Die erste Etappe
Silk Way Rallye: Die erste Prüfung war ganz schön schlammig
Was bin ich froh, dass ich heute Abend im Hotel übernachten darf und nicht im Biwak im Zelt. Obwohl ich mir bei dieser Stadt auch nicht so ganz sicher bin, wie das Hotel aussehen wird. Staraya Russa scheint eine alte Militärstadt zu sein und dementsprechend sieht sie auch aus. Der Regen macht aus Grau-braun leider auch nix Schönes. STOP - wie ich eben erfahren habe, handelt es sich hier im eine Kurstadt - mit besonderem Schlamm. Kein Witz!
Zum Glück hatten wir heute früh im schönen St. Petersburg noch sonniges Wetter. Der Podiumsstart war direkt vor dem Winterpalast und damit vor einer extrem schönen Kulisse. Leider hielt sich die Größe des Parc Fermé mit den 64 Fahrzeugen stark in Grenzen. Doch die Zuschauer kamen trotzdem recht zahlreich - Glück für die Silk Way Rallye - schließlich fand heute noch ein zweites sportliches Großereignis in St. Petersburg statt: der Frauenlauf!
Den verpassten wir leider, da wir dann schon auf dem Weg ins Biwak waren. Zumal man auf der der Strecke nicht soo viel verpasst hätte. Eigentlich sah es die ganzen 300 Kilometer so aus, wie bei mir um die Ecke. Wiesen und Birken - wenn ich auch zugeben muss, etwas weitläufiger als bei mir um die Ecke. Jetzt arbeite ich in unserem Pressetouareg, da das Pressezentrum aus einem Zelt besteht und bei dem Regen hätte ich Angst, dass mir irgendwann mein Laptop wegschwimmt.
Gerade bei dem Wetter denke ich gerne wieder an Gesternabend zurück. Da stand noch eine Einladung bei der Gouverneurin von St. Petersburg auf dem Programm. Schön mit einem Glas Wein (der Wodka kam später) an der Newa stehen und das bisschen Wärme genießen. Die gute Frau selbst war dann leider nicht da - dafür aber immerhin ihr Vize - besser als nix. Auch über das Buffett konnte man sich nicht beschweren, auch wenn hier eine eindeutige Stürmungsmentalität der Russen zu erkennen war.
Aber den absolut höchsten Coolness-Faktor hatten Anfahrt- und Abreise. Fünf Busse fuhren vom Hotel ab, vorneweg ein Polizeifahrzeug - unsere persönliche "Polizeieskorte". Mit Blaulicht ging es in fortgeschrittenen Tempo über jede Kreuzung - eagl ob die Ampel grün oder rot war. Somit dauert die Fahrte, die auf eine Stunde angesetzt war, auch nur 20 Minuten!
Aber noch eine coole Geschichte zum Schluss. Eine Kollegin hatte vergangene Rallye im Ziel in Aschgabat ihren Fotoapparat vergessen. Kaum zu glauben: ein Lkw-Beifahrer hatte ihn gefunden, aufbewahrt und dieses Jahr wieder mitgebracht. Einfach grandios!