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WTCR: Neue Sieger und ein neuer Spitzenreiter

Von Rob La Salle
Die WTCR in Zandvoort

Die WTCR in Zandvoort

Drei verschiedene Marken ganz oben auf dem Siegerpodest und die bisherigen Spitzenreiter von Hyundai entthront: Das vierte Wochenende der FIA WTCR hatte den Zuschauern in Zandvoort einiges zu bieten.

Auf dem traditionsreichen Kurs, der in diesem Jahr seinen 70. Geburtstag feiert, boten die drei Rennen der Königsklasse im internationalen Tourenwagensport einiges an Action und Abwechslung. Yann Ehrlacher (Honda Civic TCR) siegte im ersten Lauf am Sonntag, Aurélien Comte (Peugeot 308 TCR) und Jean-Karl Vernay (Audi RS3 LMS) legten in den beiden Läufen am Pfingstmontag nach. Damit war die oberste Stufe des Siegerpodestes jeweils fest in französischer Hand. Aus deutscher Sicht hoch erfreulich: Mit Honda-Pilot Ehrlacher gibt es einen neuen Spitzenreiter, der für die deutsche Mannschaft All-incl Münnich Motorsport fährt.

Dass es ein actionreiches Wochenende werden würde, zeichnete sich schon im ersten Lauf des FIA Tourenwagen-Weltcups (WTCR) ab: All-Inkl.com-Pilot Ehrlacher, der neben dem britischen Polesitter Rob Huff (VW) in Startreihe 1 stand, übernahm vom Start weg die Führung und setzte sich anschließend erfolgreich gegen seinen Landsmann Aurélien Comte im Peugeot durch. «Es war nicht perfekt, weil ich nicht die Pole Position erzielt hatte, aber ich bin trotzdem ganz zufrieden», kommentierte der grinsende Ehrlacher nach dem Rennen. «Das Team hat hart dafür gearbeitet, ganz vorne zu stehen. Das Auto scheint im Augenblick eines der besten im gesamten Feld zu sein.»

Für Rob Huff blieb nur Platz drei, nachdem er beim Start überrumpelt worden war. Und es blieb verrückt: In der dritten Kurve gerieten mit Norbert Michelisz und WTCR-Spitzenreiter Yvan Muller zwei Hyundai-Fahrer aneinander. Sie fuhren Seite an Seite durch die Kurve und rutschten schließlich am Kurvenausgang von der Fahrbahn. Muller landete teilweise auf den Leitplanken, der Franzose schäumte anschließend vor Wut.

Weil beide Fahrzeuge geborgen werden mussten, wurde das Rennen per Safetycar neutralisiert, anschließend aber mit der roten Flagge unterbrochen. «Es ist schon bitter, wenn das Auto beim Kampf um Platz 20 kaputtgemacht wird», sagte Muller. Auch nach einer weiteren Safetycar-Phase – Fabrizio Giovanardi (Alfa Romeo) war im Duell mit Zsolt Zsabó (Cupra) ins Gras und anschließend in die Leitplanken gerutscht – änderte sich in der Spitzengruppe nichts mehr: Ehrlacher platzierte sich vor Comte und Huff.

Comte holt ersten Peugeot-Sieg

Am Montagmittag holte dann Audi-Pilot Jean-Karl Vernay vor Rob Huff (VW) und Gordon Shedden (Audi) die Trainingsbestzeit und damit die Pole Position für Heat 3. Traditionell wird in der WTCR der zweite Lauf für die Top-10 des Zeittrainings in umgekehrter Reihenfolge gestartet. Hier war es Aurélien Comte, der sich perfekt in Szene setzte und den ersten Sieg eines Peugeot 308 TCR im Weltcup holte.

Comte konnte das Geschehen von Beginn an prägen. Er kam hervorragend von der Linie weg und setzte sich auf dem Weg zur ersten Kurve vor Pole-Mann James Thompson. Nach einer Safetycar-Phase behielt Comte die Führung und wurde so zum achten Sieger der WTCR-Saison 2018. «Mein Start war wirklich sehr gut», sagte Comte. «Das Auto ist einfach perfekt. Ich freue mich sehr für das Team.»

Während Comte und Thompson an der Spitze das Geschehen kontrollierten, ging es hinter den beiden kräftig zur Sache. In Runde sechs wurde das Rennen durch das Safetycar neutralisiert, nachdem es zwischen Fabrizio Giovanardi und Aurélien Panis zu einer Kollision gekommen war. Beim Restart in Runde acht sorgte Comte schon aus der Zielkurve heraus für den nötigen Abstand, sodass Thompson keine Überholchance bekam. Yann Ehrlacher konnte sich nach einem harten Fight gegen Pepe Oriola (Cupra) durchsetzen und fuhr bis auf Rang drei vor. In der letzten Runde ließ Thompson seinen Teamkollegen dann sogar auf den zweiten Platz vorrücken, weil Ehrlacher in der Gesamtwertung besser platziert war. Erneut gelang keinem der Hyundai-Vertreter der Sprung unter die Spitzengruppe, nachdem vor Zandvoort eine neue Balance of Performance verkündet worden war.
Lauf drei: Zwei Audi auf dem Podium

Mit einem Start-Ziel-Sieg für Audi-Pilot Jean-Karl Vernay gab es in Lauf drei den dritten Sieger des Rennwochenendes. Der Franzose setzte damit seine Pole perfekt um, als er sich bereits am Start gegen Rob Huff durchsetzte, der neben ihn in Reihe eins gestanden hatte. Vernays Sieg ging auch auf das Konto seines Teams, das noch in der Nacht den Motor des Audi getauscht hatte.

Der Franzose blieb nach dem Erfolg ganz cool und sagte: «Der Start war gut. Ich hatte mir Sorgen gemacht, weil ich im Gegensatz zu den anderen in der Spitzengruppe keine frischen Reifen mehr hatte. Doch im Rennen fuhr ich sehr konstant. Die Jungs haben klasse Arbeit geleistet, den neuen Motor über Nacht einzubauen.» Hinter ihm fuhr Huff Platz zwei souverän nach Hause. Doch hinter diesem Duo sahen 110.000 Zuschauer an der niederländischen Strecke aufregende Kämpfe. Frédéric Vervisch hielt dabei eine ganze Reihe Konkurrenten hinter sich, setzte sich im Audi schließlich ein wenig ab und eroberte so den den verbliebenen Podestplatz.

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