DTM Red Bull Ring: Die österreichischen Lokalmatadore
Vor der vorletzten Station der DTM am 13./14. September auf dem Red Bull Ring sind noch acht Fahrer im engeren Titelrennen. Drei davon sind Lokalmatadore, für einen ist es quasi auch ein «Heimrennen». Denn Lucas Auer (Mercedes, 151 Punkte) kommt als Spitzenreiter in die Steiermark, Thomas Preining (Porsche) als Fünfter mit 15 Zählern Rückstand und der Wahl-Bregenzer René Rast (BMW) mit 21. Mittendrin statt nur dabei ist auch der Südafrikaner Jordan Pepper als Vierter (minus sechs Punkte zu Auer), der den gold-schwarzen Lamborghini vom Grasser Racing Team bewegt – dem Team, das keine Viertelstunde vom Ring entfernt beheimatet ist.
«Ja, wir können an diesem Wochenende fast alle zuhause schlafen“, meint Teamchef Gottfried Grasser schmunzelnd, «aber nicht alle, denn wir sind ja sehr international aufgestellt.» Grasser wagt keine Prognose aufgrund bisheriger Resultate im Heimrennen, weil: «Jede Saison ist eine neue Herausforderung. Und der Red Bull Ring ist eine ganz spezielle Strecke.»
Tabellenführer Auer betont im Vorfeld beim allgemeinen Test in Spielberg am Dienstag die Wichtigkeit von Konstanz: «In einer so engen Meisterschaft darf man sich kein schlechtes Ergebnis leisten, schon gar keinen Nuller.» Gleichmäßigkeit hat der Tiroler bisher beweisen, der als einziger in allen Rennen Punkte einfuhr, mit zwei zehnten Rängen als schlechteste Resultate – neben zwei Siegen. «Die Motivation ist beim Heimrennen natürlich besonders groß, auch wenn ich deswegen keinen Heimvorteil habe.»
Thomas Preining (dessen Manthey-Team am Test nicht teilnahm) sieht den Red Bull Ring als «Ferrari-Strecke», hat aber selbst gute Erfahrungen hier gemacht. Er schaffte seit 2022 jedes Jahr einen Podestplatz, dem Sieg 2022 folgten ein dritter und ein zweiter Platz: «Das macht mir schon Hoffnung. Aber Mitte September wird das Wetter eine große Rolle spielen. Nichtsdestotrotz ist der Red Bull Ring eine meiner Lieblingsstrecken. Und dass hier die nächste Saison beginnen wird, ist eine Supersache.»
Nicht mit der Titelvergabe hat heuer der amtierende Meister zu tun. Der Wiener Mirko Bortolotti ist nach dem Wechsel zu Abt und im ersten Kemptner Lamborghini-Jahr in der DTM derzeit nur 14. mit mageren 46 Punkten. «Wir wussten, dass es nach dem Markenwechsel und mit der kurzen Vorbereitung schwierig werden würde. Ich hätte mir aber nicht gedacht, eine derartige Saison zu erleben. Ich hoffe, dass wir die Probleme lösen können und einen versöhnlichen Saisonabschluss schaffen. Ich werde jedenfalls in Spielberg und Hockenheim wieder das Maximum aus dem Auto herausholen.»