Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

DTM in der ARD: Fahrer wollen Veränderungen

Von Andreas Reiners
Timo Glock

Timo Glock

Die DTM wird auch in den kommenden beiden Jahren in der ARD übertragen. SPEEDWEEK.com hat nachgefragt: Verantwortliche und Fahrer begrüßen die Entscheidung, wünschen sich aber Veränderungen bei den Übertragungen.

Es hat zwar einige Zeit gedauert, bis die Vertragsverlängerung offiziell war, eine Überraschung war sie indes nicht mehr. Auch wenn durch das Ende des Kontrakts zwischen der DTM und der ARD nach der vergangenen Saison die Chance bestand, sich neu zu orientieren, bleibt die Tourenwagen-Serie auch 2016 und 2017 im Ersten und damit in der ersten Reihe, wie das Motto im Öffentlich-Rechtlichen früher mal so schön hieß.

Zahlreiche Fans haben allerdings in der Vergangenheit oft moniert, dass sie genau das im Falle der DTM-Übertragungen nicht tun. Als zu emotionslos, zu eingefahren und zu wenig innovativ empfanden die Anhänger die Live-Bilder.

Auch viele Fahrer waren mit der Art und Weise nicht immer einverstanden. Oft gab es vor den Rennen nur kurze Vorberichte, auch die Analyse nach dem Rennen fiel aufgrund des vorhandenen Zeitfensters meist mager aus. Von den Fahrern sieht man zumeist nur den Helm und das Dienstauto, so der nicht unberechtigte Vorwurf.

Man mache zu wenig aus den Fahrern, die eigentlich die Hauptrolle spielen sollten. Dieser Vorwurf ist nicht neu, doch möglicherweise ändert sich mit dem neuen Vertrag ja etwas. Das wünschen sich zumindest die Protagonisten, bei denen wir nachgefragt haben.

«Die ARD ist seit vielen Jahren ein zuverlässiger Partner der DTM. Daher freuen wir uns natürlich sehr, dass der Vertrag verlängert wurde», sagte Mercedes’ DTM-Leiter Ulrich Fritz stellvertretend für seine beiden Kollegen Dieter Gass (Audi) und Jens Marquardt (BMW).

Mehr Zeit für die DTM

«Von unserer Seite aus wäre es wünschenswert, wenn die ARD der Vor- und Nachberichterstattung künftig mehr Zeit zur Verfügung stellt», sagte Fritz. Er weiß aber auch: «Dafür müssen wir natürlich aber auch Geschichten liefern, die die Fans interessieren. Bis zum Saisonstart werden wir sicher noch viele Gespräche führen und ich bin überzeugt, dass wir dann gemeinsam mit der ARD für spannende, emotionale und sportlich hochklassige Sendungen sorgen werden.» Auch Marquardt kündigte an: «Es gibt schon einige Ideen, die Berichterstattung noch weiter zu verbessern, darauf freuen wir uns.»

Und die Fahrer? Begrüßen zwar die Konstanz und das positive Signal für die Serie, erhoffen sich aber auch neuen, frischen Wind. Mehr Hintergründiges, Informatives, Überraschendes. «Für die kommende Saison wünsche ich mir von der ARD, dass wir den Zuschauern neben der Aktion auf der Rennstrecke verstärkt auch einen Blick hinter die Kulissen geben können», sagte Audi-Pilot Timo Scheider.

Endlich wieder eine steigende Quote

«Es wäre klasse wenn sich das TV noch mehr an den Fans und Zuschauern ausrichten und die Show ihrerseits verbessern würde. Denn wir wollen in Zukunft wieder steigende Zuschauerzahlen sehen», sagte Ex-Champion Marco Wittmann. Wie sehr die DTM gemeinsam mit der ARD um die Quote kämpfen muss, haben wir zuletzt analysiert.

Vor allem Timo Glock hatte sich in der Vergangenheit kritisch zu den Übertragungen geäußert. Auch der BMW-Pilot hofft nun, dass die ARD einige positive Veränderungen in Angriff nehmen wird. «Zum Beispiel halte ich es für wichtig, dass dem Vorlauf vor den Rennen und genauso der Nachberichterstattung mehr Zeit eingeräumt wird. Nur so können die Zuschauer die DTM, die Fahrer und die Teams besser kennenlernen. Ich bin gespannt, ob sich für die neue Saison etwas ändern wird», sagte er.

Für seinen BMW-Markenkollegen Bruno Spengler gehören DTM und ARD einfach zusammen. «Es ist eine schöne Tradition, dass Familien sich am Wochenende gemeinsam die Rennen im Fernsehen anschauen können. Ich würde mir für die Übertragung wünschen, dass wir Fahrer neben der Action auf der Strecke noch ein bisschen mehr im Mittelpunkt stehen würden. Einfach damit die Leute vor dem Fernsehen wissen, was das für ein Mensch ist, der im Auto sitzt. Ich glaube, dann könnten sich die Fans noch ein bisschen mehr mit der DTM identifizieren.»

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