Speedway der Nationen: Die Lage des deutschen Teams

Kai Huckenbeck führt das deutsche Team an – hier gegen Vizeweltmeister Brady Kurtz aus Australien
Deutschland geht mit der festen Zielsetzung ins Finale einzuziehen in das Halbfinale des Speedway der Nationen am Dienstagabend im polnischen Thorn (Torun). Während die Mannschaften aus Großbritannien und Schweden, mit Rückkehrer Fredrik Lindgren, Favoriten auf die beiden vorderen Plätze sind, hofft man im deutschen Team auf den dritten Platz und den damit ebenfalls verbundenen Finaleinzug.
«Wir gehen davon aus, dass wir uns mit den Letten ein Duell um den dritten Rang liefern werden», blickt Teammanager Mathias Bartz voraus. «Es gilt von Anfang an zu liefern, denn auch die Italiener können zum Beispiel im ersten Durchgang um Punkte mitfahren und wir müssen in jedem Lauf voll da sein.»
Da beim Speedway der Nationen 4-3-2-0 Punkte statt den klassischen 3-2-1-0 vergeben werden, zählen ein zweiter und dritter Platz zusammen mehr als ein Sieg und ein letzter Rang. Damit soll die Wichtigkeit des Paarfahrens betont werden.
Für Deutschland werden Kai Huckenbeck und Norick Blödorn mit Valentin Grobauer als drittem Mann ins Rennen gehen. Die Teammanager sind sich sicher, dass vor allen Huckenbeck nach einer Saison mit Höhen und Tiefen beim Speedway der Nationen aufdrehen kann. «Wir wissen, wie stark Kai fahren kann, vor allem, wenn er ohne Druck unterwegs ist», so Bartz im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Wir sind guter Dinge für das Halbfinale und wollen am Samstag im Finale dabei sein.»
Angereist ist das deutsche Team mitsamt den Teammanagern Sascha Dörner und Mathias Bartz bereits am Montagabend, um nicht erst am Renntag zusammenzukommen. «Wir gingen alle gemeinsam essen, dann können wir ausgeschlafen und ausgeruht ins Rennen gehen», so Dörner, der selbst einige unruhige Tage hinter sich hat, da ein Teil der nominierten Fahrer für das U21-Rennen am Freitag ausgefallen ist. «Jonny Wynant und Patrick Hyjek sind verletzt, sodass wir unsere Aufstellung ändern müssen. Auch bei den Senioren fallen Jonny Wynant und Patrick Hyjek, die als Optionen zu Valentin Grobauer geplant waren, damit aus. Wir versuchen derzeit alles, um bei einem Finaleinzug Valentin Grobauer frei zu bekommen, damit er bei seinem Heimrennen in Pocking um den deutschen Paar-Cup fahren kann.»
Für das Speedway der Nationen 2 rückt Weltmeisterin Hannah Grunwald, die als Einzige aus dem fünfköpfigen Kader neben Norick Blödorn und Mario Häusl noch fit ist, ins Team nach.
Wie die Personalie Grobauer bei einem Finaleinzug ausgeht, ist offen. Dörner: «Man kann dem MSC Pocking keinen Vorwurf machen, dass sie den Termin für sich so gelegt haben. Im Paar-Cup kommen ja nicht nur Fahrer aus dem A-Kader zum Zug. Hätte das Verletzungspech am Wochenende mit dem Schlüsselbeinbruch von Jonny Wynant nicht noch einmal gnadenlos zugeschlagen, hätten wir auch Optionen gehabt. Wir sind mit der FIM im Gespräch und tun unser Bestes, da wir in Deutschland inzwischen eine überschaubare Fahrerdecke haben.»
Aus einem starken Nations, dem letzten großen internationalen Event im Speedwayjahr 2025, hoffen die Teammanager zusätzliche Energie für den Winter und die Aufgaben im nächsten Jahr zu ziehen. «Wir fahren nicht nach Polen, um im Halbfinale auszuscheiden oder im Finale Letzter zu werden», betonte Bartz, dessen Team im Gegensatz zu anderen Nationen ohne den Druck antreten kann, sich für den World-Cup 2026 qualifizieren zu müssen. Da eines der Halbfinalrennen in Deutschland stattfinden, ist das Gastgeberland gesetzt.
Deutschlands Halbfinale am Dienstagabend in Thorn, wie auch alle weiteren Rennen des Speedway der Nationen, werden in Deutschland live auf der Plattform des Streaminganbieters Discovery+ zu sehen sein. Die Übertragung beginnt um 18:45 Uhr.