung.
Für Neuville war es eine weitere anstrengende Etappe. Nachdem er am Morgen durch einen Reifenschaden Zeit verloren hatte, kämpfte sich der Belgier auf den fünften Gesamtrang zurück.
«Wir hatten die Pace» reflektierte Neuville. «Aber bisher drei Reifenschäden an diesem Wochenende haben es uns nicht erlaubt, das zu tun, was wir eigentlich können».
Zwei Toyota-Fahrer steckten in großen Schwierigkeiten. Kalle Rovanperä verlor auf WP11 seine Bremsen und musste aufgeben. Auch Takamoto Katsuta fiel in der gleichen Prüfung aus.
Ford-Fahrer Grégoire Munster beendete die Etappe als Sechster, obwohl er den ganzen Tag über mit einer defekten Handbremse zu kämpfen hatte.
Oliver Solberg (Toyota) führt weiterhin die WRC2-Gesamtwertung an und hat einen komfortablen Vorsprung vor Gus Greensmith (Skoda), Kajetan Kajetanowicz (Toyota) und Yohan Rossel (Citroen).
Josh McErlean (Ford) fiel auf den 13. Platz zurück, nachdem er am Vormittag zwei Prüfungen mit einer gebrochenen hinteren Antriebswelle überstanden hatte, Am Nachmittag bremste ihn eine defekte Handbremse ein.
Am finalen Sonntag stehen vier weitere zermürbende Prüfungen auf dem Programm. Dazu zählt auch die legendäre 23,37 km lange Tarzan Wolf Power Stage, auf der es um die wichtigen Bonuspunkte geht.
Akropolis-Rallye Griechenland, Zwischenstand Samstag nach 13 von 17 Wertungsprüfungen
1. Tänak/Järveoja (Estland) Hyundai 2:56.31,7 h
2. Ogier/Landais (Frankreich) Toyota +43,6 s
3. Fourmaux/Coria (Frankreich) Hyundai +2.08,0 m
4. Evans/Martin (Großbritannien) Toyota +3.04,4
5. Neuville/Wydaeghe (Belgien) Hyundai +4.17,7
6. Munster/Louka (Luxemburg) Ford +5.55,0
7. Solberg/Edmondson (Schweden) Toyota 6.56,7
8. Greensmith/Andersson (Großbritannien) Skoda +8.34,5
9 Kajetanowicz/Szczepaniak (Polen) Toyota +8.44,5
10. Rossel/Dunand (Frankreich) Citroen +8.59,6