Timo Glock: Kritische Worte vor Spielberg-Gastspiel
Der Blick zurück fällt für Timo Glock positiver aus als die Analyse des Status quo in der DTM. Der 43-jährige Hesse fährt in der nächsten Woche nach einigen Jahren Pause wieder auf dem Red Bull Ring: «Da habe ich einige schöne Erinnerungen.» Dort war er in seiner Zeit als BMW-Werkfahrer mit den Class 1-Boliden oft vorn dabei: 2016 holte er in der Steiermark einen Sieg und einen vierten Rang, 2013 und 2014 gab es jeweils dritte Plätze. Die werden sich für den Dörr-McLaren-Piloten am 13./14. September auf der vorletzten DTM-Station eher nicht ausgehen.
«Wenn ich ehrlich bin, erwarte ich mir gar nichts. Ich nehme es wie es kommt. Ein problemloses Wochenende wäre einmal schon schön», sagt Glock, der einen gewissen Frust nach den Missgeschicken dieser Saison nicht verbergen kann. «Es sind immer Kleinigkeiten an meinem Auto, die aber nichts mit meinen Mechanikern zu tun haben.» Die Probleme seien «nicht mysteriös, aber sie sollten nicht passieren wie mit der Bremsbalance oder dem Getriebe. Es sind immer wieder neue Probleme. Wenn eines gelöst ist, taucht ein anderes auf.»
Auch die Disqualifikation des Rennzweiten, Teamkollegen Ben Dörr, zuletzt auf dem Sachsenring sei eine Folge dieser Probleme gewesen: «Es gelingt uns derzeit nicht, von Donnerstag bis Sonntag einen ordentlichen Job abzuliefern. Ich wünsche mir, dass wir als Team neu strukturiert dastehen, verstehen, wie die Abläufe sind, das Reglement verstehen. Es soll nicht passieren, dass wir deswegen einen Podestplatz verlieren.»
Es sei von Beginn der Zusammenarbeit mit Dörr der Plan gewesen, ein langfristiges Projekt durchzuziehen. «Ich sehe mich auch nächstes Jahr hier in der DTM. Aber es müssen gewisse Dinge umgesetzt werden. Im zweiten Jahr hier um die ‚Goldene Ananas‘ zu fahren ist zu wenig. Die notwendigen Schritte muss man wirklich einfordern.» Dörr habe gute Partner und sei finanziell nicht schlecht aufgestellt, «aber die wirtschaftliche Basis wünscht man sich natürlich immer besser.»
Und wer wird sich nach Meinung des Routiniers im spannenden Finale des Titelkampfs durchsetzen? Da meint Timo: «Jeder der Aspiranten hat das Zeug, dass er es schafft. Wenn es nach meinen Emotionen geht, würde ich den Titel am meisten meinem früheren BMW-Kollegen Luggi Auer gönnen.»