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Fritze Tuning: Mit Anthony West auf Platz 6

Von Andreas Gemeinhardt
Das Team Fritze Tuning ging beim vorletzten Saisonrennen der CEV Moto2 European Championship in Jerez mit dem WM-erfahrenen Anthony West erfolgreich auf Punktejagd.

Bei durchwegs trockenen Bedingungen begann für die neugeschaffene FIM CEV Repsol Moto 2 European Championship am vergangenen Wochenende auf dem Circuito de Jerez die finale Phase. Mit dabei das im oberösterreichischen Andorf stationierte Team Fritze Tuning. Für das vorletzte Saisonrennen in Andalusien wurde Anthony West engagiert.

West, der insgesamt 236 Grand-Prix-Starts vorweisen kann und zwei Rennen davon als Sieger beendete, qualifizierte sich bei seinem ersten Aufeinandertreffen mit den Stars dieser hart umkämpften Rennserie für den fünften Startplatz. Im Rennen am Sonntagmittag verhinderte letztendlich der Schwachpunkt der FTR Moto2-Rennmaschine in Form von fehlender Motorleistung ein besseres Abschneiden als den sechsten Rang. Trotz des enttäuschenden Rennausgangs hatte West anschließend nur lobende Worte für das ehrgeizige Projekt übrig.

«Nun gut, ich wurde von Fritz Schwarz und seinem Team gefragt, ob ich in der CEV Moto2 European Championship ein, zwei Rennen fahren möchte», erklärte der 34-jährige Australier. «Nachdem ich bekanntlich seit Mitte September etwas mehr Freizeit habe, als mir lieb ist, habe ich natürlich sofort zugesagt. Zudem ist es eine interessante Erfahrung für mich. Ich wusste, dass dieses Bike bereits ein paar Jahre alt ist und ich damit in der Weltmeisterschaft einen schweren Stand hatte. Trotzdem denke ich, dass es ausreichend Potenzial hat, um in dieser Meisterschaft zu bestehen. Zumal auch Fritz Schwarz und seine Crew das Motorrad in Top-Zustand aufbereitet haben.»

«Meine ersten Runden am Freitag waren jedoch etwas gewöhnungsbedürftig. Die Unterschiede zu meinem letzten WM-Motorrad sind doch gewaltig. Nichtsdestotrotz sind wir hinsichtlich der Abstimmung gut vorangekommen, sodass ich mich recht wohl damit fühlte. Sicherlich bräuchte es noch mehr Zeit, um die Abstimmung noch besser hinzubekommen und mehr aus dem Gesamtpaket zu holen. Einfach um mehr verschiedene Dinge auszuprobieren, um es schneller zu machen. Doch schon am Samstag war es unübersehbar, dass wir hinsichtlich Motorleistung unterlegen sind. Ich war für meine direkten Gegner leichte Beute. Auf jeder Geraden fuhren sie easy links und rechts an mir vorbei sowie auch locker davon. Dennoch hatte ich das Gefühl, dass wir eine Chance hatten ganz vorne mitfahren zu können. Doch letztendlich fehlten ein paar PS.»

«Während der ersten Runden musste ich kämpfen, um einen guten Rhythmus zu finden, allerdings sobald die Reifen abbauten, musste ich das Bike noch mehr pushen, was wiederum zu wilden Rutschern führte. Schließlich überholten mich zum gleichen Zeitpunkt zwei Jungs auf einer Geraden ganz locker. Der Rennausgang ist wegen der fehlenden Motorleistung sicherlich enttäuschend, doch ansonsten war es für mich sowie auch für das Team eine großartige Erfahrung, die wir an diesem Wochenende gemacht haben. Daher möchte ich mich an dieser Stelle auch bei Fritz Schwarz und seiner Crew für alles bedanken. Ich denke, dass wir mit einem anderen Motor bestimmt auf das Podium fahren hätten können. Das Potenzial des Motorrads ist jedenfalls vorhanden. Wie bereits gesagt, mit mehr Zeit für weitere Tests kann man das Setup weiter verfeinern sowie auch dem Fahrwerk mehr Zeit widmen.»

Teamchef Fritz Schwarz meinte: «Zunächst möchte ich meinen Dank sowie auch den des gesamten Teams an Anthony ausrichten. Wir sind sehr froh, dass er für unser Projekt vorübergehend zur Verfügung steht. Die Chemie zwischen uns stimmte von Beginn an und es macht Freude mit ihm zusammenzuarbeiten. Dank seiner Erfahrungen sind seine Aussagen sehr fundiert. Das war schließlich auch der Grund, warum wir Anthony unbedingt haben wollten. Außerdem kennt er unser Motorrad von früher. Von dem her haben wir nun genaue Anhaltspunkte, wo wir den Hebel ansetzen müssen, um in Zukunft konkurrenzfähiger zu sein. Vorrangig scheitert es an Motorleistung.»

«In dieser Hinsicht ist unser Package eindeutig unterlegen. Abgesehen davon ist unser Motorrad, obwohl es nicht mehr das jüngste in diesem Feld ist, für diese Meisterschaft allemal konkurrenzfähig. Wir waren immer davon überzeugt, doch dieses Wochenende hat den endgültigen Beweis dafür gebracht. Jetzt gilt es eben an unserer Schwachstelle zu arbeiten. Ob wir in der kurzen Zeit bis zum nächsten Rennen in Valencia diesbezüglich Fortschritte erzielen können, muss man allerdings abwarten. In jeden Fall war Jerez ein sehr aufschlussreiches Wochenende sowie auch Anthony von der Zusammenarbeit mit dem Team sehr angetan war. Ich hoffe wir können mit Anthony auch beim Saisonfinale in knapp zwei Wochen in Valencia wieder zusammenarbeiten.»

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