Diese Fahrer profitieren besonders von den DTM-Tests

Von Andreas Reiners
Die DTM legt bereits im Juni los, wenn die Tourenwagen-Serie ihre Testfahrten nachholt. Klar: Für alle Beteiligten enorm wichtig, für manche aber ganz besonders.

Es ist egal, mit wem man spricht im DTM-Umfeld, die Reaktion ist immer die gleiche: Die Pause war jetzt auch lang genug. Die Vorfreude auf die Testfahrten ist ebenso groß wie die Erleichterung, dass es nun endlich wieder losgeht.

«Wir sind bald zurück auf der Strecke», schrieb DTM-Meister Rene Rast auf Instagram. In Großbuchstaben. Vom 8. bis 11. Juni absolvieren Audi, BMW und die Privatteams WRT und ART Grand Prix die Testfahrten im Hinblick auf die neue Saison.

«Wahrscheinlich fällt mein Hals ab, weil ich überhaupt nichts mehr gewohnt bin. Das letzte Mal saß ich im Februar im Rennauto, das ist schon lange her», sagte Rast. «Endlich Licht am Ende des Tunnels», schrieb Rasts Audi-Kollege Nico Müller.

Beschränkte Testzeit

Da die Testzeiten in der DTM in der Regel sehr beschränkt sind, freuen sich natürlich alle Fahrer darauf, auf dem Nürburgring Einsatzzeit zu bekommen, um sich einzustimmen. Für ein paar Piloten ist die Generalprobe aber ganz besonders wichtig.

Fabio Scherer: Der Schweizer ist Rookie beim Audi-Kundenteam WRT. Immerhin: Mitte Dezember absolvierte er Testfahrten in Jerez, feierte da schon mal sein Debüt. Er kommt aus der Formel 3, wo er 2019 mit sieben Punkten und Gesamtplatz 17 nicht groß auffiel.

Keine Frage: Als Neuling geht es vor allem um Fahrzeit. Und die Abstimmung mit dem neuen Team, den Ingenieuren.

Ed Jones: Scherers Teamkollege, ebenfalls ein Rookie, ein eher unbeschriebenes Blatt in Europa. Er kommt aus der IndyCar-Serie in die DTM.

«Ed Jones und Fabio Scherer haben beide mit sehr guten Rundenzeiten geglänzt und gezeigt, dass sie mit dem Audi RS 5 DTM auf Anhieb gut zurechtkommen», sagte Audis DTM-Projektleiter Andreas Roos nach den ersten Runden. Auch für ihn gilt es, in den Rhythmus zu kommen, sich an das neue Umfeld zu gewöhnen.

Ferdinand von Habsburg: Der Dritte im WRT-Bunde, allerdings hat der Österreicher sein Rookie-Jahr bereits 2019 bei Aston Martin absolviert.

Aber neues Team, neues Auto (Audi), neues Glück, allerdings auch neue Herausforderungen. Auch er muss mit seiner neuen Mannschaft auf einen gemeinsamen Nenner kommen.

Jonathan Aberdein: Er legte ein starkes Debütjahr 2019 bei WRT hin. Der Lohn war in der Winterpause der Wechsel zu BMW, wo er ein Werkscockpit erhielt.

Heißt: Auch der Südafrikaner hat einen neuen Boliden unter dem Hintern, ein neues Team. Die Tests dienen also vor allem dazu, die Abläufe zu verinnerlichen.

Lucas Auer: Er ist ein alter Hase, fuhr von 2015 bis 2018 vier Jahre lang für Mercedes und kehrt nun in die DTM zurück, heuerte bei BMW an. Bei den Tests im Februar in Vallelunga saß er zwar nicht im Auto, er war aber zumindest vor Ort. «Ich habe gesehen, wie die Abläufe bei BMW sind, das ganze Team kennengelernt, und natürlich habe ich auch beobachtet, was Philipp und Timo auf der Rennstrecke gemacht haben», sagte er.

Die Coronapause nutzte er ebenfalls. «Im Homeoffice gehe ich jede Menge Daten und Zahlen durch. Ich habe ja im vergangenen Jahr in der DTM ausgesetzt, deswegen schaue ich mir viele Daten von 2019 an, damit ich bestmöglich vorbereitet bin, wenn es wieder losgeht.»

Robert Kubica: Der Pole feiert 2020 sein Debüt in der DTM, auch für ihn sind die Tests besonders wichtig. Und das in doppelter Hinsicht.

Der Pole drehte bereits beim Young-Driver-Test im Dezember Runden im BMW, hinterließ damals einen guten Eindruck. Doch er weiß: «Es ist eine der härtesten Herausforderungen meines Lebens. Ich habe einen riesigen Respekt vor der Serie und den Fahrern und weiß, dass es schwierig wird. Es wird hart, denn die Fahrer sind sehr talentiert und kennen die Serie sehr gut.»

Bei ihm kommt hinzu: Auch sein Team ist neu.

ART Grand Prix: Wobei neu nicht ganz richtig ist, ART Grand Prix war bereits 2015 und 2016 in der Tourenwagenserie unterwegs, damals noch als Mercedes-Werksmannschaft. 2020 werden sie als BMW-Kundenteam einen M4 DTM einsetzen.

Teamchef Sébastien Philippe kündigte an, dass man sich erst wieder in die Abläufe einfinden müsse: «Zu Beginn der Saison werden wir uns noch nicht allzu hohe Ziele setzen. Aber mit der Entschlossenheit unseres Teams hoffe ich, dass wir im Saisonverlauf schnelle Fortschritte machen und an der Spitze mitkämpfen.»


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