WTCR: Spektakuläre Tourenwagen-Action in Portugal
Spektakuläre Tourenwagen-Action in Portugal
Profitieren konnte davon Yvan Muller (Hyundai), der sich nach dem Restart durchsetzte und vor Esteban Guerrieri (Honda) und Pepe Oriola (Cupra) gewann. Im zweiten Lauf des Wochenendes setzte sich am Sonntag Mato Homola im Peugeot durch. Der Slovake konnte bei seinem ersten WTCR-Sieg Yvan Muller und Pepe Oriola in Schach halten.
Er machte danach auch im anschließenden dritten Rennen auf sich aufmerksam: Mit einem starken Start machte er einige Plätze gut und beendete den Lauf als Fünfter. Der Sieg ging allerdings an das Trio aus Huyundai-Piloten, das bereits im Zeittraining die Top-Drei-Positionen eingenommen hatte.
Thed Björk, der amtierende Meister im WTCR-Vorgänger WTCC fuhr einen souveränen Start-Ziel-Sieg vor den Markenkollegen Gabriele Tarquini und Norbert Michelisz ein. Das 4,78 km lange Kurvengeschlängel durch die portugiesische Kleinstadt war die vorletzte europäische Station – Mitte Juli geht es für den Weltcup an den Slovakia-Ring, bevor die vier letzten Saisonwochenenden in Asien anstehen.
Rennen 1: Überraschungssieger nach Massencrash
Schon in der ersten Rennrunde in Portugal knallte es heftig: VW-Pilot Rob Huff hatte die Pole Position erobert und lieferte sich gleich nach dem Start ein Duell mit Teamkollege Mehdi Bennani, der neben ihm in der ersten Startreihe gestanden hatte. Beide berührten sich dabei und lösten einen aufsehenerregenden Unfall aus. Der harte Einschlag in die Leitplanken sorgte für eine Kettenreaktion bei den nachfolgenden Autos. Mehrere Topfahrer wurden deshalb vom Rennen eliminiert.
Da auch Leitplanken beschädigt wurden, standen nach dem fälligen Rennabbruch zunächst einmal umfangreiche Reparaturen an, die für eine zweistündige Verzögerung sorgten. Alle Piloten überstanden den Unfall unverletzt, doch eine Reihe von ihnen – darunter Huff und Bennani sowie Norbert Michelisz (Hyundai), Yann Ehrlacher (Honda), Thed Björk (Hyundai) und einige mehr – konnten nicht mehr starten. So war es nach dem Restart Yvan Muller, der profitieren konnte. Er hatte den ersten Rennstart verschlafen und war zurückgefallen. Nun erbte er im Hyundai die Führung und führte das Feld bis ins Ziel an. Hinter ihm lag Esteban Guerrieri (Honda), der für das deutsche All-inkl.com Münnich Motorsport-Team startet.
Damit übernahm Muller auch die Führung im WTCR-Klassement. «Es war ein langes Rennen», sagt er mit Blick auf die lange Unterbrechung. «Okay, es ist ein Sieg und ich nehme die Punkte, aber es ist nicht wirklich ein Sieg. Rob war heute der schnellste Fahrer.» In der letzten Runde gab es ein weiteres Drama, als der drittplatzierte Gabriele Tarquini (Hyundai) plötzlich langsamer wurde. Dadurch kam Pepe Oriola im Cupra vorbei und kletterte als Dritter auf das Podium. Tarquini wurde wegen eines Reifenschadens nur Vierter.
Rennen 2: Slovake Homola holt seinen ersten WTCR-Sieg
Neue Protagonisten prägten das Geschehen im zweiten Rennen des Wochenendes: Pünktlich vor der nächsten FIA WTCR-Runde auf dem Slovakia-Ring ging der Sieg an Mato Homola (Peugeot), der damit die Hoffnungen seiner slowakischen Landsleute auf einen starken Lokalmatador nährte. Der an Position drei gestartete Homola fuhr ein intelligentes Rennen und konnte bereits in der ersten Runde den Zweitplatzierten Yvan Muller (Hyundai) überholen. Anschließend musste er nur abwarten, denn Gordon Shedden (Audi) kassierte eine Fünf-Sekunden-Strafe und absolvierte eine frühe Joker-Runde, sodass Homola kampflos die Führung übernahm und schließlich vor Muller im Ziel einlief. Für sein DG Sport-Team war es der zweite Rennsieg nach dem Triumph von Aurélien Comte in Zandvoort.
«Als Sheeden seine Joker-Runde absolviert, habe ich alles gegeben», berichtete Homola anschließend. «Yvan Muller hinter mir machte viel Druck. Dann – nach meiner Joker-Runde – habe ich wirklich alle Kräfte mobilisiert, aber letztlich habe ich das während des ganzen Rennens getan. Insofern änderte sich nichts. Es war großartig, ich bin wirklich stolz.»
Ein starkes Rennen fuhr der Drittplatzierte Pepe Oriola. Er war von Platz sieben gestartet und konnte sich im Cupra TCR vier Plätze nach vorne arbeiten. Für den Spanier war es nach dem Erfolg vom Samstag, als er ebenfalls als Dritter abgewinkt wurde, bereits das vierte Mal in dieser Saison, dass er den Sprung aufs Treppchen schaffte.
Rennen 3: Hyundai-Trio triumphiert
Im abschließenden dritten Rennen des Wochenendes schlug die Stunde der Hyundai-Piloten. Der Schwede Thed Björk hatte im Qualifying seine erste WTCR-Pole, als er sich gegen Norbert Michelisz und Gabriele Tarquini durchsetzte. Der letzte Weltmeister der FIA WTCC setzte die gute Ausgangslage perfekt in einen Start-Ziel-Sieg um. Dabei ließ er sich auch nicht durch die drei Safety-Car-Phasen beirren, die im engen Leitplankenkanal des portugiesischen Stadtkurses notwendig wurden.
«Das Rennen war phantastisch», sagte der hoch erfreute Schwede hinterher. «Ich liebe diesen Straßenkurs in Vila Real. In Rennen 2 habe ich nichts riskiert, im dritten Rennen bin ich dann einfach nur noch geflogen.» Tatsächlich: schon nach der ersten Runde hatte er knapp drei Sekunden Vorsprung und konnte diesen anschließend nochmal ausbauen. Bereits nach der dritten Runde absolvierte er deshalb die etwas langsamere Joker-Runden-Variante und blieb anschließend dennoch in Führung. Die Safety-Car-Phasen wurden nach Unfällen auf dem selektiven Stadtkurs fällig. Hinter dem führenden Hyundai-Trio konnte Pepe Oriola einen starken vierten Platz einfahren, während Überraschungsmann Mato Homola das Rennen auf der exzellenten fünften Position beendete.